Besuch beim Verband: „Kein Protest wegen eines Resultats“
Koc stellte klar, der Termin beim Verband sei aus prinzipiellen Gründen erfolgt. „Wir sind kein Verein, der wegen des Spielstands zum Verband kommt, lautstark protestiert und für Aufruhr sorgt“, sagte er. Stattdessen gehe es um einen „klaren Angriff“ auf Fenerbahce, der sich in der Ansetzung eines VAR-Schiedsrichters zeige, „der in der Vergangenheit große Probleme mit Fenerbahce hatte“. Die Maßnahme sei eine „Operation vor den Wahlen“. Seine Linie ist unmissverständlich: „Solange ich lebe, ist es meine Pflicht, dafür Rechenschaft zu verlangen.“
Personal-Kritik: der Fall Yasar Kemal Ugurlu und weitere Namen
Besonders scharf fiel die Kritik am aktuellen stellvertretenden VAR-Koordinator Yasar Kemal Ugurlu aus. Koc behauptete, dessen Lauf- und Sprachtests seien problematisch gewesen; zudem sei ein Casino-Auftritt dokumentiert worden. Trotz dieser Punkte sei er „irgendwie zum stellvertretenden VAR-Direktor ernannt worden“. Parallel nannte Koc weitere Protagonisten, die aus seiner Sicht Gewicht im Schiedsrichterwesen hätten: Ferhat Gündogdu, Ahmet Sahin, Yunus Yildirim sowie Ferdi Karabulut – später sprach er, in Bezug auf Prüfungsunterlagen, auch von Ferdi Karadoruk. Seine zentrale These: In einer Liga, in die hundert Millionen Euro fließen, dürften solche Personalfragen nicht zweifelhaft bleiben.
„Manuelle“ Ansetzungen statt Algorithmen
Aus Sicht von Ali Koc wird das Ansetzungssystem „nicht digital“, sondern per Telefon und persönlicher Einflussnahme gesteuert. Er schilderte einen wöchentlichen Ablauf, in dem Namen zwischen Dienstag und Mittwochabend „häufig geändert“ würden. Dies erzeuge den Eindruck „äußerer Einmischung“. Auch unerfahrene Referees würden für brisante Partien der großen Klubs angesetzt, während Erfahrene andernorts pfeifen – ein Muster, das er in den ersten Wochen der Saison registriert haben will.
Leistung statt Protektion: Vorwurf geleakter Prüfungen
Koc weitet die Kritik auf das Prüfungs- und Beförderungssystem aus. Er spricht von „manipulierten Prüfungsfragen“, die an ausgewählte Schiedsrichter gingen, damit „jene aufsteigen, die man aufsteigen lassen will“. In diesem Kontext fiel erneut der Name Ferdi Karadoruk, von dem Koc sagte, er habe Schiedsrichtern Nachrichten wie „Bearbeitet diese Fragen“ geschickt. Nach Kocs Darstellung habe der TFF den MHK zwar „zur Rede gestellt“, doch sei das Ergebnis unklar.
Schulungspraxis und Bildmaterial
Auch an der Ausbildung entzündet sich Kritik: Schulungen würden „mit ausländischem statt eigenem Bildmaterial“ bestritten. Als ein Kurs einfache Foul-Szenen aus der Trendyol Süper Lig zeigen sollte, seien Sequenzen wieder entfernt worden – aus Rücksicht auf die öffentliche Wahrnehmung gegenüber einem Verein, so Koc.
„Während eine Struktur zerstört wird, entsteht eine andere“
Kocs Kernsatz lautet: „Unserer Meinung nach wird versucht, eine Struktur zu zerstören, während gleichzeitig eine andere Struktur oder mehrere Strukturen organisiert werden sollen.“ Der MHK-Vorsitzende werde unter Schiedsrichtern gar „Taktikoffizier“ genannt – ein Hinweis auf angeblich schnelle, überzeugende Einflussnahmen in Richtung Verbandspräsidium.
Vorwürfe rund um Wahlen und Einfluss
Nach Kocs Darstellung reden „seit Juni“ gewichtige MHK-Akteure über die Fenerbahce-Wahl: „Was passiert, wenn Ali Koc geht, was, wenn Aziz Yildirim kommt?“ Für Koc eine „Frage der Ehre“, die man „bis zum Ende“ verfolgen werde. Parallel appellierte er an Präsident, Justiz- und Sportministerium, aber auch an idealistischen Schiedsrichter-Nachwuchs, der sich Manipulationen verweigere.
Spielbezug: Debatte jenseits einzelner Szenen
Ohne sich in Detailanalyse zu verlieren, verortet Koc die jüngsten Kontroversen (etwa aberkanntes Tor, mögliche Linie-Überschreitung, Rote Karte gegen Paul Onuachu) im größeren Bild: „Unser Anliegen ist das große Ganze.“ Er lehne Argumente wie „Hätte euer Torwart den Ball nicht fallen gelassen.“ ab: Auch bessere eigene Leistungen rechtfertigten keine strukturellen Missstände.
Forderungen: Transparenz, Leistungsprinzip – und notfalls ausländischer VAR
Kurzfristig fordert Koc Transparenz, ein Ende „manueller“ Eingriffe und ein klares Leistungsprinzip. Er plädiert dafür, vorerst keine Schiedsrichter zur UEFA zu entsenden, bis die eigene Basis robuste Standards habe. Ein ausländischer VAR könne „ernsthaft erwogen“ werden – wissend, dass Verfügbarkeit und Kosten Hürden seien. Grundsätzlich sei das Problem mit dem aktuellen MHK-Chef „nicht zu lösen“, es brauche ehrliche Führung und nach Leistung ausgebildete Schiedsrichter.
Warnung an Verband und Politik
„Wir sind nicht gekommen, um Köpfe zu rollen“, sagt Koc, „aber wenn Sie nicht aufpassen, wird die Schiedsrichterinstitution Ihre Köpfe rollen lassen.“ Er fordert, die „andere Seite der Medaille“ zu prüfen und die von ihm übergebenen Informationen zu verifizieren. Passagenweise hielt er inne – er erwähnte sogar den Gebetsruf und sagte, man brauche in dieser Phase „Gebete“ –, um dann seine Anklage fortzusetzen: Werde nicht gehandelt, drohe „soziale Unruhe“ im Fußball zu wachsen.
Rechte verteidigen – Marke schützen
Koc kündigt an, „alle schmutzigen Machenschaften“ offenzulegen – unabhängig davon, ob er Präsident bleibt oder nicht. Ziel sei, den Markenwert des türkischen Fußballs zu schützen: „Wir müssen unsere Rechte bis zum Ende verteidigen.“ In der Summe zeichnet er ein Bild aus Einflussnahme, Intransparenz und Parallel-Strukturen – und verlangt, dass Verband und Behörden nun sichtbar gegensteuern.
Update: PFDK-Verweisung nach Alanyaspor-Spiel
Fenerbahce und Klubpräsident Ali Koc sind nach dem 2:2 gegen Alanyaspor an die PFDK (Professionelle Fußball-Disziplinarkommission) verwiesen worden. Laut der heutigen Sitzung der Rechtsabteilung des TFF wird der Klub wegen „hässlicher und schlechter Ausfälle“ gem. Art. 53 der Fussball-Disziplinarordnung sowie wegen „Vorfällen auf dem Spielfeld“ gem. Art. 52 belangt. Zusätzlich wurde Ali Koc aufgrund „Äußerungen, die dem Ansehen des Fußballs schaden“ gem. Art. 38 derselben Ordnung ohne Vorbehalt an die PFDK überstellt.
3 Kommentare
Eigentlich Wünsche ich mir das nicht, weil dann viele Arbeitnehmer in der Türkei arbeitslos sein werden, aber ich hoffe das die Koc Holding alles verliert, ich hoffe das die Koc Familie komplett Ihr ganzes Hab und Gut verlieren und auf der Straße landen. Beter olsunlar. Auch seine Kindes Kinder. Die komplette Familie ohne Gnade und ich hoffe das ein neues und ehrliches Unternehmen die Geschäfte von Koc Holding übernimmt und somit auch alle Arbeitnehmer.
Nach 8 Jahren erzählt er immer noch den selben Scheiss, yapı bitek senin döneminde vardı demi?
Montag bist du hoffentlich weg… und keiner wird dir eine Träne hinterher weinen….
Ben senden nefret ediyorum…
Dem ist nicht mehr zu helfen. Insan biraz utanır.