„In der Türkei hatte ich die Aufgabe, rauszugehen und Tore zu machen. Einfach gesagt: Viel mehr Anweisungen gab es nicht. Hier legt man deutlich mehr Wert auf die Taktik, weil die Gegner so viel besser sind, bei RB Leipzig noch mal mehr. Das war eine große Umstellung für mich. Aber nach den zwei Spielen über 90 Minuten und drei Wochen mit vielen Trainingseinheiten fühle ich mich gut“, so erklärte Ex-Trabzonspor-Spieler Alexander Sörloth im Interview mit dem „SPORTBUZZER“, wie sich das Training und die Spielweise in Leipzig von der bei seinen ehemaligen Klubs unterscheidet. Diese Aussagen schmückten natürlich sofort die Schlagzeilen in der Türkei. Es war wie ein Schlag ins Gesicht für die Süper Lig. Dem türkischen Fußballoberhaus wurde wieder einmal mehr vor Augen gehalten, was für ein Qualitätsunterschied zu den europäischen Top-Ligen herrscht.
„Wenn du trifft bist du der König – ansonsten nicht gut genug“
Seit September 2020 geht Sörloth nun für RB Leipzig auf Torejagd. Nach seinen überragenden Leistungen bei Trabzonspor, wo er mit 31 Treffern in 31 Spielen sowohl an der Vizemeisterschaft als auch am Gewinn des türkischen Pokals maßgeblich beteiligt war. Der letztjährige Torschützenkönig der Süper Lig hatte mit seiner Treffsicherheit die Aufmerksamkeit der europäischen Klubs erweckt. Nach langem Hin und Her bekam der Bundesligist für eine Ablöse in Höhe von 20 Millionen Euro den Zuschlag. Doch bei den Sachsen hat der Norweger noch mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen. „Den größten Druck übe ich selbst auf mich aus. Ich lese die Medienberichte über mich nicht. Ich habe das in der Türkei auf die harte Art und Weise gelernt. Wenn ich bei Trabzonspor nicht getroffen habe, war ich natürlich nicht gut genug. Habe ich aber ein Tor gemacht, war ich der König. In der Türkei habe ich also mit dem Lesen aufgehört. Das ist überhaupt nicht despektierlich gemeint, aber besser für mich. Denn wenn du gut bist, kannst du leicht abheben, aber wenn du schlecht bist, kannst du dich auch selbst zerreißen mit dem, was über dich geschrieben wird“, so Sörloth.
Treffer gegen Basaksehir sehr wertvoll für Sörloth
Bisher konnte der 25-jährige Mittelstürmer im ostdeutschen Bundesland nur zwei Tore in 19 Partien markieren. Umso wichtiger war deshalb der Treffer gegen Medipol Basaksehir in der Königsklasse: „Das Tor gegen Basaksehir in der Champions League war sehr besonders für mich. Nicht nur, weil es mein erstes Tor im RB-Trikot war, sondern weil es eben auch der Siegtreffer war und das Tor zum Achtelfinale weit aufgestoßen hat. Da sind mir zehn Kilo von den Schultern gefallen. Das Tor gegen Borussia Dortmund war für mich auch wichtig, weil es mein erster Treffer in der Bundesliga war. Da wir aber verloren haben, hatte ich anschließend trotzdem schlechte Laune. Ich denke in kleinen Zielen. Jetzt fühle ich mich im System wohl, habe Vieles verinnerlicht. Nun möchte ich weitere Treffer erzielen und vor dem gegnerischen Tor gefährlicher werden. Ich habe in der vergangenen Saison über 30 Tore erzielt, und ich vermisse natürlich das Gefühl, den Ball ins Netz zu jagen und mit dem Team zu jubeln.“
„In der Süper Lig konnte ich die Verteidiger einfach überlaufen“
Auf die Frage, wie er die Bundesliga im Vergleich mit dem türkischen beziehungsweise dem englischen Oberhaus empfinde, meinte Sörloth: „Das Niveau ist in der Bundesliga ähnlich wie in der Premier League. Hohes Tempo, gute Körperlichkeit, viel Taktik. Selbst die Teams, die gegen den Abstieg kämpfen, sind in der Defensive sehr organisiert und gut. In der Süper Lig ging es meistens vor und zurück. Ich hatte viele Räume, die ich durchlaufen konnte. In den Spielen gab es häufig geradlinige Konter, dazu habe ich fast ausschließlich Eins-gegen-Eins mit dem zentralen Verteidiger gespielt und konnte ihn einfach überlaufen. Gegen Union oder jetzt in Mainz hatte ich es eher mit drei Gegenspielern zu tun. Es hat mir bisher überall gefallen, aber hier ist das Niveau extrem hoch: Alle meine Mannschaftskollegen sind richtig gute Fußballer, ob Abwehr, Mittelfeld oder Angriff – wir haben so viel Talent! Diesen Unterschied bemerke ich auch im Training: Wenn ich zum Beispiel gegen Ibrahima Konaté oder Dayot Upamecano trainiere, erleichtert es mir die Spiele darauf, weil unsere Verteidiger so gut sind und ich mich mit ihnen gut vorbereiten kann. Das ist ein echtes Privileg.“
2 Kommentare
Sörloth sollte weniger reden und mehr an sich arbeiten.
Überzeugen konnte er nur in Ländern wie Norwegen, Dänemark und Türkei.
Sobald das Nivea für ihn anstieg, war Sörloth nicht mehr in der Lage abzuliefern, weder in Holland, Belgien und ganz zu Schweigen von der Premier League und der Bundesliga.
Sörloth ist schon 25, anstatt über das Niveau der Süper Lig herzuziehen, sollte er lieber daran arbeiten überhaupt etwas in einer Top Liga zu reißen.
Wenn der nicht die Kurve kriegt, sehen wir den eh in 3 Jahren im Trikot von Besiktas, Fener oder Galatasaray wieder.
Ja, was für eine Überraschung. Wir sind geschockt…