Zum Auftakt des 31. Spieltages trafen im Freitagabendspiel Sivasspor und Tabellenführer Basaksehir aufeinander. Für Basaksehir war klar, dass unbedingt ein Sieg her musste, um sich die beiden lauernden Ortsrivalen im Kampf um die türkischen Meisterschaft in der Süper Lig, Galatasaray und Besiktas, vom Leibe zu halten. Doch nur mit viel Glück gelang den Gästen ein torloses Remis in Sivas und es wurde deutlich, psychisch und physisch ist Basaksehir nicht mehr voll da. Durch den doppelten Punktverlust liegt es nun an den Löwen oder den Adlern, mit einem Sieg im Derby das Stolpern des Tabellenführers für sich zu nutzen.
Sivasspor operierte gegen den Tabellenführer Basaksehir aus einer „kontrollierten Offensive“ heraus. Das heißt, es wurde zwar gestürmt, aber man wusste, dass der Gegner gerade in den ersten 65 Minuten des Spiels „mit Vorsicht zu genießen“ war. Und so spielte Sivas. Hinten dicht und dann schnelle, überfallartige Konter setzen, um die eigene Laufstärke gegenüber den Eulen-Spielern ins Rennen zu werfen, die in die „letzten warmen Herbsttage des Fußballerlebens“ gekommen sind. Und das klappte in den ersten 45 Minuten sehr gut. Es hätten auch Treffer für Sivasspor fallen können, wäre man beim letzten Pass technisch versierter oder ruhiger gewesen. So wurden dann gute Konteroptionen vertan, weil die Abspiele überhastet waren oder zu schlecht getimt gespielt wurden und den Mitspieler nicht fanden. So ging es mit einem 0:0 in die Kabinen.
Sivasspor drückte in der zweiten Hälfte aufs Tempo
In der zweiten Hälfte, als spürbar wurde, Basaksehir baute körperlich ab, fuhren die Hausherren immer wieder überfallartige Attacken. Die sahen auch bis zur Box sehr gut aus, aber dann wurde vielfach der falsche Mitspieler angespielt. Hier war weit mehr drin. Basaksehir versuchte zwar auch nach vorne zu arbeiten, zeigte aber ebenso erschreckende Schwächen im Passspiel, bekam nicht ausreichend Druck hinter den Ball und machte oft einen ratlosen Eindruck. Man fand keine Mittel, die gut gestaffelte Hintermannschaft von Sivasspor zu knacken – was eben auch teilweise am eher schlechten Zuspiel lag. So blieb es nach fünf Minuten Nachspielzeit beim 0:0, das den Gästen aus Istanbul schmeichelte. Gerade in der Schlussphase setzte Sivas herrliche Konter und scheiterte dann jedoch am eigenen Unvermögen, daraus Tore zu generieren.
Nach dem doppelten Punktverlust liegt der Ball ganz klar in der Hälfte von Galatasaray und Besiktas, die sich am Sonntagabend zum Istanbul-Derby treffen. Gewinnen die Löwen, übernehmen sie die Tabellenführung. Gewinnt Besiktas, müssen die Adler auf Schützenhilfe von Galatasaray am vorletzten Spieltag hoffen. Doch wie man es dreht und wendet, in der jetzigen Verfassung wird Basaksehir nicht mehr lange an der Spitze stehen.
Aufstellungen
Demir Grup Sivasspor: Tolgahan Acar, Papp, Bjarsmyr, Braz, Uğur Çiftçi, Ndinga, Douglas, Rybalka (90+2 Fatih Aksoy), Özer Hurmacı (82. Muhammet Demir), Emre Kılınç (88. Ziya Erdal), Diabate
Medipol Başakşehir: Mert Günok, Caiçara, Serdar Taşçı, Mahmut Tekdemir, Clichy, İrfan Can Kahveci (78. Mossoro), Emre Belözoğlu, Visca, Soner Aydoğdu, Elia (60. Bajic), Robinho (61. Napoleoni)
Gelbe Karten: Özer Hurmacı, Braz, Ndinga (Demir Grup Sivasspor) – Elia, Robinho, Soner Aydoğdu, Emre Belözoğlu (Medipol Başakşehir)
Text: Chris Ehrhardt / Hürriyet.de
Ein Kommentar
Puffff… Und raus ist die Luft…