Auf der ordentlichen Divan Kurulu-Konferenz am gestrigen Samstagnachmittag veröffentlichte der türkische Rekordmeister Galatasaray den aktuellen Schuldenstand des Vereins. Demnach betragen die Verbindlichkeiten der Gelb-Roten (Stand 31. März 2020) 1,656 Milliarden TL (ca. 216,2 Mio. EUR laut Vereinsangaben). Das gab Galatasaray-Vorstandsmitglied Kaan Kancal im Rahmen einer vierstündigen Videokonferenz bekannt. Zudem veröffentliche der 54-jährige Geschäftsmann auch, dass die Ausgaben in den ersten drei Monaten in diesem Kalenderjahr mit 103,4 Millionen TL (13,5 Mio. EUR) höher als die Einnahmen in Höhe von 33,8 Millionen TL (4,4 Mio. EUR) waren. Zum Vergleich: Ende September lagen die Schulden des aktuellen Tabellenvierten noch bei 1,57 Milliarden TL (ca. 205 Mio. EUR).
Galatasaray fordert Gehaltskürzungen von Spielern
Des Weiteren gab der stellvertretende Vorstandsvorsitzender der Istanbuler preis, dass man bei den Spielern bezüglich einer Gehaltskürzung angeklopft habe: „Da wir eine soziale Einrichtung sind, kamen für uns Entlassungen oder Abbau von Stellen überhaupt nicht in Frage. Wir haben Gebrauch vom Kurzarbeitergeld unseres Staates gemacht. Doch diese Zahlungen haben uns nur ein Stück weit tragen können. Wir arbeiten sehr hart daran, dass wir die Verluste so harmlos wie möglich überstehen. Um unsere Zahlungen zu mindern, haben wir uns mit den Spielern und dem Trainerstab besprochen und von ihnen eine Gehaltskürzung gefordert. Bei den Fußballern haben bislang nahezu alle zugestimmt. Nachdem dies erfolgreich in die Tat umgesetzt ist, werden wir auch bei den Amateurbranchen ein ähnliches Verfahren in Betracht ziehen.“
Kancal: „Cashflow-Verlust von 35 Millionen Euro“
Kancal weiter: „Aufgrund der Tatsache, dass das Derby gegen Besiktas im letzten Moment ohne Zuschauer gespielt werden musste, haben wir die Ticketeinnahmen zurückzahlen müssen. Während der Pandemie wurden die TV-Gelder für die Monate März, April und Mai gestoppt. Unsere Stores mussten schließen und es entstanden Kosten für die unverkauften Waren. Zudem mussten wir auch Verluste aufgrund der Wechselkursunterschiede hinnehmen. Wir danken hier unseren Sponsoren, die nur mit wenig Unterschied ihre Zahlungen an uns tätigten. Aber aufgrund der finanziellen Krise erwarten wir einen erheblichen Rückgang der Sponsorengelder. Dies alles hat einen Cashflow-Verlust von 35 Millionen Euro verursacht. Um es bildlich darzustellen: Wir haben also Einnahmen einer UEFA Champions League-Saison verloren.“
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