Nach dem Gewinn der französischen Meisterschaft mit dem OSC Lille ist auch Nationalstürmer Burak Yilmaz zur türkischen Mannschaft gestoßen. In seinem Geburtsort Antalya, wo die Türkei derzeit ihr erstes EM-Vorbereitungscamp absolviert, sprach der 35-jährige Goalgetter mit der nationalen Presse. In der abgelaufenen Saison hatte Yilmaz mit 16 Toren und fünf Assists in 28 Ligaspielen maßgeblichen Anteil daran, dass Lille den Titel in der Ligue 1 gewann. Darauf war der Torjäger natürlich stolz: „Ich fragte Zeki, wer denn Meister wird, wenn es nicht PSG ist. Er erwiderte ‚wir natürlich‘ Abi. Und ich war der Überzeugung, dass wir es schaffen. Wir sind gegen den größten Verein der Welt Meister geworden. So muss man es betrachten. Vor einem Gegner mit Spielern wie Neymar und Mbappe in seinen Reihen zu landen, ist ein großartiger Erfolg. Natürlich will ich hier dem Team danken. Jeder hat einen großen Beitrag geleistet. Die Fans, die Stadt, der Trainer… alle.“
Druck als Erfolgsgarant
Was es für ihn bedeute jetzt wieder für die Türkei aufzulaufen, beschrieb Yilmaz folgendermaßen: „Das Milli Takim-Trikot zu tragen, steht für uns über allem. Wir müssen das Gesamtbild betrachten, aber von Spiel zu Spiel schauen. Für unser Team hat aktuell das Spiel gegen Italien absolute Priorität. In der WM-Qualifikation haben wir in den großen Spielen eine starke Leistung gezeigt. Wenn wir von Spiel zu Spiel denken, dann sind wir erfolgreich. Diese Sache, wonach man Angst hätte oder zurückscheuen würde, wird in letzter Zeit viel thematisiert. Niemand hat vor irgendwem Angst. Weder wir vor Italien noch Italien vor uns. Wir wissen wie hart das Spiel verlaufen wird. Italien steht für die Verkörperung der Defensivarbeit. Druck tut mir immer gut. Bis zum Spiel solltet ihr den Druck vielleicht noch erhöhen, eventuell wäre das sogar noch besser“, so Yilmaz.
Lob für Team und Nationalcoach – Dank an die Presse
Zudem hob Yilmaz die Bedeutung von Senol Günes als Nationaltrainer hervor: „Es gab auch schwierige Zeiten. Das will niemand absprechen. Dennoch wurden viele Spieler zurückgewonnen. Jetzt gibt es eine sehr gute Stimmung und Teamchemie bei uns. Hier spielen die Medien ebenfalls eine große Rolle. Während der Länderspiele gewinnt man Abstand zu den Klubs und konzentriert sich einzig und allen auf das Nationalteam. Der Einfluss von Trainer Senol Günes ist dabei natürlich sehr groß. Sollten wir über Senol Günes sprechen, könnte ich zwei Tage ununterbrochen reden. Mit der guten Entwicklung des Nationalteams sehe ich auch die steigende Unterstützung der Presse. Dafür danke ich allen.“
Zukunftspläne noch ungewiss
Auch in Sachen Karriereplanung und Transfers ließ ließ sich Yilmaz einige Aussagen entlocken: „Ich begann mit sieben Jahren in der Jugendabteilung von Antalyaspor. Jetzt bin ich 35 und wieder hier. Zum Glück hatte ich eine schöne Fußballkarriere. Damit habe ich alles im Fußball erlebt. Ich wurde weggeschickt, verliehen, verkauft und Torschützenkönig. Ich habe das Gute und das Schlechte durchlebt. In Frankreich gewann ich eine sehr schöne Meisterschaft. Ich sagte, ich will zurück zu Galatasaray. Es hat nicht geklappt. Ich sagte, ich will zurück zu Besiktas, es hat nicht geklappt. Spaß beiseite. Was ich ab jetzt im Fußball machen werde, weiß ich noch nicht. Ob ich in Lille bleibe oder woanders hingehe, weiß ich nicht. Im Moment gilt mein Fokus lediglich der Europameisterschaft. Gibt es Angebote? Ja, es gibt gute Angebote. Ich möchte mich jetzt aber nur auf das Italien-Spiel konzentrieren.“