Im Sonntagnachmittagspiel am siebten Spieltag der Süper Lig setzte Besiktas der Talfahrt zuhause gegen Tabellenführer Aytemiz Alanyaspor vorerst ein Ende. Die Schwarz-Weißen, die wettbewerbsübergreifend seit sechs Begegnungen auf einen Sieg warteten, gewannen ausgerechnet gegen den bisher ungeschlagenen Tabellenführer aus der Mittelmeerregion. Somit kann sich Coach Abdullah Avci mit Besiktas nach dem Duell gegen seinen Ex-Schüler Erol Bulut von den Abstiegsrängen befreien. Der 56-Jährige kann fürs Erste aufatmen. Einziges Manko: Nationalspieler Dorukhan Toköz verdrehte sich das Knie in einem Zweikampf im Strafraum. Nach der Länderspielpause geht es für die „Schwarzen Adler“ in die Hauptstadt zu MKE Ankaragücü, während Alanyaspor zuhause Caykur Rizespor empfängt.
Besiktas wie ein Gast im heimischen Vodafone-Park
In den ersten 20 Minuten hatte es im Vodafone-Park den Anschein als ob Besiktas auswärts bei Aytemiz Alanyaspor spielen würde. Der Mittelmeer-Vertreter war Herr im Haus, ließ Besiktas nicht angreifen und platzierte sich in der gegnerischen Hälfte. Zu Chancen kamen die Schützlinge von Bulut allerdings nicht. Ab der 20. Minute bemerkten die eigentlichen Hausherren, dass der Vodafone-Park ihr Zuhause ist und fingen an die Gäste aus Alanya in der gegnerischen Hälfte unter Druck zu setzen. Aber wie auch beim Tabellenführer sprang außer schönen Passstafetten nichts heraus. Diese „Drangphase“, wenn man sie überhaupt so bezeichnen darf, ging gute fünf Minuten.
Danach entwickelte sich die Begegnung zu einem müden Geplänkel im Mittelfeld. Die erste Torchance hatte die in weiß gekleidete Mannschaft aus der Touristenregion. Goalgetter Papiss Demba Cisse kam ungehindert im Strafraum aus halbrechter Position zum Abschluss – verfehlte allerdings den Kasten von Liverpool-Leihgabe Loris Karius. Die Schwarz-Weißen wurden tatsächlich nur zweimal mit dem defensiven Mittelfeldmann Atiba Hutchinson gefährlich, der allerdings nicht zum Torabschluss kam. Vor den Augen von Nationaltrainer Senol Günes war wohl einzig und allein die Leistung von Dorukhan Toköz, der eigentlich im Mittelfeld positioniert ist, als rechter Verteidiger hervorzuheben.
Die Schwarz-Weißen sehr effizient mit Burak Yilmaz und Abdoulay Diaby
„Ich bin mit Adem Ljajic nicht zufrieden“, waren die Worte von Coach Abdullah Avci nach der Last-Minute-Niederlage gegen die Wolverhampton Wanderers. Auch in der ersten Halbzeit hatte der 28-jährige Kreativspieler nicht überzeugt und machte nach dem Pausentee Platz für Abdoulay Diaby. Fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff wirbelte Georges-Kevin N’Koudou auf dem linken Flügel und holte einen Elfmeter für die „Schwarzen Adler“ heraus. Den fälligen Strafstoß verwandelte Kapitän Burak Yilmaz rechts unten im Eck und brachte die Hausherren mit dem ersten Schuss aufs Tor überhaupt in Führung. Nach dem Gegentreffer reagierte Gästecoach Bulut und wechselte Stürmer Junior Fernandes für Yacine Bammou ein. Die Partie wurde immer zweikampfbetonter und die Orange-Grünen fingen sich zwei Gelbe Karten ein, während sie vor dem Seitenwechsel noch keine zu verbuchen hatten.
In der 69. Minute bauten die Schwarz-Weißen wie aus dem Nichts die Führung aus. Yilmaz bekam einen hohen Ball, den er gut verarbeitete und an den eingewechselten Diaby übergab. Sofort rannte der 34-jährige Richtung Strafraum und bekam den Ball im richtigen Moment von der Sporting Lissabon-Leihgabe zurück. Der türkische Nationalspieler nahm den Ball mit und legte dann in den Strafraum zum herangeeilten Diaby, der die Kugel direkt ins Tor beförderte und somit seinen ersten Pflichtspieltreffer für Besiktas erzielte. Zehn Minuten später hatte der Spitzenreiter seine erste Gelegenheit in der zweiten Halbzeit, doch den Schuss von Fernandes konnte Karius abwehren. Im Anschluss entwickelte sich vor dem Tor des Deutschen eine Druckphase, die die Abwehr um Domagoj Vida und insbesondere Caner Erkin mit Mann und Maus verteidigte. Fünf Minuten vor Schluss lief N’Koudou alleine auf das Tor der Gäste zu und hatte die Entscheidung auf dem Fuß. Doch Keeper Marafona klärte mit dem langen Bein. In der Nachspielzeit glänzte Karius noch mit einer Flugeinlage nach einem schönen Schuss des eingewechselten Djalma Campos.
Aufstellungen
Besiktas: Karius – Erkin, Ruiz, Vida, Toköz (73. Douglas) – Hutchinson, Lens (85. Uysal), Ljajic (46. Diaby), Özyakup, N’Koudou – Yilmaz
Alanyaspor: Marafona – N’Skala, Tzavellas, Welinton, Baiano (75. Cagiran) – Gülselam (66. Campos), Siopis, Bammou (57. Fernandes), Bakasetas, Karaca – Cisse
Tore: 1:0 Yilmaz (51./FE), 2:0 Diaby (69.)
Gelbe Karten: Yilmaz, Lens, Ruiz (Besiktas) – Bakasetas, Gülselam, Cisse, Tzavellas (Alanyaspor)
2 Kommentare
Was soll man als BJK Fan dazu sagen. Die Punkte sind wichtig und der Sieg gegen den aktuellen Tabellenführer ist schön, wer aber das Spiel gesehen hat muss ganz ehrlich sagen – das war eher eine Verkettung von glücklichen Umständen, ich sehe zumindest (außer dem Ergebnis) kein Besserung zu den bisherigen spielen.
Vielleicht noch was zu Karius der heute zufällig mal nichts aus den Maschen holen musste und weil die kommentarfunktion unter seinem Artikel „Karius sieht seine Zukunft nicht mehr in der Türkei“ nicht funktioniert: ich als BJK Fan sehe auch keine Zukunft für dich – grundsätzlich nicht… BJK ist/war dann der letzte große Verein wo er spielen darf/durfte. So eine überschätzte Gurke braucht nach 12 Gegentreffern in 7 Spielen in der Sogenannten Süper Lig und 5 Gegentreffern in 2 Spielen Europaleage nicht zu glauben Beşiktaş würde eine 8 Millionen Kaufoption ziehen. Der soll sich verpissen… von wegen England oder Deutschland…