Die UEFA Champions League gilt gemeinhin als die Königsklasse des europäischen Fußballs. Wer mitspielt, gehört zu den Großen in dem Sport. Neben deutschen, spanischen und englischen Teams ist auch die Türkei regelmäßig mit einigen Vereinen in dem Prestige-Turnier vertreten – außer dieses Jahr. Seit 1995 ist dies das erste Mal, dass kein einziger türkischer Klub bei der Champions League dabei ist.
Die Türkei im Fußballfieber
Wie auch in vielen anderen Ländern ist der Fußball in der Türkei die beliebteste Sportart. Viele Fans sind nicht nur vor dem Fernseher dabei, wenn ihre Favoriten-Mannschaft spielt, sondern sind auch mit Online Fußball Wetten am Start. Auf den Websites der Wettanbieter finden Interessierte nicht nur die aktuellen Quoten, sondern oft auch Prognosen darüber, wie die einzelnen Teams abschneiden könnten. Wer Wetten abschließen möchte, kennt sich bestenfalls mit den Grundlagen des Spiels aus und weiß außerdem über die Hintergründe Bescheid. Schließlich gibt es meist Gründe dafür, warum eine Mannschaft schlechter dasteht – genau wie es auch einige Gründe gibt, warum keine einzige türkische Mannschaft bei der Champions League dabei ist.
Frühes Aus für die türkischen Klubs
Bereits in der Vorphase der UEFA Champions League hieß es Aus und Vorbei für die türkischen Mannschaften. Besonders bitter: Die Gala für die Auslosung der Gruppengegner und das Finale der Champions League finden dieses Jahr in Istanbul statt.
Dabei sind die türkischen Mannschaften normalerweise ziemlich stabil in der Königsklasse vertreten: Es ist das erste Mal seit 27 Jahren und erst das dritte Mal überhaupt in der Geschichte des Turniers, dass kein einziger Verein aus der Türkei auch noch nach den Playoffs dabei ist.
Zwei türkische Mannschaften durften in der Quali-Phase der Champions League antreten. Fenerbahce musste dabei bereits in der zweiten Quali-Runde gegen Dynamo Kiew ausscheiden. Nach einem Unentschieden im Hinspiel konnten die Ukrainer beim Rückspiel eine 2:1 Führung ausbauen – das zwar erst nach der Verlängerung, was jedoch am Ende trotz allem für den Sieg reichte.
Trabzonspor traf in der Playoff-Runde gegen den FC Kopenhagen. Der dänische Meisterverein gilt allgemein als relativ starke Mannschaft. Ein Grund dafür ist, dass der Verein seit 2020 von Jess Thorup trainiert wird. Das eingespielte Team greift so auf Strategien zurück, die auch gegen den türkischen Meister fruchteten: Nach einem 2:1 Sieg für die Dänen beim Hinspiel und einem 0:0 im Rückspiel schied Trabzonspor offiziell als das letzte türkische Team aus der Champions League aus.
Gründe für das türkische Scheitern 2022
Die türkischen Ergebnisse der aktuellen Champions League kommen für viele nicht überraschend. Die Vereine sind bereits in den letzten Jahren im internationalen Vergleich abgerutscht. So belegte die Türkei im Jahr 2020 bereits einen ziemlich schlechten Platz 13 in der UEFA-Tabelle und befindet sich mittlerweile sogar auf Platz 20.
Diese Fünfjahreswertung hat Auswirkungen auf die Champions League: je schlechter die Wertung, desto weiter hinten starten die Landesmeister. Für das aktuelle Turnier bedeutete dies für die türkischen Klubs: Der Meister startete in der dritten Quali-Runde, der Vizemeister in der zweiten. Das bedeutet im Endeffekt natürlich eine Chancenminderung, da mehr Spiele gespielt – und gewonnen – werden müssen, um sich zu qualifizieren. Für die nächste Saison hat sich die Türkei so bereits jetzt für noch weniger Startplätze qualifiziert. 2023/24 sind deshalb nur noch vier Mannschaften dabei: Nur der Meister der Süper Lig darf in der nächsten Champions League antreten, hinzu kommen noch drei Startplätze für die Conference League.
Viele denken auch, dass die Süper Lig mit der allgemein schlechteren Performance der türkischen Teams zu tun hat: Der nationale Wettbewerb nähme zu viel Energie der Mannschaften in Anspruch. Sie könnten sich deshalb nicht auf die Champions League und andere wichtige internationale Turniere konzentrieren und rutschen im internationalen Vergleich immer weiter ab.
Wie es in Zukunft mit dem Türkischen Fußball weitergeht, steht aktuell noch in den Sternen. Vor allem finanzielle Sorgen scheinen die Lieblingssportart der Türken zu überschatten und negative Auswirkungen auf den Sport zu haben.
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