In der Sommertransferperiode stand ein Wechsel unmittelbar bevor, doch der Transfer zog sich nach Gesprächen zwischen den Klubverantwortlichen in die Länge. In den Medien tauchte nach dem Führungswechsel beim Istanbuler Traditionsverein um Neu-Präsident Ahmet Nur Cebi erneut der Name auf. Die Rede ist von Stürmer Vincent Aboubakar, der in der Meistersaison 2016/17 insbesondere in der Rückrunde durch gute Leistungen einen bleibenden Eindruck bei der schwarz-weißen Anhängerschaft hinterließ. Man erinnere sich noch an die legendäre Szene, als in der UEFA Champions League-Begegnung zwischen den „Schwarzen Adlern“ und dem FC Porto kurz vor Anpfiff und nach dem Ende der Partie Aboubakar im Dress der Blau-Weißen fast in Tränen ausgebrochen wäre und die BJK-Sehnsucht förmlich von seinen Augen abzulesen war.
Fikret Orman: „Mit dieser Einstellung wollten wir ihn nicht“
Die Verantwortlichen der „Drachen“ wollten zu viel Geld für einen Spieler, der in der letzten Saison aufgrund von Verletzungen kaum zu Einsatzzeiten kam. Der damalige Besiktas-Klubchef Fikret Orman sah die Schuld aber nicht beim portugiesischen Erstligisten, sondern beim Spieler selbst: „Die Besiktas-Fans haben Aboubakar ins Herz geschlossen. Wir haben uns Gedanken bezüglich einer Verpflichtung gemacht, obwohl er eine schwerwiegende Knieverletzung hatte. Wir haben nach den MRT-Ergebnissen gefragt, aber bekamen nichts. Er hat bei Porto 2,9 Millionen Euro verdient. Die Portugiesen sagten zu uns, dass sie 900.000 Euro übernehmen könnten. Aboubakar wiederum hat gesagt, dass er 500.000 Euro mehr verdienen wolle. Unsere Supporter haben einen emotionalen Draht zu ihm aufgebaut, er jedoch handelte keinesfalls so. Dementsprechend nahmen wir von seinem Transfer Abstand. Mit dieser Einstellung wollten wir ihn bei Besiktas nicht haben.“
Aboubakar fühlt sich nach einer langen Zeit wieder gut
Der 27-jährige Kameruner lief nach einer schwierigen Phase zum ersten Mal wieder für seine Nationalmannschaft in zwei Spielen hintereinander auf und fühlt sich dementsprechend sehr gut: „Es ist so, als ob ich neu auf die Welt gekommen bin. Ich konnte über eine längere Zeit hinweg nicht spielen und bin nun wieder zurück. Meine Mannschaftskollegen und die Fans haben mich sehr unterstützt. Insbesondere die Fan-Gesänge haben mich sehr motiviert, so dass ich alles für sie geben wollte. Es war ein unglaubliches Gefühl die Unterstützung des ganzen Landes im Rücken zu haben. Ich fühle mich nach einer sehr langen Zeit wieder sehr gut.“
„Der Präsident hat falsche Informationen verbreitet“
Auf die Frage zu der missglückten Wiederkehr zu Besiktas beschuldigte der Angreifer den damaligen Präsidenten Orman: „Ich wäre zu Besiktas gegangen, aber das Verhalten des Präsidenten hat mich gestört und traurig gemacht. Er hat den Leuten falsche Informationen zukommen lassen. Er hat mir gesagt, dass meine Testergebnisse nicht richtig wären und ich mich erneut einer medizinischen Untersuchung unterziehen müsste. Eigentlich war das Problem das Finanzielle. Er hat vielen Spielern große Summen an Geld geschuldet.“
„Wollte nie zurück zu Besiktas“
Zu guter Letzt verriet der Sieger des Afrika-Cups 2017, dass er im Grunde nie vorhatte, zu Besiktas zurückzukehren: „Um ehrlich zu sein, wollte ich nie zurück zu Besiktas. Damit der Transfer zustande gekommen wäre, hätte eine Seite aufopferungsvoll handeln müssen. Aber der Präsident war in einer misslichen Lage. Um genau zu sein, hatte ich nie die Absicht in die Türkei zurückzukehren. Wenn mir demnächst ein gutes Angebot vorliegen sollte, dann werde ich Porto verlassen. Ich habe nicht vor meine Karriere hier zu beenden.“