Im Rahmen eines Besuchs in Istanbul, um kranken Kindern zu helfen, gab Bafetimbi Gomis der Tageszeitung „Sabah“ ein Interview. Dabei nahm er nun endlich Stellung zu den Aussagen der Galatasaray-Funtionäre, die dem 33-jährigen Franzosen vorgeworfen hatten, den Verein während der Transferperiode hingehalten zu haben und aus diesem Grund am Ende kein neuer Stürmer rechtzeitig verpflichtet werden konnte.
„Ich war glücklich in Istanbul“
Der im französischen La Seyne-sur-Mer geborene Angreifer schilderte die Ereignisse aus seiner Perspektive wie folgt: „Wir hatten ein gutes Jahr und sind Meister geworden. Natürlich war es meine erste Priorität bei Galatasaray zu bleiben. Ich wollte hier meine Karriere fortsetzen und meinen Vertrag verlängern. Schließlich fühlte ich mir in dieser Stadt sehr wohl und bin auf eine Fan-Liebe gestoßen, die ich so nie kannte. Mein Wunsch war es, bei diesem schönen Verein zu bleiben. Ich wollte keine Gehaltserhöhung. Mein Wunsch auf eine Vertragsverlängerung wurde abgelehnt“, so Gomis.
„Wollte zu keinem Zeitpunkt den Klub verlassen“
Was genau während der Transferphase geschah, erläuterte der frühere Torschützenkönig der Süper Lig mit folgenden Worten: „Es wurde darüber gesprochen, dass ich im Fahrstuhl einige Vorstandsmitglieder (inklusive Präsident Mustafa Cengiz) nicht gegrüßt und ihnen keine Möglichkeit mehr gegeben hätte, einen Ersatz für mich zu verpflichten, da ich mich erst in letzter Sekunde zu dem Wechsel entschieden hätte. Ich habe niemanden im Fahrstuhl gegrüßt. Das stimmt. Aber auch nur, weil ich ein Mensch bin, der seine Gefühle zeigt. Als mein Manager in Istanbul zu Gesprächen hinsichtlich einer Vertragsverlängerung eintraf, war die erste Frage des Vorstands, ob es Angebote für mich gäbe. Das hat mich verletzt. Es gab zunächst am Saisonende keine Offerten für mich, da ich alle Angebote während der Saison abgelehnt hatte, um bei Galatasaray zu bleiben.“
„Der Vorstand soll Verantwortung übernehmen“
Gomis weiter: „Im Januar hatte ich ein lukratives Angebot aus China erhalten. Aber wie gesagt, ich wollte mein Abenteuer bei Galatasaray fortsetzen. Als ich am Saisonende spürte, dass man mich lieber verkaufen, statt halten will, fing ich erstmals an, an eine Trennung zu denken. Dann kam das Angebot aus Saudi-Arabien. Sonst hätte ich niemals an einen Wechsel gedacht. Für einen Transfer sind drei Parteien notwendig. Aber die Entscheidung traf unser Präsident. Ich habe zu keinem Zeitpunkt Druck wegen eines Wechselwunsches gemacht. Ganz im Gegenteil, ich wollte bleiben, da ich sehr glücklich in Istanbul war. Sie brauchten Geld und wollten mich daher verkaufen. Das verstehe ich. Jetzt fühle ich mich wohl in Riad. Aber der Vorstand hat aus einer Geldnot heraus gehandelt. Das kann ich verstehen, aber dann sollen sie bitte auch die Verantwortung für ihre Handlungen übernehmen und nicht immer mir die Schuld zuweisen. Ich möchte nicht mehr, dass mein Name als Ursache genannt wird, wenn Galatasaray Spiele verliert.“
Stolz über Süper Lig-Rekord und dank an die Fans
Abschließend zeigte sich Gomis stolz über seinen Torrekord in der Süper Lig als ausländischer Spieler, mit dem er Fenerbahce-Legende Alex de Souza übertraf: „Ich stimme zu, das ist eine große Sache. Es ist nicht leicht in der Türkei zu spielen. Es wird sehr hart gespielt. Es war ein Traum, gleich in meiner ersten Saison Meister und Torschützenkönig zu werden. Sogar nach Niederlagen haben uns unsere Fans am Flughafen erwartet und unterstützt. Das hat unsere Leistung sehr positiv beeinflusst. Einen so großen Spieler wie Alex zu übertreffen, hat mich sehr stolz gemacht.“ Gomis wechselte im Sommer für sechs Millionen Euro zu Al-Hilal Riad nach Saudi-Arabien.
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