Für Besiktas verlief das Jahr 2021 in drei Phasen: Aufstieg, Durchatmen und Rückschritt. Unter der Leitung von Sergen Yalcin waren die letzten Wochen der vergangenen Saison schwierig. Doch zum Ende hin kam der Double-Erfolg. Während noch eifrig gejubelt wurde, ahnte niemand, wie die Sommermonate zwischen dem Chefcoach und der Geschäftsführung laufen würden. Negative Ergebnisse führten schließlich zum Abgang der Vereinslegende. GazeteFutbol mit den wichtigsten Ereignissen rund um Besiktas im Jahr 2021!
Bester Transfer des Jahres: Fehlanzeige!
Die Verpflichtungen im Jahr 2021 konnten den Erwartungen trotz namhafter Stars wie Miralem Pjanic, Michy Batshuayi und Alex Teixeira nicht gerecht werden. Der von Schalke ausgeliehene Can Bozdogan war hierbei der einzige Lichtblick. Bozdogan stand zwar nur 14-mal (679 Minuten) auf dem Platz und verbuchte lediglich einen Treffer. Allerdings spielte er sich durch sein Stellungsspiel, seine Dynamik und seine gefährlichen Schüsse zeitweilen in den Fokus. Bozdogan hat Potential und könnte den Schwarz-Weißen in Zukunft noch sehr behilflich sein.
Schlechtester Transfer des Jahres: Teixeira
2021 sorgte neben „Pjanist“ und „Batsman“ der Transfer von Teixeira für viel Aufsehen. Der brasilianische Offensivmann hatte noch bei Shakhtar Donetsk geglänzt. Tatsächlich blätterte Jiangsu Suning aus China 2016 ganze 50 Millionen Euro für ihn hin. Die Verletzungen Teixeiras wurden aber viel mehr diskutiert als seine Leistungen. In 13 Spielen erzielte er zwei Treffer und verletzte sich insgesamt dreimal. Der am Oberschenkelbereich anfällige Rechtsfuß war der schlechteste Schachzug des Titelverteidigers.
Tor des Jahres: Das 2:1 gegen Göztepe von Ghezzal
Die Schwarz-Weißen erzielten im abgelaufenen Kalenderjahr viele wichtige und schöne Treffer. Aber am wichtigsten war zweifellos das Tor, das in der letzten Woche der vergangenen Saison erzielt wurde. Besiktas kämpfte im Titelrennen bis zum letzten Spieltag gegen Galatasaray und Fenerbahce an. Durch den 2:1-Auswärtssieg bei Göztepe kam schließlich die ersehnte Meisterschaft. Ghezzal trat zum Strafstoß an, behielt die Nerven und erlöste sein Team am Abend des 15. Mais.
Unvergessenes Match des Jahres: 7:0-Heimsieg gegen Hatayspor
Als der 16-malige Meister in der vergangenen Saison die Meisterschaft holte, hatte man die gleiche Punkteanzahl wie Galatasaray. Die Tordifferenz brachte den Schwarz-Weißen am Ende den Pokal. Zweifellos ist der unglaubliche 7:0-Sieg gegen Atakas Hatayspor deshalb von großer Bedeutung. Dieser ungewöhnliche Dreier gegen die Mannschaft von Ömer Erdogan bleibt vielen Fans noch lange in Erinnerung.
Bester Newcomer des Jahres: Ridvan Yilmaz
Besiktas gelang es drei junge Spieler besonders zu fördern: Ridvan Yilmaz, Ersin Destanoglu und Serdar Saatci. Während Goalie Destanoglu mit den meisten Clean Sheets der letzten Saison auf sich aufmerksam machen konnte, stieg Ridvan Yilmaz mit seinen Leistungen in die Nationalmannschaft auf und fuhr zur Europameisterschaft. Der Linksverteidiger nutzte die ihm gebotene Chance und bewies, dass sein Erfolg kein Zufall war.
Traurigster Moment des Jahres: Der Abschied von Yalcin nach CL-Aus
Besiktas bekam in der UEFA Champions League eine Gruppe mit Borussia Dortmund, Ajax Amsterdam und Sporting Lissabon zugelost. Zumindest hatte man sich dabei die Qualifikation für die Europa League erhofft. Allerdings kam es viel schlimmer als erwartet und man schied als schlechteste Mannschaft des Turniers aus. Am letzten Spieltag der „Königsklasse“ setzte es eine 0:5-Klatsche in Dortmund. Zwei Tage nach dem Ausscheiden aus dem Europapokal folgte der Abschied von Cheftrainer Yalcin. Der 48-jährige Übungsleiter war der Ansicht, dass er die Mannschaft nicht mehr erreiche und reichte zum zweiten Mal seinen Rücktritt ein. Dieser wurde dann auch angenommen.
Besonderer Moment des Jahres: Meisterschaftsjubel von Ghezzal
Besiktas hat zu Beginn der Saison 2020/21 Rachid Ghezzal unter sehr schwierigen Bedingungen von Leicester City verpflichtet. Dieser Wechsel, der am letzten Tag oder gar in der letzten Stunde des Transferfensters stattfand, sollte sich im weiteren Verlauf als ein Schicksalsschlag im positiven Sinne herausstellen. Die Unterlagen des algerischen Spielers wurden im Rennen gegen die Zeit mit dem Motorrad zum TFF-Gebäude geliefert. Für den Rest der Saison zahlte der 29-jährige Kreativspieler diesen Einsatz am Deadline Day mit seinen Assists auf dem Platz zurück. Die schwarz-weißen Mitarbeiter um Erdinc Gültekin und Baris Papila vergaßen diesen schicksalhaften Moment nach dem Titelgewinn nicht und verewigten sich mit dem algerischen Spieler in einem Bild.
Aussage des Jahres: „Werden schon sehen, was am Samstag passiert“
Wie jede Mannschaft kam Besiktas in der letzten Saison mit dem engen Matchkalender nicht ganz zurecht. Nach dem Caykur Rizespor-Spiel am 28. April hätten die Schwarz-Weißen am 1. Mai gegen Hatayspor ran müssen. Wegen der zu kurzen Regenerationszeit wollte man diese Partie um einen Tag nach hinten verlegen, doch dieser Forderung kam der Gegner nicht nach. Zu diesem Thema tätigte Teamchef Yalcin noch in Rize eine legendäre Aussage: „Jeder redet von der Gesundheit der Spieler, aber das ist alles nur Palaver. Hier auch ein Dank an den TFF. Alle Teams, die heute am Nachmittag gespielt haben, müssen erst am Montag ran. Aber Besiktas spielt am Samstag. Ich weiß gar nicht mehr gegen wen wir noch alles ankämpfen müssen. Wenn sie es uns erlauben, möchten wir Meister werden. Der Hatayspor-Coach spricht nach seinem eigenen Spiel zunächst über Besiktas und freut sich erst danach über den Sieg. Nur durch viel Reden erreicht keiner etwas. Wir werden schon sehen, was am Samstag passiert.“ Das Resultat war das starke 7:0 gegen Hatay.