VavaCars Fatih Karagümrük hat am Montagabend einen Einjahresvertrag mit dem italienischen Trainer Andrea Pirlo unterzeichnet. Neben dem 43-jährigen Übungsleiter war auch Vizepräsident Serkan Hurma bei der Unterschriftzeremonie anwesend. Der zuletzt beim italienischen Rekordmeister Juventus Turin an der Seitenlinie stehende Pirlo erklärte zunächst, wie sein Weg nach Istanbul führte: „Ich wusste, dass andere Italiener in dieser Mannschaft spielen. Die Verhandlungen begannen vor einigen Wochen. Es war wichtig für mich, hierher zu kommen. Die Ziele des Teams erregten meine Aufmerksamkeit. Ich hatte ähnliche Bestrebungen und wir kamen schließlich auf einen gemeinsamen Nenner.“
Pirlo verfolgte die Süper Lig
Im weiteren Verlauf verriet der 116-fache italienische Ex-Nationalspieler, dass er aufgrund der türkischen Spieler in der Serie A und den italienischen Trainern in der Spor Toto Süper Lig Fußball-Türkei durchaus im Blickwinkel hatte: „Es gibt viele türkische Spieler, die in Italien spielen, ich verfolge sie. Ich habe auch italienische Trainer verfolgt, die in die Türkei gekommen sind. Also war ich daran interessiert, hierher zu kommen. Ich spreche nicht gerne über die Spieler anderer Mannschaften, ich möchte die Spieler meiner Mannschaft kennenlernen. Ich kann es kaum erwarten, meinen Dienst anzutreten. Man muss gut spielen, um zu gewinnen, und das werde ich tun, so gut ich kann.“
„Premierminister“ möchte internationale Kontakte spielen lassen
Es sei das erste Mal, dass er den Spitznamen „Premierminister“, den die türkischen Fußballfans ihm einst verpasst haben, höre. Pirlo fügte hinzu, dass auch weitere Mannschaften ihr Interesse an seiner Person bekundet hätten: „Aber ich bin sehr glücklich, jetzt hier zu sein. Ich habe meine eigenen Methoden. Wir werden alles tun, was für die Spieler notwendig ist. Wir haben Zeit, Transfers zu tätigen. Natürlich werden wir uns das alles ganz genau ansehen. Wenn es notwendig ist, werde ich hierzu auch von meinen guten Kontakten aus der Fußball-Welt Gebrauch machen.“
Ex-Juve-Coach weicht Fatih Terim-Frage aus
Zu guter Letzt wurde die Frage bezüglich seines Ex-Coaches Fatih Terim gestellt, den er in seiner Autobiografie mit dem Titel „Ich denke, also spiele ich“ im Jahr 2015 an den Pranger gestellt hatte. Ein Absatz lautete darin: „Aber Spaß beiseite, es dauerte nicht lange, bis wir erkannten, dass Terims taktische Kenntnisse unzureichend waren und dass sein ganzer Spielplan darin bestand, die Mannschaft durch Schreien zu motivieren und auf ein gutes Ergebnis auf dem Spielfeld zu hoffen. Vielleicht hätte ein solcher Plan anderswo funktioniert, aber nicht in Mailand. Man brauchte viel mehr als das, um in Mailand eine lange Amtszeit zu bekommen.“ Der Weltmeister von 2006 sagte, dass er sich nicht mehr ganz genau daran erinnere, was in seinem Buch steht: „Weil viele Jahre vergangen sind. In der Türkei wurde das erwähnt, aber vielleicht wurde es bei der Übersetzung falsch wiedergegeben. Wir haben nur zwei Monate zusammengearbeitet, aber ich habe nur positive Gedanken über ihn.“