Am Donnerstagabend ab 18:45 Uhr (MEZ) gastiert Trabzonspor im dritten Spiel der UEFA Europa League-Gruppe H bei der AS Monaco. Nach einem überraschenden Fehlstart mit einer 2:3-Niederlage beim ungarischen Meister Ferencvaros Budapest meldeten sich die Bordeauxrot-Blauen mit einem 2:1-Sieg im zweiten Match gegen Roter Stern Belgrad wieder zurück. Nun geht es gegen die Monegassen, die ebenfalls mit drei Punkten aus den ersten beiden Spieltagen gestartet sind. Doch was kommt im Fürstentum auf das Team vom Schwarzen Meer zu?
Marktwerte-Vergleich: Monaco hat die Nase vorn
In Sachen Marktwerten sind die Rot-Weißen mit 347,60 Millionen Euro mehr als das Doppelte wert. Angeführt wird das Ensemble vom erfahrenen Kapitän Wissam Ben Yedder (22 Mio. Euro). Dieser kann um sich herum mit Kevin Volland (22 Mio. Euro), Breel Embolo (18 Mio. Euro), Alexander Nübel (zehn Mio. Euro), sowie Gelson Martins (13 Mio. Euro), Takumi Minamino (zehn Mio. Euro), Aleksandr Golovin (25 Mio. Euro) und Caio Henrique (20 Mio. Euro) auf etablierte Profis aus dem Fußball-Geschäft vertrauen. Darüber hinaus gibt es mit Benoit Badiashile (30 Mio. Euro), Axel Diassi (22 Mio. Euro), Vanderson (18 Mio. Euro), Mohamed Camara (27 Mio. Euro), Youssouf Fofana (20 Mio. Euro), Krepin Diatta (13 Mio. Euro) und Myron Boadu (zwölf Mio. Euro) reichlich viele Youngsters, die allesamt unter 25 sind. Schon bald könnten einige von ihnen den nächsten Sprung wagen, so wie im vergangenen Sommer Aurelien Tchouameni (22), der für 80 Mio. Euro zu Real Madrid gewechselt ist.
Ist der Knoten bei den Monegassen endlich geplatzt?
Coach Philippe Clement, der Anfang des Jahres den jetzigen VfL Wolfsburg-Teamchef Nico Kovac beerbte, kann also auf ein recht junges Team zurückgreifen. Um im Fürstentum die Arbeit aufzunehmen, hatte er seinen Chefposten beim FC Brügge aufgegeben und schließlich einen 2,5-Jahresvertrag unterzeichnet. Nach anfänglichen Schwierigkeiten – auch zu Beginn dieser Saison – scheint der Knoten bei der AS geplatzt zu sein. Während man aus den ersten fünf Spielen in der Ligue 1 lediglich einen Sieg eingefahren hat, konnte man zuletzt gleich vier Siege infolge feiern. Entsprechend hat man den Anschluss an die obere Tabellenhälfte wiederhergestellt und befindet sich auf dem fünften Platz. Alleine in den vergangenen beiden Ligaspielen konnte man unbekümmert einen 3:0-Sieg über Stade Reims sowie einen 4:1-Sieg über den FC Nantes bejubeln. Man ist demnach nur noch sechs beziehungsweise acht Punkte vom Spitzen-Duo Paris St. Germain und Olympique Marseille entfernt.
Teamchef Clement, der Experimentierfreund vom Fürstentum
Auszeichnen tut den 48-jährigen Belgier seine Experimentierfreude. Obwohl er bei seinen vorherigen Stationen bei SK Beveren, KRC Genk und dem FC Brügge in über 200 Spielen auf ein offensiv ausgerichtetes 4-3-3 setzte, war er es sich nicht zu schade, das bei den Monegassen zwischenzeitlich über Bord zu werfen. Nur in dieser Spielzeit hat er in wettbewerbsübergreifend 13 Partien sieben neue Formationen ausprobiert. Zuletzt hat er eine Dreierkette nach sechs Spielen wieder aufgegeben und auf eine Viererkette umgestellt. Und das mit Erfolg, wie die jüngsten Ergebnisse zeigen. Entsprechend ist es sehr schwierig, die AS Monaco, die insbesondere über Top-Spieler in der Offensive verfügt, hinsichtlich Taktik und Formation einzuschätzen, weil die Franzosen immer für eine Überraschung gut sind.