Es sollte einfach nicht sein! Trotz 75 Prozent Ballbesitz und 18:6 Torschüssen kam Trabzonspor in Antalya gegen Fraport-TAV Antalyaspor nicht über ein 1:1 hinaus. Angreifer Benik Afobe bescherte den Gästen in der sechsten Nachspielminute des Spiels per Kopf das Remis. Antalyaspor holte immerhin noch einen Punkt, obwohl die Hausherren aus der Tourismusmetropole rund 60 Minuten zu Zehnt spielen mussten. Innenverteidiger Ersan Adem Gülüm wurde nach wiederholtem Foulspiel mit der Gelb-Roten Karte des Platzes verwiesen. Trabzonspor-Cheftrainer Abdullah Avci trauerte nach dem Spiel vor allem dem verschossenen Elfmeter nach.
Abdullah Avci: „Vor dem Platzverweis waren wir besser“
Der erfahrene Chefcoach der Bordeauxrot-Blauen bewertete den Strafstoß von Caleb Ekuban als Wendepunkt des Spiels: „Nachdem wir diesen nicht verwandelt haben, ist der Kontrahent selbstbewusster aufgetreten. Als dann der Gegner dezimiert auflaufen musste, haben wir uns zu sehr auf individuelle Fertigkeiten fokussiert. Das hätte nicht passieren dürfen.“ Allerdings sah es Avci dennoch als positiv an, dass seine Schützlinge bis zum Abpfiff versucht hätten, die Partie zu drehen. „Mit der Führung durch den Elfmeter wäre das Spiel sicherlich ganz anders verlaufen. Auf den Punktgewinn dürfen wir uns natürlich nicht ausruhen. Die zentrale Fragestellung für die nächsten Wochen wird sein, wie wir die Qualität erhöhen können“, so Avci. Des Weiteren gab der 57-Jährige Informationen über mögliche Transfers: „Die Bemühungen setzen sich fort. Wir wollen die bestmöglichen Deals abschließen. Fakt ist, dass Trabzonspor die Spielerqualität erhöhen muss. Für die Offensive sind wir mit 2-3 Akteuren im Gespräch.“
Ersun Yanal: „Ab der Rückrunde wird sich viel ändern bei Antalyaspor“
Auf der anderen Seite gab sich Antalyaspor-Lehrmeister Ersun Yanal zwar nicht überzeugt, aber zufrieden über die Punkteteilung. „Unser Matchplan basierte drauf, den Ball dem Gegner zu überlassen. Nach dem Platzverweis hat sich dieser Ansatz natürlich noch einmal intensiviert. Wir hätten heute mehr aus diesem Spiel herausholen können“, so Yanal. Aktuell habe man sieben Spieler im Kader, die aufgrund von COVID-19 und Verletzungen nicht zur Verfügung stünden. Langsam aber sicher sei man dabei, die richtige Spielphilosophie zu etablieren: „Die Rückrunde wird aus unserer Sicht besser verlaufen. Davon bin ich felsenfest überzeugt. Abgesehen von der 0:6-Klatsche gegen Hatayspor war die Mannschaftsleistung soweit zufriedenstellend. Es besteht aber Luft nach oben.“
Weitere Spielerstimmen
Benik Afobe (Trabzonspor): „Wir sind sehr gut in die Partie gestartet. Ich denke sogar, dass es die besten 20 Minuten der laufenden Saison waren. Nach dem Platzverweis hat der Gegner nur noch gemauert. Deshalb war es nicht einfach für uns. Ich freue mich über meinen Ausgleichstreffer.“
Lewis Baker (Trabzonspor): „Nach einer fulminanten Auftaktphase hat sich nach der Roten Karte das Spielgeschehen verändert. Manchmal sind es die kleinen Fehler, die uns bestrafen. Nichtsdestotrotz haben wir nicht aufgegeben. Auch wenn wir hier zwei Punkte liegen lassen, haben wir uns einen Punkt hart erkämpft.“
Marlon (Trabzonspor): „Wir sind enttäuscht, weil wir heute keinen Dreier gelandet haben. Bis zur letzten Minute waren wir am Drücker. Allerdings ist positiv zu bewerten, dass wir nicht aufgegeben haben.“