Emre Belözoglu, der Medipol Basaksehir nach dem schlechten Saisonstart wieder zurück in die Erfolgsspur führte, beantwortete die Fragen bei „TRT SPOR“. Zunächst verriet der einstige Kapitän der türkischen Nationalmannschaft, wie es zur Anstellung bei seinem Ex-Klub kam: „Als unser Präsident mich um diese Aufgabe bat, nahm ich ohne nachzudenken an. Motivation und Moral sind in jedem Beruf unerlässlich. Als ein neuer und junger Trainer mache ich einen viel härteren Job als noch zu Zeiten als Fußballspieler.“
„Der wahre Erfolg gehört meinen Spielern“
Der 41-jährige Übungsleiter hatte auch eine Erklärung für den bisherigen Erfolg beim türkischen Meister von 2020 parat: „Die Spieler genießen es zu gewinnen. Man kann sie noch so sehr versuchen zu überzeugen. Am Ende sind sie es, die es auf dem Platz zeigen müssen. Ich verlange von ihnen ein starkes und dynamisches Spiel. Den wahren Erfolg muss man dem Team zuschreiben, ich versuche lediglich zu helfen. Wir sehen, was Spieler auf dem Platz tun, wenn sie sich sicher fühlen. Die Kommunikation ist eine zweiseitige Geschichte. Die Tatsache, dass sie gesehen haben, wie ich sie auf dem Platz vorangebracht habe, ist ein Zeichen dafür, dass wir uns gegenseitig verbessern.“
Belözoglu träumt vom Titelgewinn: „Wieso sollte es nicht klappen?“
Belözoglu weiter: „Meine Ziele sind seit meiner aktiven Karriere gleich geblieben. Der Erfolg geht über Pokale und Meisterschaften. Als Fußballer habe ich es bei Basaksehir probiert Meister zu werden – vergeblich. Mein Ziel ist, hier die Meisterschaft zumindest als Trainer zu gewinnen. Im Vergleich zu den Anadolu-Teams habe ich bessere Möglichkeiten. Wieso sollte es also mit dem Titel nicht klappen?“ Auf die Frage, wie er sich auf die Partien vorbereite, entgegnete der frühere Inter Mailand-Spieler: „Natürlich machen wir Gegneranalysen, wie alle anderen auch. Ich lege sehr viel Wert auf die Analyse. Aber wir beschäftigen uns viel mehr mit den Analysen über unser Team. Wir haben unsere möglichen Szenarien für jedes Spiel, aber es ist am Ende viel wichtiger, was wir auf dem Platz zeigen. Ich versuche meine Spieler dazu zu bringen, sich das Spiel einzuprägen, das ich spielen möchte.“
Visca soll bleiben – Gümüs nicht auf der Liste
Belözoglu kommentierte im weiteren Verlauf die Namen, die in der Gerüchteküche derzeit die Runde machen: „Zu Edin Visca liegt mir vom Vorstand nichts vor. Ich will, dass Visca bleibt, da wir gemeinsame Ziele haben. Wenn wir die türkische Fußballstruktur berücksichtigen, werden die Vereine nicht in der Lage sein, wie zuvor so viele Transfers zu tätigen. Wir müssen jetzt eine Struktur schaffen, die den Spieler ausbildet und daraus eine neue Einnahmequelle macht. Wir arbeiten an Wintertransfers, aber Sinan Gümüs steht nicht auf der Liste. Im Winter sollten eher Spieler kommen, die vorne auf mehreren Positionen spielen können.“
Özyakup und Arslan wieder vereint in Istanbul?
Zuletzt beantwortete der frühere Sportdirektor und Interimstrainer von Fenerbahce die Frage, ob Oguzhan Özyakup und Tolgay Arslan bei Basaksehir gemeinsam auflaufen werden: „Oguzhan ist ein sehr wertvoller und wichtiger Spieler. Er hat der Nationalmannschaft und Besiktas sehr große Dienste erwiesen. Wir haben in diese Richtung aber nichts unternommen. Wenn die Saison vorbei ist, können sich natürlich einige Gelegenheiten ergeben. […] Tolgay zeigt wirklich gute Leistungen in Italien. Wir spielten zusammen. Er hat sowohl Besiktas als auch Fenerbahce verstärkt. Er macht sich gut in einem guten Systemteam bei Udinese Calcio. Ich möchte tatsächlich nicht, dass unsere Spieler, die nach Europa gehen, zurückkommen. Das Ziel sollte sein, dort zu bleiben.“