Seit nun knapp einem Monat leitet Valerien Ismael die Geschicke an der Seitenlinie von Besiktas. Der einstige Bayern-Profi, der zur Länderspielpause kam und direkt im Anschluss das Top-Spiel gegen Fast-Meister Trabzonspor bestreiten musste, kann aus seinen ersten beiden Begegnungen als Schwarz-Weißer eine positive Bilanz ziehen. Neben einem Remis am Schwarzen Meer fuhr er am vergangenen Wochenende im Vodafone Park einen beachtlichen 4:1-Heimerfolg über Alanyaspor ein. Natürlich werden die langfristigen Erfolge das Maß aller Dinge sein. Dennoch ist das bisherige Erscheinungsbild des 46-jährigen Übungsleiters bemerkenswert, was auch dazu führte, dass er bei den Anhängern auf viel Gegenliebe stößt. Nicht selbstverständlich, wenn man bedenkt, dass viele von ihnen den Abgang von Sergen Yalcin immer noch nicht verkraften konnten.
So hoch ist die Ausstiegsklausel von Valerien Ismael
Der gebürtige Straßburger hat am 25. März einen 1,5-Jahresvertrag bei den „Schwarzen Adlern“ unterschrieben, inklusive einer Option auf ein weiteres Jahr. Am Dienstagnachmittag war in der Pressekonferenz von Sportdirektor Ceyhun Kazanci bekannt geworden, dass der Vertrag mit Ismael eine Klausel enthält, die es dem Verein ermöglicht, das Arbeitsverhältnis für eine geringe Summe vorzeitig zu beenden (zum Artikel). Am Mittwoch warf der türkische TV-Sender „A Spor“ eine ganz neue Sonderklausel in den Raum. Ismaels Kontrakt enthalte demnach eine Ausstiegsklausel in Höhe von vier Millionen Euro. Somit könnte ein anderer Klub bei Interesse den Franzosen für diese Summe freikaufen.
Trainer-Ausstiegsklauseln in der Türkei Neuland
In der Fußball-Türkei ist dies ein Novum, nicht jedoch für Ismael selbst. Nach einer erfolgreichen Premierensaison als Coach des FC Barnsley (2020/21) hatte der frühere Werderaner das Interesse des Ligarivalen West Bromwich Albion geweckt. Und diese überwiesen kurzerhand tatsächlich um die 2,3 Millionen Euro an Barnsley. Weitere Beispiele kommen aus der Bundesliga, die ein regelrechtes Trainer-Domino innerhalb Deutschlands auslösten. Während Julian Nagelsmann für satte 25 Millionen Euro von Hoffenheim an die Säbener Straße nach München wechselte, ließ sich der BVB die Dienste von Marco Rose (damals bei Borussia Mönchengladbach) im Vergleich „nur“ fünf Millionen Euro kosten. Auch Oliver Glasner ging für die selbe Summe vom VfL Wolfsburg zu Eintracht Frankfurt.