Gaziantep, Adana, Istanbul: Die Bühne für den neuen Supercup
Für das erste Halbfinale wurde das Duell zwischen Galatasaray und Trabzonspor auf den 5. Januar terminiert, gespielt wird im modernen Gaziantep-Stadion. Einen Tag später, am 6. Januar, trifft Fenerbahce im Yeni Adana Stadion auf Samsunspor. Das große Finale steigt am 10. Januar im traditionsreichen Atatürk-Olympiastadion in Istanbul und bildet den Höhepunkt des Wettbewerbs. Sämtliche Partien – Halbfinals und Endspiel – beginnen um 18:30 Uhr (MEZ) und sind damit klar im frühen Abendfenster platziert.
Trabzonspor setzt auf Gaziantep – Galatasaray will Geschichte schreiben
Vor der Auslosung machte Trabzonspor-Vorstandsmitglied Gözde Atasoy deutlich, wie sehr sich der Schwarzmeerklub auf das Duell mit Galatasaray freut. „Mein Herz ist Gaziantep. Wir haben in Gaziantep eine Rechnung mit Galatasaray offen“, sagte Atasoy und deutete damit an, dass der Verein im Südosten des Landes noch eine offene sportliche Rechnung begleichen will. Für Trabzonspor passe der Pokal schlicht „nach Trabzon“.
Auf der Gegenseite betonte der stellvertretende Vorsitzende von Galatasaray Sportif A.S., Abdullah Kavukcu, den Anspruch der Gelb-Roten, die Premierenauflage des neuen Formats zu prägen. Er erinnerte daran, dass Galatasaray historisch oft als „Mannschaft der ersten Male“ aufgetreten sei und erklärte: Man wolle den Pokal in diesem zum ersten Mal organisierten Format unbedingt ins eigene Museum holen und damit ein weiteres Kapitel zur Vereinshistorie hinzufügen.
Fenerbahce zielt auf Pokal und Schwung für die Rückrunde
Auch bei Fenerbahce genießt der Turkcell Supercup hohen Stellenwert. Vorstandsmitglied Ertan Torunogullari stellte heraus, dass die Spiele unmittelbar vor Beginn der zweiten Saisonhälfte eine ideale Standortbestimmung seien. Die Partien gegen Samsunspor und möglicherweise das Finale sollen dem Team zusätzliche Schärfe für Liga und Europa verleihen. Gleichzeitig machte Torunogullari deutlich, dass die neue Klubführung die Trophäe als klares Ziel ausgerufen hat und sie „als neuer Vorstand“ nach Kadiköy holen möchte.
Sportdirektor Devin Özek ordnete das Halbfinale in Adana sportlich ein. Für ihn ist jede Partie und jeder Pokal wichtig, dennoch bleibt der Fahrplan klar: Zunächst liegt der Fokus auf dem Ligaspiel gegen Caykur Rizespor, anschließend auf der Europapokalaufgabe gegen Ferencvaros Budapest. Erst danach rückt der Supercup endgültig in den Mittelpunkt – ein Hinweis darauf, wie eng das Programm der Gelb-Marineblauen in dieser Phase getaktet ist.
Samsunspor setzt auf Wirkung des neuen Formats
Aufsteiger Samsunspor sieht das neue Supercup-Format ebenfalls als Chance. Vizepräsident Veysel Bilen betonte, dass der Wettbewerb nach seiner Einschätzung einen echten Mehrwert für den türkischen Fußball schaffen kann. Sein Klub wolle das Turnier als Bühne nutzen und gleichzeitig in der UEFA Europa Conference League so weit wie möglich kommen. Gegenüber Gegner Fenerbahce formulierte Bilen sportlich-fair seine Wünsche: Man wolle das Land international würdig vertreten und wünsche dem Rivalen dennoch viel Erfolg.
Transferfragen an Fenerbahce: Erst Rizespor und Ferencvaros, dann das Fenster
Im Anschluss an die Auslosung wurde Ertan Torunogullari auch zur Transferplanung von Fenerbahce befragt. Der Klubfunktionär blieb bewusst gelassen und verwies darauf, dass die Transferperiode noch bevorstehe und man aktuell zwei sehr wichtige Spiele vor der Brust habe: das Ligaduell mit Rizespor und die Begegnung im Europapokal mit Ferencvaros. Erst danach werde man in Ruhe über konkrete Verpflichtungen sprechen.
Mit einem Augenzwinkern erinnerte Torunogullari daran, dass Fenerbahce als große „Vereinsgemeinde“ des türkischen Fußballs ohnehin permanent mit hunderten Spielern in Verbindung gebracht werde, quasi „mit allen Fußballern in Europa“. Klar ist für ihn aber auch: Der Klub wird seine Transferarbeit fortsetzen und gezielt nach Verstärkungen suchen – nur eben dann, wenn die entscheidende Saisonphase rund um Supercup, Liga und Europa etwas Luft lässt.
Warum der neue Supercup für alle vier Klubs wichtig ist
Ob Galatasaray, Trabzonspor, Fenerbahce oder Samsunspor – alle Beteiligten nutzen den Turkcell Supercup sowohl als prestigeträchtige Bühne als auch als sportlichen Gradmesser. Für die Topklubs aus Istanbul und Trabzon ist der Titel ein weiterer Baustein im Kampf um nationale Dominanz und internationales Renommee. Für Samsunspor bietet das neue Format die seltene Möglichkeit, sich im direkten Vergleich mit den Großen zu zeigen und die eigene Marke zu schärfen.
Mit klar definierten Terminen, großen Arenen in Gaziantep, Adana und Istanbul sowie ambitionierten Aussagen der Verantwortlichen ist der Rahmen gesetzt. Nun liegt es an den Teams, das neue Supercup-Format mit Leben zu füllen – und aus den Halbfinals und dem Endspiel sportliche Ereignisse zu machen, die dem Anspruch dieser vier Klubs gerecht werden.


