Nach dem 2:1-Auftaktsieg in Armenien äußerte sich Türkei-Trainer Stefan Kuntz zum Spielverlauf und Ausgang des EM-Qualifikationsspiels. Dabei betonte der deutsche Übungsleiter, dass er zwar mit dem Resultat zufrieden sei, jedoch nicht mit dem türkischen Spiel, gerade zu Beginn der Begegnung: „Realistisch betrachtet, hatten wir viele Spiele, in denen wir gut gespielt und verloren haben. Wenn man die Vergangenheit betrachtet, gab es auch viele Spiele, in denen wir nicht gut gespielt und verloren haben. Wir sind froh, mit einem Sieg zu beginnen. In den ersten 30 Minuten war die Leistung unserer Abwehrspieler schwach, und sie konnten unsere Mittelfeldspieler nicht genug ins Spiel bringen. Als wir die Außenverteidiger ins Spiel brachten, hatten sie nicht viele Möglichkeiten. Diesmal konnten sie keinen Beitrag leisten. Deshalb haben wir die Dreier- in eine Viererabwehrkette umgewandelt und Salih vor die Abwehr gestellt, was sich auf dem Platz besser bemerkbar machte.“
Kroatien-Clash für Kuntz komplette andere Partie
Kuntz weiter: „In Armenien sind wir im Allgemeinen gut aufgenommen worden, aber heute war die Atmosphäre ein wenig anders. Die Mannschaft ist jünger geworden und hat mit einem neuen Trainer gespielt. Wir hatten einige Schwierigkeiten, aber wir sind froh, dass wir mit einem Sieg gestartet sind.“ Über die Leistung von Enes Ünal und zum kommenden Duell mit Kroatien sagte der 60-Jährige Folgendes: „Wir sollten uns jetzt nicht auf Enes konzentrieren. Wir haben die Konzentration von Enes im Spiel beim zweiten Tor gesehen. Auch das ist wichtig für einen Spieler. Das Spiel in Bursa wird anders verlaufen. Wir werden nicht als Favorit in das Spiel gehen. Gleichzeitig werden unsere Fans hinter uns stehen. Wenn diese Emotionen bei nationalen Spielen ins Spiel kommen, kann die Leistung anders ausfallen. Dieses Spiel wird also anders sein“, so Kuntz gegenüber „TRT 1“.
Armenien-Trainer sieht zu viele Fehler im Team und ist bereit für Rücktritt
Armeniens Chefcoach Oleksandr Petrakov kommentierte die Heimniederlage gegen die Türkei indes wie folgt: „Beide Seiten haben ein gutes Spiel gemacht. Leider hatten wir einfache Fehler und sind leider mit einer Niederlage vom Platz gegangen. Wir werden diese Dinge untereinander besprechen. Wir wollen diese Fehler in den nächsten Spielen nicht mehr machen. Ich brauche etwas Schlaf, um das Türkei-Spiel vollständig zu analysieren. Erst dann kann ich eine genaue Analyse des Spiels vornehmen. Ich denke nicht, dass ich mit den Auswechslungen zu spät dran war, ich arbeite erst seit einer Woche mit der Mannschaft, ich kenne noch nicht das Potenzial aller Spieler. Als Mkrtchyan eine Gelbe Karte erhielt, stellten sowohl wir als auch die Türkei auf eine Viererabwehrkette um. Beide Mannschaften haben mehrfach gewechselt. In meiner Mannschaft hat mir besonders Iwus Spiel gefallen, Erfahrung ist im Fußball sehr wichtig. Es gibt einige Verletzungen, wir werden sehen, wie es ihnen geht. Wir versuchen auch, junge Spieler in die Mannschaft zu bringen. Ich habe meinen Spielern gesagt: ‚Wir müssen einander vertrauen. Mein Koffer ist bereit, ich kann jederzeit zurücktreten, aber wir müssen uns gut auf die kommenden Spiele vorbereiten.“
Nach 2:1-Sieg gegen Armenien: Die Türkei in der Einzelkritik
Weitere Stimmen
Kerem Aktürkoglu (Linksaußen, Türkei): „Wir sind nicht auf der Suche nach Aufregung. Die Qualität unserer Mannschaft ist offensichtlich. Alle spielen für große Mannschaften in Europa und in der Süper Lig. Es geht nicht um Aufregung, manchmal haben wir Schwierigkeiten, befreit aufzuspielen. Es wäre etwas anderes gewesen, wenn wir in den ersten 15–20 Minuten ein Tor geschossen hätten. Wir waren vielleicht etwas unkonzentriert, als sie früh in Führung gegangen sind. Das Wichtigste ist, dass wir gewonnen haben. Ich glaube, Enes hat das Tor gemacht. Er hat einen sehr schönen Pass gespielt.“
Onur Bulut (Rechtsverteidiger, Türkei): „Es war ein schwieriger Sieg. Wir haben kein gutes Spiel gemacht, aber wir haben drei Punkte geholt. Es war unser erstes Spiel, jeder kann sehen, dass noch nicht alles geregelt ist. Ich hoffe, dass wir am Dienstag besser sein werden. Im Oktober habe ich auf dem rechten Flügel im 3-4-3 gespielt. So haben wir Tschechien und Schottland geschlagen. Wir haben es heute wieder versucht, aber es hat nicht funktioniert, also haben wir in der zweiten Halbzeit mit einer anderen Formation gespielt. Es war wichtig, in diesem schwierigen Auswärtsspiel drei Punkte zu holen. Wir müssen auch gegen Kroatien unser Bestes geben.“
Mert Günok (Torwart, Türkei): „Es war ein schwieriges Spiel, sowohl in Bezug auf das Land, aus dem wir kommen, als auch in Bezug auf das erste Spiel der Qualifikationsrunde. Wir haben nicht ganz so gespielt, wie wir wollten, aber der Sieg war wichtig. Wir wollen unbedingt zur EURO 2024 fahren. Jetzt haben wir noch ein Spiel vor uns. Wir werden es gewinnen und eine bessere Platzierung erreichen.“
Salih Özcan (Mittelfeldspieler, Türkei): „Wir wussten, dass die Fans uns auspfeifen würden, wir haben erwartet, dass es ein hartes und zähes Spiel werden würde, aber wir haben es geschafft zu gewinnen und den ersten Schritt in Richtung EURO 2024 gemacht. Ich habe alleine als Nummer sechs gespielt, vor mir haben Hakan und Orkun auf der Acht agiert. Wir spielten komfortabler mit dem Ball, versuchten, den Ball zu drehen, was uns auch gelang. Zwei Tore haben wir erzielt. Wir kehren mit drei Punkten in unser Land zurück.“