Nach knapp neun Monaten ist Abdullah Avci wieder zurück in der Süper Lig. Am heutigen Dienstagmittag gab sein neuer Klub Trabzonspor bekannt, dass man sich auf einen 2,5-Jahresvertrag einigen konnte (GazeteFutbol berichtete). Hierbei soll der 57-Jährige das finanziell bessere Angebot von Ligakonkurrent Fraport-TAV Antalyaspor, wo er fast doppelt so viel verdient hätte, ausgeschlagen haben. Bei seinem vorherigen Klub Besiktas war nach knapp sechs Monaten und 27 Spielen Schluss. In diesem Zeitraum gelangen dem U17-Europameister von 2005 elf Siege, drei Remis und 13 Niederlagen. Mit einem Punktedurchschnitt von 1,33 reihte sich der langjährige Medipol Basaksehir-Coach unter den schlechtesten BJK-Coaches aller Zeiten ganz vorne ein. Heute veranstaltete Avci seine erste Pressekonferenz als Trabzonspor-Coach und sprach von Aufregung, Kampf und Erfolg.
„Trabzonspor unterbreitet nicht jedem ein Angebot“
Nachdem sich der erfahrene Coach bei den Trabzonspor-Verantwortlichen bedankte, ließ er erkennen, dass ihn das Angebot des Schwarzmeer-Vertreters in positive Aufregung versetzt habe: „Mich haben viele gefragt, wieso ich das Angebot von Trabzonspor angenommen habe, da die örtlichen Medien sehr hart mit einem umgehen. Ich habe wiederum gesagt, dass ich die Menschen vom Schwarzen Meer sehr gut kenne. Vergesst nicht, dass ich eigentlich aus der Schwarzmeerregion (Samsun) stamme. Ich habe nun seit neun Monaten nicht gearbeitet. Der Grund, wieso ich hier bin, ist die Marke Trabzonspor. Denn: Trabzonspor unterbreitet nicht jedem ein Angebot. Bei so einem Angebot wird das Ego eines jeden Menschen gestreichelt. Das Thema ist dabei nicht Antalyaspor. Ich habe von mehreren Klubs Angebote erhalten. Aber wenn Trabzonspor dich will, dann kann man vor Aufregung nicht schlafen. Damals wollte mich Özkan Sümer auch hier sehen. Und davor gab es auch ein Angebot. Dies war nun das dritte Mal und endlich hat es geklappt. Bezüglich dem körperlichen Zustand der Spieler möchte ich mich bei meinen Vorgängern um Ünal Karaman, Hüseyin Cimsir und Eddie Newton bedanken. Wir haben keinen Trümmerhaufen übernommen. Nun sind aber wir an der Reihe.“
Klopp und Ferguson als Beispiele für Geduld – Abwehr genießt hohe Priorität
Im weiteren Verlauf gab der gebürtige Istanbuler Beispiele bezüglich Liverpool-Coach Jürgen Klopp und Manchester United-Legende Sir Alex Ferguson: „Wievielter wurde Klopp in seinen ersten Jahren? Ferguson konnte in seinen ersten sechs Jahren keine Erfolge erzielen. Im Anschluss hat er sich aber zu einer Weltmarke entwickelt. Ich möchte nicht so viel Zeit. Wir werden versuchen in kürzester Zeit erfolgreich zu sein. Im nächsten Jahr werde ich unsere gemeinsamen Ziele erklären. Ich weiß um die Stärke der Trabzonspor-Fans. Auch ist mir bewusst, dass die Menschen vom Schwarzen Meer ungeduldig sind. Das bin ich nämlich auch. Aber ich bitte sie, geduldig zu sein. Wir müssen eine Mannschaft auf die Beine stellen, die das Verlieren nicht akzeptieren kann. Eine Mannschaft, die in der vergangenen Saison stets in Führung gegangen ist und dann 30-32 Punkte liegenlassen hat, hat ganz sicher ein Problem in der Verteidigung. Wenn man nur 1/3 der verlorenen Punkte geholt hätte, wäre die Platzierung ganz anders gewesen. Wir haben uns auf die Abwehr konzentriert und die notwendigen Schritte eingeleitet. Erst müssen wir das Problem hinten in den Griff kriegen, ehe wir uns nach vorne fokussieren können.“