beIN SPORTS, Rechteinhaber der türkischen Süper Lig, hat den erfahrenen Kommentator Melih Sendil (48) „ziehen lassen“. Beim Spiel in der Champions League zwischen Manchester City und Real Madrid hatte er mit Bezug auf das rosa Auswärtstrikot der Königlichen gesagt: „Frauen sollten nicht Fußball spielen. Wenn ich Präsident wäre, würde ich niemals rosa Trikots zulassen.“ Sendil selbst schrieb, er selbst habe nach 24 Jahren seinen Rücktritt eingereicht. Dem Gesuch wollte beIN SPORTS nicht widersprechen. Zudem kündigte er an, sich nach 29 Jahren als Sportberichterstatter komplett zurückzuziehen und in den Ruhestand zu gehen. Er betonte, dies sei seine eigene und freie Entscheidung.
Mit den zuvor genannten Einlassungen während der Sendung sorgte Sendil für einen Shitstorm auf den Social Media-Plattformen. Darüber hinaus sagte er, dass Fußball ein Männersport sei – wie zum Beispiel Basketball auch. Volleyball würde weitaus besser zu Frauen passen als die Männersportarten. Ihm war schon in der Sendung klar, dass Zuschauer den frauenverachtenden und diskriminierenden Zungenschlag verstehen und ihn dafür massiv kritisieren würden. Das tat er mit den Worten ab, daran habe man sich mittlerweile gewöhnt.
Trennung stand nach beIN SPORTS Einlassungen fest
Der Sender beIN SPORTS reagierte ebenso unverzüglich und kündigte Maßnahmen an. Das veranlasste Sendil dazu, sich öffentlich zu entschuldigen – vorrangig bei der beIN SPORTS-Familie. „Ich entschuldige mich aufrichtig bei der beIN SPORTS-Familie, die sich immer entschieden gegen Diskriminierung aufgrund des Geschlechts ausgesprochen hat. Ich entschuldige mich ebenso bei all unseren Frauen und Zuschauern, insbesondere bei unseren angesehenen Menschen, die durch Kommentare beleidigt wurden, was nicht in meiner Absicht lag“, versuchte der Kommentator die Situation zu retten. Vergeblich, wie man nun sieht.
beIN SPORTS veröffentlichte anlässlich der Entgleisungen des Kommentators: „Als beIN SPORTS verurteilen wir die Kommentare des Kommentators Melih Sendil in der Sendung „End of the Match“, die wir direkt nach dem Champions-League-Spiel gestern Abend ausgestrahlt haben. Diese Kommentare waren äußerst demütigend und absolut inakzeptabel. Digiturk und beIN sowie andere Sender arbeiten unermüdlich daran, Sportlerinnen auf der ganzen Welt durch viele globale Initiativen sowie das beINSPIRED-Projekt zu unterstützen und zu fördern. Die Kommentare von gestern Abend stimmen in keiner Weise mit den Werten überein, die unser Unternehmen verteidigt.“ Danach war im Grunde klar, dass sich die Wege des Senders und des Kommentators trennen werden.
Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst auf www.hürriyet.de
2 Kommentare
Richtig so…
Efsane: Eine Frau als Schiri? In der Türkei??? Das wird gefährlich enden. Will mir die Beleidungen nicht vorstellen, wenn sie falsch pfeiffen sollte…
Und leider ist die Türkei voll mit so welchen Leuten… Und es wird immer schlimmer… -.-
Nachdem in der Türkei vor kurzem wieder mal eine junge Frau von einem Mann auf eine absolut bestialische Art und Weise, ermordet, verbrannt, betoniert und begraben wurde und die türkischen Frauen auch noch von solchen Machos wie Melih Sendil in unbedeutenden türkischen Sportsendungen diskriminiert und erniedrigt werden könnte ich es absolut verstehen, wenn sie alle türkischen Männer dafür hassen würden.
Als türkischer Mann finde ich es unzumutbar, daß wir von solchen primitiven und zurückgeblieben türkischen Männern wie Melih Sendil in öffentlichen Sportsendungen repräsentiert werden.
Was den Fußball und Frauen angeht, so gab es mal vor kurzem eine Untersuchung, wonach Frauen nach einem faul dreimal schneller als ihre männlichen Kollegen wieder auf den Beinen waren, wer hier die wahren „Pussys“ auf dem Feld sind überlasse ich somit eurer Expertise.
Übrigens würde ich es gerne sehen, wenn in der Süperlig auch mal eine Frau als Schiedsrichterin auf dem Platz steht oder eine Kommentatorin am Mikrofon zu hören wäre, natürlich müssen zuvor solche Neandertaler wie Melih Sendil und wie sie alle heißen verschwinden, das ist mir schon klar.