Eine mögliche 16. Meisterschaft wäre eher mit einem großen Wunder gleichzusetzen. Besiktas könnte zwar tatsächlich noch Meister werden, aber das realistischere Ziel wäre die Vizemeisterschaft verbunden mit dem Ticket für die UEFA Champions League-Qualifikationsphase. Noch vor ein paar Monaten war der zweite Platz das eigentliche Ziel der Schwarz-Weißen. Angeführt von einem bärenstarken Burak Yilmaz und den Punktverlusten der Konkurrenten war man wie aus dem Nichts wieder im Titelrennen. Mit dieser Zielsetzung plant der Vorstand bereits für die kommende Saison. Hier stechen zwei Personalien direkt ins Auge: Mittelfeldmotor Atiba Hutchinson und BVB-Leihgabe Shinji Kagawa.
Bleibt der Kapitän an Bord?
Atiba Hutchinson ist der Liebling der Besiktas-Fans. Aber auch bei den Anhängern der anderen Klubs genießt der nun 36-jährige Kanadier großes Ansehen. Die „Krake“, wie er gerne von den Fußballfans in der Türkei genannt wird, spielt derzeit seine sechste Saison bei den „Schwarzen Adlern“. In seinem zum Saisonende auslaufenden Vertrag ist fixiert, dass sich das Arbeitspapier um ein weiteres Jahr verlängert, falls er in dieser Saison 25 Spiele über mindestens 45 Minuten absolviert. Der erfahrene Mittelfeldmann kam bisher auf 24 Einsätze (1980 Minuten).
Somit würde sich Hutchinsons Kontrakt bei einem Einsatz am kommenden Montag gegen Aytemiz Alanyaspor automatisch um ein weiteres Jahr verlängern. Im Interview mit „beIN SPORTS“ gab Präsident Fikret Orman unlängst preis, dass man mit Hutchinson auch über die Saison hinaus plane: „Wir haben mit Atiba gesprochen. Nach seiner aktiven Laufbahn wird er entweder im administrativen Bereich oder im Trainerteam einen Part übernehmen. Wir lieben ihn und seine Familie. Er ist ein Teil der Besiktas-Familie.“
Geht die Japan-Welle weiter?
Als Shinji Kagawa am Deadline Day überraschend vorgestellt wurde, war der Hype um den Japaner groß. Die BVB-Leihgabe legte einen phänomenalen Start hin, als er drei Minuten nach seiner Einwechslung bereits einen Doppelpack im Dress der Schwarz-Weißen bejubelte. Der Japaner tat sich jedoch im weiteren Verlauf der Rückrunde ziemlich schwer und ließ sein Können äußerst selten aufblitzen. Im Heimspiel gegen Bursaspor sorgte er in der letzten Spielminute durch einen schönen Treffer für den wichtigen Dreier. Sehr viel mehr kam aber nicht, so dass man sich insgesamt deutlich mehr vom 30-Jährigen erhofft hatte.
Das alles besser hätte laufen können ist auch Kagawa bewusst. „Leider konnte ich nicht immer die Leistung auf dem Platz zeigen, die ich eigentlich angestrebt hatte. Ich bin überzeugt davon, dass in der Zukunft alles besser werden wird“, waren die Worte des Japan-Stars nach der Derbyniederlage gegen Galatasaray (0:2). Türkischen Medienberichten zufolge möchte der Ex-ManU-Kicker aber in Istanbul bleiben. Kagawa soll dies Besiktas-Funktionär Ahmet Kavalci in einem Gespräch bereits vermittelt haben. Dem Vernehmen nach habe sein Berater Borussia Dortmund über Kagawas Wunsch auch schon in Kenntnis gesetzt. Somit könnte der „Samurai of the Bosporus“ bei einer Einigung zwischen dem BVB und Besiktas die Süper Lig noch länger bereichern.