Der 16-malige türkische Meister Besiktas und insbesondere seine beiden Torhüter Ersin Destanoglu und Emre Bilgin sind derzeit nicht zu beneiden. Alle acht erfolgreichen Schüsse aufs BJK-Tor aus den vergangenen vier Ligaspielen gegen Corendon Alanyaspor (3/3), MKE Ankaragücü (2/2), Medipol Basaksehir (1/1) und Istanbulspor (2/2) zappelten im Netz der Schwarz-Weißen und kosteten dem Klub vom Dolmabahce-Palast sieben Punkte im Titelrennen. Von den letzten 15 erfolgreichen Torschüssen auf den Kasten der Istanbuler gingen zehn rein. Eine mehr als bedenkliche Statistik für die „Schwarzen Adler“.
Istanbulspor vertraut Besiktas-Gegentor-Statistik und hat Erfolg
Kein Wunder also, dass Istanbulspor-Trainer Osman Zeki Korkmaz seinen Schützlingen aufgetragen hatte, aus jeder erdenklichen Lage, wenn möglich, auf das Besiktas-Tor zu schießen. Dieser Plan ging für die Schwarz-Gelben am Ende auf: „Bevor wir unsere eigene Analyse machen, müssen wir den Gegner analysieren. Ohne ihren Trainer litt die Motivation der Besiktas-Spieler. Außerdem haben wir durch viele Pässe dafür gesorgt, dass der Gegner seinen Spielrhythmus nicht gefunden hat. Ich denke, Besiktas ist ein Titelfavorit und sein Spieltempo wird mit der Zeit zunehmen. In dieser Woche haben wir verstärkt an Distanzschüssen aus 25 bis 30 Metern gearbeitet. Ungefähr zwei, drei Stunden. Es gibt die Statistik, dass die Schüsse, die erfolgreich aufs Tor von Besiktas gehen, Treffer werden. Diese Statistik hat uns nicht getäuscht.“
GazeteFutbol gibt es jetzt auch als APP – Jetzt herunterladen!
Co-Trainer Murray sieht kein Torhüter-Problem und wartet auf Günok
Die vielen Gegentreffer werden zu großen Teilen auch den BJK-Torhütern angelastet. Besiktas-Assistenzcoach Adam Murray erklärte jedoch, dass man kein Torwart-Problem habe: „Die gezeigte Leistung stimmt uns nicht zufrieden. Das reicht einfach nicht für drei Punkte. Wir müssen unsere Performance steigern. 80 Prozent werden nicht ausreichen und wir haben ohnehin zwei Gegentore kassiert. Wir müssen besser sein und werden besser sein. Mit viel Arbeit wird alles besser werden. In der Halbzeit haben wir eine taktische Veränderung vorgenommen und haben etwas anderes probiert. N’Koudou ist gut. Die Situation mit den Distanzschüssen werden wir uns anschauen und analysieren. Vielleicht müssen wir den Gegner auch noch weiter vorne abfangen. Es kommt eine Länderspielpause. Nun werden wir uns ausruhen und auf den schwierigen Oktober vorbereiten. Wir haben kein Torhüter-Problem. Wir haben Mert Günok im Kader. Meiner Meinung nach ist er einer der besten Keeper der Liga. Sobald er zurück in unseren Reihen ist, wird der interne Wettstreit noch mehr zunehmen. Unsere Gegner kommen selten bis vor unser Tor, dennoch kassieren wir viele Gegentreffer. Während der Ligaunterbrechung werden wir eine Lösung hierfür finden.“
Weitere Stimmen
Ali Yasar (LV, Istanbulspor): „Ich habe überhaupt nicht gespürt, dass ich das Tor erzielen würde. Wir sind gut in die Partie gestartet. Dann kassierten wir einen unglücklichen Gegentreffer. Aber wir glichen aus. Wir waren stets präsent im Spiel und haben gut agiert. Zur Halbzeit lagen wir hinten. Unser Trainer hat in der Pause eine gute Ansprache in der Kabine gehalten. Unser Selbstvertrauen wurde wieder hergestellt. Im zweiten Durchgang haben wir ein ganz anderes Istanbulspor gesehen. Wir haben der gesamten Türkei gezeigt, dass Istanbulspor kein kleines Team ist. Wir werden dieses Jahr den Klassenerhalt schaffen. Ich bin sehr glücklich, dass ich ein Tor geschossen habe und wir einen Punkt mitnehmen.“
Gedson Fernandes (ZM, Besiktas): „Wir müssen definitiv härter arbeiten und uns weiter verbessern. Diese Leistung war auf keinen Fall ausreichend. Wir haben weit unter unseren Möglichkeiten gespielt. Als Team konnten wir nicht das umsetzen, was wir uns vorgestellt haben. Wir müssen mehr trainieren und wir müssen mehr arbeiten. Nach der Länderspielpause möchten wir besser zurückkehren.“
Tayfur Bingöl (LV, Besiktas): „Ein Punkt macht uns nicht glücklich. Valerien Ismael bereitet das Team extrem professionell und detailliert auf die Spiele vor. Meiner Ansicht nach hätte Besiktas heute das Spiel mehr dominieren müssen. Der Ball hätte deutlich mehr in unseren Reihen sein müssen. Wenn wir so spielen, kann kein Gegner Besiktas stoppen. Als Nächstes wartet das Duell gegen Fenerbahce auf uns. Wir müssen Fenerbahce besiegen und drei Punkte holen. Die Platzverhältnisse waren nicht sonderlich gut. Der Boden war sehr hart. Vielleicht konnten wir deshalb nicht gut spielen. Wir sind ein Team, das das Passspiel ausgeprägt praktiziert. Der Ball ist zu oft versprungen. Der Platz hat uns einige Probleme bereitet.“
Nathan Redmond (LA, Besiktas): „Wir waren nicht gut genug. In solchen Spielen müssen wir besser spielen und mindestens mit zwei Toren in Vorsprung gehen. Das war einfach nicht gut genug von uns. Nach dem 2:2 haben wir auf den dritten Treffer gedrängt, doch es hat nicht geklappt. Wir haben es nicht geschafft. Dieses Spiel lag weit unter unserem Niveau. In der Länderspielpause müssen wir effektiv daran arbeiten und uns verbessern.“