Drei Heimsiege in Folge und nach 16 Spielen endlich mal wieder kein Gegentor zugelassen. Bei Besiktas läuft es nach dem Rücktritt von Meistermacher Sergen Yalcin und der Amtsübernahme durch Önder Karaveli wieder besser. Der unter der Woche vom Interimstrainer zum Chefcoach beförderte 47-Jährige war sich nach dem knappen Sieg über Gaziantep FK bewusst, dass das 1:0 nicht mehr als ein Arbeitssieg war. „Es war kein überragendes Spiel. Ich denke, dass wir gut genug gespielt haben, um zu gewinnen. Ich bin sehr glücklich, dass wir mit dem Treffer von Michy Batshuayi die Partie gewonnen haben. Es war ein typisches Stürmer-Tor. In der ersten Halbzeit hatten wir ihn alleine gelassen. Durch die Einwechslung von Cyle Larin und Oguzhan Özyakup zappelte die Kugel innerhalb weniger Minuten im Netz. Er hat es bitter nötig gehabt. Wenn er nicht trifft, sinkt seine Moral. Aber seine Kollegen halten ihn bei Laune“, so der gebürtige Istanbuler. Josef de Souza ergänzte: „Für mich ist er der Spieler des Tages. Wir haben hinten gut verteidigt und ihn in Szene gesetzt. Aufgrund seines Selbstvertrauens und Einsatzes hat er sich die Auszeichnung verdient.“
Pjanic: „Haben in letzter Zeit ein gutes Erscheinungsbild“
Miralem Pjanic machte im Post Match-Interview darauf aufmerksam, dass nun Siegesserien folgen müssen. „Ich fühle mich endlich wieder gut. Wir haben nach langer Zeit mal wieder kein Gegentor hinnehmen müssen. Zudem haben wir unsere kämpferischen Qualitäten wieder zurückgewonnen. Das ist für die Zukunft ein gutes Signal. Wir sind glücklich, dass wir gegen eine gut verteidigende Mannschaft die drei Punkte holen konnten. Es wird jetzt wichtig sein eine Siegesserie zu starten, um in der Tabelle höher zu klettern. In der letzten Zeit hat unsere Mannschaft ein gutes Erscheinungsbild abgegeben. Wir wollen die nächsten zwei Spiele gewinnen“, so die Barcelona-Leihgabe. Abwehrspieler Welinton, der in Abwesenheit von Domagoj Vida und Francisco Montero gemeinsam mit Necip Uysal das hintere Tandem bildete, konnte mit seiner Leistung die Zuneigung der Fans gewinnen. Nach der Partie wurde er von vielen Anhängern in den sozialen Netzwerken als Mann des Abends betitelt. Er selbst sagte daraufhin: „Die Mannschaft ist der Man of the Match. Heute haben wirklich alle gut gespielt. Es ist schwierig einen auszusuchen. Grundsätzlich ist es egal, ob ich spiele. Ich gebe immer 100 Prozent. Als ich nicht spielte, habe ich daran gedacht, wie ich dem Team helfen kann. Gott sei Dank ist mir das heute geglückt.“
Gaziantep: Zuhause eine Macht – Auswärts unterirdisch
Zuhause sind die Zentralanatolier eine Macht. In zehn Spielen holten sie starke 26 Punkte. Auswärts hingegen tut sich Gaziantep FK, das ersatzgeschwächt nach Istanbul angereist war, in dieser Saison mehr als schwer. In elf Gastspielen sprangen lediglich unterirdische fünf Punkte heraus. Hinzu kam die schlechte Statistik von Erol Bulut gegen Besiktas. Mit bisher sieben Niederlagen hat er gegen kein Team öfter verloren. Zum Spielverlauf sagte der Ex-Fenerbahce-Trainer: „Wir waren heute fleißig und haben gekämpft. Aber das reicht nicht aus. Wir haben zu schnell den Ball verloren. Es war kein schönes Spiel. Wir hätten viel besser spielen und unsere wenigen Chancen verwerten müssen. Der Gegner hatte auch nur ein paar Gelegenheiten und hat diese genutzt. Im Vergleich haben wir letzte Woche gleich drei Treffer erzielt. Der Gegner hat eine Chance verwertet und geht als Sieger hervor. Hätten wir den Druck, den wir nach dem Gegentreffer ausgeübt haben, von Beginn an aufrechterhalten, wäre die Partie sicherlich anders zu Ende gegangen.“ Im Anschluss kommentierte Bulut die nette Geste seines Trainerkollegen Karaveli, der nach Spielende auf ihn wartete, um ihn zu umarmen: „Er ist eine wirklich sehr wichtige und besondere Persönlichkeit. Das Leben ist kurz, wie wir in dieser Woche erneut erfahren durften. Man sollte gut miteinander auskommen. Besiktas befindet sich aktuell im Aufschwung. Ich wünsche ihm und seinem Team viel Erfolg.“