Yusuf Demir ist zum ersten Mal im Januar 2019 so richtig ins Rampenlicht gerückt. Beim renommierten U19-Hallenturnier in Sindelfingen, dem Mercedes Benz Junior Cup, wurde der damals 15-Jährige zum besten Spieler des Turniers gewählt – und das als Jüngster von allen. Im Turnier konnte er sich in den Begegnungen gegen Hertha BSC Berlin, FC Bayern München, VfB Stuttgart und die Glasgow Rangers in die Torschützenliste eintragen. Im Finale, das er mit Rapid Wien nur knapp mit 2:3 gegen den FC Liverpool verlor, konnte der türkisch-stämmige Österreicher auch einen Treffer bejubeln. Spätestens ein Jahr später, als er erneut beim Mercedes Benz Junior Cup zum besten Spieler gekürt wurde, erregte er ein noch größeres Aufsehen in der Öffentlichkeit und insbesondere in Fußball-Europa. Diesmal gelang Demir und Co. sogar der Turniersieg nach einem klaren 4:0-Sieg über RB Leipzig.
Demirs Ballführung erinnert an Weltstar Messi
Bei seinen Darbietungen in Sindelfingen wusste das Mega-Talent insbesondere mit dieser Eigenschaft zu überzeugen: Eine unglaublich enge Ballführung in sehr schnellem Tempo, die sogar Vergleiche mit Weltstar Lionel Messi in die Gedanken ruft. Hinzu kommen eine ausgezeichnete Übersicht, eine trotz seines jungen Alters beeindruckende Dynamik, außergewöhnliche Wendigkeit und Torgefahr. Demir ist inzwischen 17 und kam im Juni 2003 in Wien auf die Welt. Mit zehn Jahren wechselte er von First Vienna FC in den Nachwuchs von Rapid Wien. Mit 15 durfte er erstmals bei den Profis mittrainieren. Sein Debüt in der österreichischen Bundesliga gab er bereits mit 16 Jahren im vergangenen Dezember.
Bayern, Barca, Real und BVB hinter Demir her
Hinter dem Spielmacher, der auch als Rechtsaußen agieren kann, sind die europäischen Topklubs nicht erst seit Demirs Auftritten in Sindelfingen her. Laut der türkischen Sportzeitung „Fanatik“ haben der FC Bayern, Real Madrid, FC Barcelona und auch Borussia Dortmund ein Auge auf den österreichischen Junioren-Nationalspieler geworfen. 2018 bestätigte Rapid, dass sich Demir entgegen den Anfragen der internationalen Großklubs dazu entschied, seinen Vertrag bei den Wienern zu verlängern. Demir möchte sich zunächst bei Rapid in der ersten Mannschaft durchsetzen und hat vor einigen Monaten dementsprechend bis Sommer 2022 verlängert. Für Rapid war diese Vertragsverlängerung Gold wert, da man sonst sein Eigengewächs nur für wenig Ablöse hätte ziehen lassen müssen. „Vereine aus Deutschland, England und Spanien kontaktieren mich und möchten Yusuf für eine geringe Ablösesumme unter Vertrag nehmen“, waren die Worte seines Vaters Hasan Demir im Frühjahr 2019 gegenüber „Fanatik“.
Debüt in der „Königsklasse“
Inzwischen hat Demir neun Pflichtspiele für Rapids Profis absolviert. In der dritten Runde der UEFA Champions League-Quali am Dienstag durfte er zum erstem Mal für 17 Minuten in der „Königsklasse“ ran. Seine Mannschaft verlor zwar gegen KAA Gent mit 1:2, allerdings gelang Demir in dritten Minute der Nachspielzeit ein sehenswerter Anschlusstreffer. Sein Berater Emre Öztürk betonte Ende Juni im Gespräch mit dem Nachrichtenportal „SPOX“, dass er sich in Ruhe weiterentwickeln möchte: „Wenn es im kommenden Winter oder im Sommer 2021 so weit sein sollte, dann ist es so – aber jetzt ist es wichtig, dass Yusuf bei Rapid Spielpraxis und Profieinsätze bekommt. Was gibt es Schöneres, als bei der Nummer eins in Österreich zu spielen?“, sagte er und fügte hinzu: „Was haben wir davon, wenn er an Juventus verkauft wird und dort keine Minuten bekommt? Es war richtig, sich für den Karriereplan bei Rapid zu entscheiden.“ Öztürk erklärte auch, dass hohe Summen für den Youngster fließen werden, falls dieser eines Tages die Grün-Weißen verlassen sollte. „Wenn Yusuf einmal wechseln sollte, dann für viel Geld. Wenn er nur für ein paar Millionen wechselt, haben wir alle etwas falsch gemacht.“
Österreich oder Türkei? – Entscheidung steht noch aus
Mittlerweile stellen sich auch viele Fans die Frage, für welche Nationalmannschaft sich Demir entscheiden wird. Bei den Juniorenauswahlen hat er stets für sein Geburtsland Österreich gespielt. In der U15 traf er ganze zehn Mal in acht Einsätzen. Bei der U17, für die er kurz nach seinem 15. Geburtstag auflaufen durfte, ist seine Statistik mit neun Toren in 14 Partien ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Demir wäre auch für die Türkei spielberechtigt, die sich ebenfalls um die Dienste des Youngsters bemüht. Sein Vater Hasan Demir sagte zuletzt: „Österreich strengt sich sehr an. Man möchte, dass mein Sohn später mal für Österreich spielt. Wir freuen uns darüber. Es ist jedoch nicht gut, jetzt was über die Präferenz einer Nationalmannschaft zu sagen.“
2 Kommentare
Ich freue mich immer neue Talente zu sehen. Hoffentlich behält der Junge einen klaren Kopf und läuft nicht dem Geld hinterher.
Hmmm, dass gleiche wurde auch über Mor gesagt… Nicht das hier genau das gleiche passiert.