Leicetser City-Profi Caglar Söyüncü gab Henry Winter von der „Times“ ein Interview und erläuterte, warum ihm in der Türkei vereinsunabhängig so viele Sympathien entgegenschlagen: „Ich bin stolz, in der Premier League zu spielen. Aber das Fanaufkommen in der Türkei ist völlig anders. Dort werden Dezibelrekorde gebrochen. Es ist sehr selten, dass jemand auf der Tribüne seinen Sitzplatz nutzt. Mit der Türkei verbinde ich völlig andere Fanfantasien. Ich werde in der Türkei sehr gemocht. Wäre ich nicht von Altinordu, sondern von Besiktas ins Ausland gewechselt, hätten mich nur die Besiktas-Anhänger geliebt. Aber da ich aus der zweiten Liga ins Ausland gewechselt bin, lieben mich alle.“
Entbehrungen und harte Zeit in der Kindheit
Söyüncü blickte auch auf seine Kindheit und seinen Werdegang bei Altinordu zurück: „Es war schon sehr bedrückend und traurig, mit elf Jahren das Elternhaus zu verlassen. Nachts habe ich geweint. Einige Spieler gingen nach den Trainingseinheiten nach Hause. Im Internat waren wir 25 Personen und haben hart gearbeitet. Wir haben die Toiletten gereinigt, die Böden gewischt und das Geschirr gespült. Wir haben gelernt, wie das Leben ist.“ Zuletzt offenbarte Söyüncü, dass er sehr religiös sei: „Ich versuche fünfmal am Tag zu beten. Die ersten Tage des Ramadan sind meist schwierig, aber Gott hilft mir dabei. Seit meiner Kindheit faste ich. Es ist ein Teil meines Lebens“, so der 26-Jährige.