Der türkische U21-Nationaltrainer Tolunay Kafkas war Interviewgast bei „NTV“ und sprach während der Sendung „Kirilma Ani“ über Galatasaray, Fenerbahce, Trabzonspor und die Nationalmannschaft. Dabei erklärte der 54-Jährige, der zwischen 2011 – 2013 und seit 2017 wieder als Trainer und Nachwuchskoordinator für das U21-Nationalteam sowie für die Juniorenklassen der Türkei verantwortlich ist, dass er sich trotz jahrelanger ausbleibender sportlicher Erfolge (vor allem der U21) dennoch für erfolgreich halte. Zunächst beschrieb Kafkas jedoch seine charakterliche Wandlung in den vergangenen Jahren: „Wut ist ein sehr interessantes Gefühl. Wenn man es zu sehr aufsteigen lässt, ist man aggressiv. Ist es zu wenig vorhanden, ist man ängstlich. Wenn man aber die goldene Mitte findet, steigert dies den Mut. Ich habe Fehler begangen, die mir permanent aufgetischt werden. Der Tolunay vor 15 Jahren und der heutige sind nicht dieselben Personen. Jetzt gibt es einen reiferen Tolunay“, erklärte Kafkas von sich in der dritten Person sprechend.
Der geplatzte Wechsel zu Fenerbahce
Seinen damaligen Transfer als Spieler zu Trabzonspor beschrieb der Übungsleiter aus Ankara wie folgt: „Als ich vor meinem Transfer zu Trabzonspor stand, hat mich Ünal Karaman sehr dabei unterstützt. Daher haben wir uns mit keiner anderen Mannschaft beschäftigt und sind nach Trabzon gegangen. Ein Mensch gewinnt Selbstvertrauen, wenn er gewinnt. Während unserer Zeit bei Trabzonspor hat das Team alles bis auf die Meisterschaft erreicht. Unser Selbstvertrauen erreichte seinen Zenit.“ Kafkas verriet zudem, dass es beinahe zum Wechsel zu Fenerbahce gekommen wäre: „Natürlich hätte ich bei Fenerbahce gespielt. Die damaligen Meldungen stimmen. Mit dem damaligen Präsidenten Ali Sen haben wir uns geeinigt. Aber es war Ünal Karaman, der diesen Transfer abgewendet hat. Er war für mich immer wie ein großer Bruder. Entweder hätten sie damals mich oder den kleinen Orhan (Kaynak) verkauft. Ich blieb und Orhan ging zu Besiktas.“
Kafkas überzeugt von erfolgreicher Arbeit als U21-Trainer und Nachwuchskoordinator
Auf die Frage, ob er sich für erfolgreich halte als Trainer der U21-Nationalmannschaft und Nachwuchskoordinator antwortete Kafkas folgendermaßen: „Ja. Während unserer Zeit bei der U21 haben wir 18 Spieler in die A-Mannschaft übergeben. Bei den Junioren-Nationalmannschaften nahm die U17 zweimal an der EM und einmal an der WM teil. Die U19 qualifizierte sich für die Europameisterschaft. Die U23 gewann bei den Islamischen Solidaritätsspielen die Goldmedaille. Unsere Empfehlungsschreiben sind unsere Spieler. Wenn ihr etwas über Tolunay Kafkas erfahren wollt, müsst ihr die Spieler fragen. Dann könnt ihr erfahren, was ich getan und wie ich ihre Weiterentwicklung gefördert habe.“ Abschließend gab Kafkas noch Folgendes preis: „Meine Mutter war eine glühende Galatasaray-Anhängerin, aber Galatasaray war nicht meine Jugendliebe im Fußball.“