Erst vor kurzem wurde Berna Gözbasi zur ersten Süper Lig-Klubpräsidentin in der Ligageschichte ernannt (GazeteFutbol berichtete über die Hintergründe). Nun wurde sie offiziell einstimmig als Präsidenten von Istikbal Mobilya Kayserispor wiedergewählt. Gözbasi und ihr Vorstand gingen als einzige Kandidaten in die Wahl, die damit eher einer Formalität und einem Vertrauenszuspruch der Vereinsmitglieder gleichkam.
Gözbasi nicht naiv – Nur Lage des Klubs habe ihr Amt ermöglicht
Doch ihre Wahl zur Vereinsobersten der Zentralanatolier steht unter keinem guten Stern: „Wenn das Team nicht Tabellenletzter wäre, hätte man mir das Präsidentenamt nicht überlassen. Das habe ich bereits zuvor deutlich gesagt und ich sage es erneut. Wenn der Verein absteigen sollte, ist dies nicht meine Schuld. Der Weg hierher lag nicht in meiner Verantwortung. Ich werde alles tun, was mir möglich ist. Dass ich eine Kämpferin bin, ist ohnehin bekannt. Seit zwei Wochen arbeite ich Tag und Nacht für diesen Klub. Durch die Trennung von vier Spielern haben wir einen Verlust von einer Millionen Euro in einen Gewinn umgewandelt. Ich möchte die Probleme des Vereins lösen. Aber solange wir mit diesem Wechselkursen Schulden an die Spieler aufbauen, ist dies nicht möglich“, so die Unternehmerin.
Finanzielle und sportliche Krise
Keine leichte Aufgabe, die da auf die neue Klubchefin wartet. Mit sieben Punkten aus 13 Spielen liegt Kayseri abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz der Süper Lig. Zudem wurden die Verträge mit wichtigen Spielern wie Stürmerstar Emmanuel Adebayor aufgelöst (mehr dazu hier). Drei weitere Spieler folgten wenige Tage später (zum nachlesen). Weitere Abgänge wären keine Überraschung, wenn man die Zahl der Suspendierungen berücksichtigt (Informationen gibt es hier). Eine Kadersituation, die eine sportliche Kehrtwende aktuelle wenig wahrscheinlich erscheinen lässt.
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3 Kommentare
Ich will hier jetzt nicht politisch werden, aber in Zeiten wo jeden Tag in der Türkei eine oder mehrere Frauen ermordet werden finde ich es absolut wichtig und auch richtig, wenn insbesondere im Fussball das eine wichtige und tragende Rolle in der türkischen Gesellschaft spielt auch mal eine Frau als Präsidentin eines Süperlig Vereins gewählt wird.
Wo steht denn geschrieben, das türkische Vereine nur von Männer geleiten werden dürfen oder das Fussball nur Männer unterhalten soll? Soviel ich weiss gibts so ein Gesetz nirgends auf der Welt oder?
Türkische Frauen haben in der Welt Fussballgeschichte geschrieben, als sie vor 8 Jahren das Sükrü Saracoglu Stadion mit 46.000 Zuschauerinnen gefüllt haben, davor sollte man auch als Mann Respekt und Achtung zollen.
Bei Fenerbahce haben ausnahmslos über 100 Jahren Männer den Verein geleitet, was ist das Resultat dessen 620 Millionen Euro Schulden, yalanmi? Ich glaube nicht, das Frauen die türkschen Vereine hätten noch schlechter leiten können.
Im türkischen Haushalt leiten auch zumeist Frauen die Finanzen, deshalb glaube ich, das sie auch die türkischen Vereine besser als ihre männlichen Kollegen leiten würden.
Jedenfalls möchte ich Berna Bayan recht herzlich zu der Wahl als neue Kayseripsor Präsidentin beglückwünschen und wünsche ihr viel Erfolg bei ihrer neuen Aufgabe….
Toller Kommentar kann mich nur dazu anschließen. Ich glaube Frauen können in unserer Fußballwelt zu einer Veränderung beitragen. Ich finde es absolut beschämend dass sie erst ins Amt kommt nachdem der Klub in Schulden schwimmt. Ich hoffe sie schafft Kayserispor in der Liga zu halten.
einfach nur Haram.
geht diese Genderscheiße nun auch in der Türkei los?