Bei Besiktas läuft es rund. Die Gesichter lachen sowohl beim Vorstand um Präsident Ahmet Nur Cebi als auch bei den Spielern um Kapitän Burak Yilmaz & Co. Doch einer atmet am meisten auf. Coach Abdullah Avci hat es zumindest ergebnistechnisch geschafft, das Blatt zu wenden. Nach dem schlechtesten Saisonstart aller Zeiten mit fünf Punkten aus den ersten sechs Begegnungen haben die Schwarz-Weißen so richtig aufgedreht. Am siebten Spieltag gelang der 2:0-Befreiungsschlag gegen den damaligen Tabellenführer Aytemiz Alanyaspor, der bis dato keine Niederlage kassiert hatte. Von da an folgten vier weitere Siege und ein Remis. Während man in den ersten sechs Wochen noch zwölf Gegentreffer kassierte und die schlechteste Abwehrreihe der Liga bildete, weist man nun die beste Defensivabteilung der folgenden sechs Ligapartien auf. Keeper Loris Karius musste in den letzten sechs Spieltagen nur ein einziges Mal hinter sich greifen. Von 65 Schüssen auf den BJK-Kasten zappelte lediglich einer im Netz.
Caner Erkin auf rechts ist eine Strategie
Coach Avci scheint zumindest in der Abwehrformation um Karius, Pedro Rebocho, Victor Ruiz, Domagoj Vida und Gökhan Gönül die Lösung gefunden zu haben. Zu Beginn spielte auf der linken Außenverteidigerposition Caner Erkin, der wiederum vor allem in der Rückwärtsbewegung Defizite aufwies. Avci stellte ihn dann vorne links auf und lag mit seiner Entscheidung goldrichtig. Mit fünf Assists liegt er in der Liga nur hinter Guilherme Marques (sechs Torvorlagen) von BtcTurk Yeni Malatyaspor. In den vergangenen Partien setzte der 56-jährige Übungsleiter den erfahrenen Linksfuß sogar vorne rechts ein. Im Interview mit der Tageszeitung „Milliyet“ nahm er Stellung dazu: „Eigentlich hatte ich in der Pressekonferenz nach der Begegnung die Frage erwartet, wieso Erkin auf der rechten Seite spielt. Das war reine Strategie. Ein Plan unseres Spiels. Auch gegen Denizlispor hat er dort gespielt. Leider mit wenig Erfolg. Gegen Konyaspor hat es aber geklappt. Wir wollten die Schwächen des Gegners mit der Spielweise von Erkin ausnutzen. Und mit dem Assist zu Burak Yilmaz hat es geklappt. Es kommt aber immer auf den Gegner an. Wir planen einfach im Voraus. Es kann auch mal vorkommen, dass Erkin wieder links hinten spielt.“
Ziel ist die Herbstmeisterschaft
Der ehemalige Nationaltrainer hat einiges verändert um zumindest wieder im Rennen um die Meisterschaft zu sein. Das Spiel an sich lässt noch zu wünschen übrig, aber eines ist sicher: Besiktas hat sich wieder gefunden und greift an. Avci sprach im Gespräch mit Journalist Serdar Saridag von einem stärkeren Besiktas: „Wir müssen unsere Siegesserie bis zur Winterpause unbedingt fortsetzen. Unser Ziel ist die Herbstmeisterschaft. Mit ein paar Transfers und Umstellungen möchten wir dann in der Rückrunde ein noch stärkeres Besiktas aufbieten. Manchmal kann man schlecht spielen und manchmal gut. Aber das Wichtigste ist stets als Sieger vom Platz zu gehen. Wir arbeiten hart um schöne Tage zu erleben.“
Avci erwartet Leistungssteigerung von Adem Ljajic
Die Fans sind mit den Leistungen von Kreativspieler Adem Ljajic noch nicht zufrieden. Wenn man einen Blick auf die Statistiken wirft, sieht man allerdings, dass es gar nicht so düster aussieht. Bei 14 Einsätzen gab es bisher zwei Treffer und fünf Assists zu verbuchen. Aber es sieht nicht mehr so geschmeidig aus wie noch in der Rückrunde der vergangenen Saison. Bei 32 Spielen unter Ex-Coach Senol Günes kam Ljajic auf elf Treffer und legte 14 weitere vor. Das größte Problem liegt wohl daran, dass Ljajic die Forderungen Avcis auf dem Platz nicht umsetzen kann. Dessen ist sich auch der erfahrene Taktikfuchs bewusst und erwartet eine Leistungssteigerung von seinem Schützling: „Ich habe kein Problem mit ihm und seinen Leistungen. Natürlich wollen wir und die Spieler das Bestmögliche herausholen. Adem wird mit der Zeit der Mannschaft noch mehr helfen. Ich verfolge auch seine Spiele bei der Nationalmannschaft. Er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns. Wir haben seit Beginn der Saison mit verschiedensten Verletzungen und Sperren zu kämpfen gehabt. Der Kader musste immer verändert werden. Das hat sich natürlich auch in unserem Spiel widergespiegelt.“
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