Besiktas-Profi Miralem Pjanic gab der türkischen Tageszeitung „Hürriyet“ ein Interview und sprach unter anderem über seinen Transfer zu den „Schwarzen Adlern“, seine beiden Trainer Sergen Yalcin und Önder Karaveli, den bisherigen Saisonverlauf bei den Istanbulern und wie ihn der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine beeinflusst.
Tosic als großer Faktor beim Transfer
Bei seinem Wechsel an den Bosporus habe Ex-BJK-Profi Dusko Tosic eine wichtige Rolle gespielt: „Dusko Tosic rief mich an. Er sagte mir, dass Besiktas mich braucht. Ich käme zu einem Meister, der zwei Titel errungen hat, erklärte er mir. Als er mir dies so schilderte, bin ich sofort hierhergekommen, ohne über Geld, Schadensersatzforderungen oder dergleichen zu sprechen.“ Leider habe sich der Auftakt in der Türkei nicht wie erhofft entwickelt, betonte der Bosnier: „Vor allem zu Saisonbeginn hatten wir mit erheblichen Problemen zu kämpfen, wie die COVID-19-Pandemie und die vielen Verletzungen im Team. Selbst in der Champions League mussten wir mit jungen Spielern antreten. Hier haben weder die Trainer noch der Vorstand noch die Spieler Schuld. Da ein Großteil der Mannschaft verletzt war, waren wir festgefahren und konnten uns nicht aus dieser Situation befreien.“
Besiktas-Verbleib unsicher
Zu einer möglichen Zukunft bei Besiktas sagte der 31-Jährige indes Folgendes: „Aktuell steht für mich nicht fest, wie es für mich weitergeht. Ich habe in Barcelona noch einen Vertrag über zwei Jahre. Am Saisonende kehre ich nach Barcelona zurück. Aber ich möchte sagen, dass Besiktas für mich genau so ein wichtiger Klub ist, wie Juventus oder Barcelona. Istanbul hat immer einen besonderen Platz in meinem Herzen. Das schönste Spiel für mich war die Partie im Vodafone-Park gegen Yeni Malatya, als ich erstmals vor unseren Fans gespielt habe. Wie uns unsere Anhänger angefeuert haben, war unglaublich. Ich war sehr beeindruckt. Es gab hingegen vier, fünf Spiele, die mich sehr enttäuscht haben. Diese Partien haben wir leichtfertig verloren. Ein Team, wie das unsere, darf solche Punkte nicht so simpel verlieren. Wir hatten zu viele Aufs und Abs.“
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Platz zwei noch drin – Lob für Yalcin und Karaveli
Pjanic äußerte sich auch zu den verbliebenen Saisonzielen und beschrieb seine beiden Besiktas-Trainer Sergen Yalcin und Önder Karaveli näher: „Unser Ziel ist es, unter den ersten drei zu landen. Ich glaube fest daran, dass wir das schaffen können. Alle Teams, die vor uns liegenden Trabzonspor und Konyaspor eingeschlossen, werden noch Punkte verlieren. Davon bin ich überzeugt. Wir werden unsere Möglichkeiten bis zum Schluss verfolgen. Wir haben talentierte Spieler. Noch können wir Zweiter werden. Es gibt keinen Grund, warum wir das nicht schaffen sollten. Alles ist möglich. Sergen Yalcin war ein sehr erfahrener Trainer, der viel Verständnis zeigte und jedem sehr fair und gerecht die Chance gegeben hat zu spielen. Während seiner Amtszeit hatte er mit sehr großen Problemen zu kämpfen und hat sich ihnen gestellt. Önder Karaveli wurde bei Besiktas ausgebildet und hat sich selbst sehr gut weitergebildet. Seitdem er das Team übernommen hat, arbeitet er sehr diszipliniert und liest das Spiel sehr gut. Als Team sind wir sehr glücklich.“
Mitgefühl für die Betroffenen
Abschließend unterstrich der 103-fache bosnische Nationalspieler, wie sehr ihn der Krieg in der Ukraine mitnehme: „Seit dem Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine vergieße ich Tränen für die Menschheit. Vor allem, wenn ich die Kinder sehe, blutet mir das Herz. Kein Kind sollte gezwungen werden, solche Albträume zu erleben. Der Krieg muss gestoppt werden. Als jemand, der in frühen Jahren den Krieg miterlebt hat, wurde ich Zeuge davon, was er bei den Menschen anrichtet. Insbesondere, wenn ich die Sirenen höre, spüre ich das Drama und die Schmerzen, die die Menschen durchleben.“