Mehmet Büyükeksi, Präsident des türkischen Fußballverbandes, kam nach dem 2:1-Sieg der Türkei in Gaziantep gegen Tschechien (zum Spielbericht auf GazeteFutbol) ins Gespräch mit Medienvertretern, über welches die türkische Tageszeitung „Hürriyet“ berichtete. Hierbei sagte er, dass die Vereine unter einer schweren Schuldenlast stünden und ihre Priorität aber eher die Ausländerregelung sei. Büyükeksi verriet zudem, dass man eine Lösung parat habe, wie man den Strombedarf der Vereine in den Stadien decken könnte.
Trotz Youngsters um Güler, Ilkhan & Co: Leitersystem für Nationalmannschaft
Trotz der aufstrebenden Jungstars, um Arda Güler und Emirhan Ilkhan, die sofort ihren Weg in die Nationalmannschaft gefunden haben, brachte der 61-Jährige seinen Unmut über die aktuelle Situation zum Ausdruck und verlangt nach einem Leitersystem im Fußball: „Heute wurde zum Beispiel Arda Güler mit 17 Jahren in die A-Nationalmannschaft berufen. Er hat nicht in der U15 gespielt, nicht in der U16 gespielt, er kommt mit 17 direkt in die Nationalmannschaft. Oder bei Emirhan Ilkhan ist es dasselbe. Es sollte aber eigentlich anders sein. Sie müssten über ein sogenanntes Leitersystem schrittweise eingeführt werden. Das wollen wir jetzt erreichen“, so Büyükeksi.
TFF-Präsident Büyükeksi fürchtet zu viele ausländische Spielertransfers, wenn …
Auch die Vereine bekamen teilweise ihr Fett ab und wurden von der aktuellen Nummer eins im türkischen Fußball an den Pranger gestellt: „Mit anderen Worten, eine Operation, eine Verjüngung kann nur auf diese Weise durchgeführt werden. Andernfalls, wenn jede Nationalmannschaft eine andere Tonart spielt, spielen die Vereine erst recht eine andere Tonart. Bei ihnen geht es nur um die Ausländerregelung. Wenn ich heute sage, dass wir keine Ausländerregelung mehr haben, würde wahrscheinlich jeder von ihnen 20–30 ausländische Spieler transferieren.“ Stattdessen sollte man laut Büyükeksi das Augenmerk auf die eigenen Akademien legen, die in der nächsten Zeit landesweit ein angepasstes System bekommen werden: „Was die Akademie betrifft, so werden wir versuchen, das für die Türkei am besten geeignete Modell in Bezug auf die Wirtschaft, die zu tätigenden Investitionen und das System auszuarbeiten.“
GazeteFutbol gibt es jetzt auch als APP – Jetzt herunterladen!
So sieht die Lösung für den Strombedarf der Vereine in den Stadien aus
Der aus Gaziantep stammende Funktionär erklärte des Weiteren, dass ein zentrales Solarenergiesystem zur Deckung des Strombedarfs der Vereine eingerichtet werden soll: „Wir haben das Ziel, ein Solarenergiesystem zu errichten. Von dort aus wird der Strombedarf der Klubs gedeckt. Nach unseren Berechnungen haben die Teams der Süper Lig Schulden in Höhe von 25 Milliarden TL (ca. 1,3 Mrd. Euro). Sie haben ihre Zinsen über eine Laufzeit von zehn Jahren verteilt. Wenn man das durchrechnet, sind das bis zu 50 Milliarden TL (ca. 2,6 Mrd. Euro). Unter den gegenwärtigen Bedingungen ist es für sie unmöglich, dies zu bezahlen. Wir werden 600–700 Hektar Land in der Umgebung von Aksaray oder Nigde aus der Staatskasse kaufen und in 50 Megawatt investieren. Jeder Verein wird sich unter seinem eigenen Namen bewerben und diese Investition mit einem Unternehmen tätigen. Wir werden besprechen, wie viele Jahre der Zeitraum betragen wird. Wird er zum Beispiel 40 Prozent von 100 Lira oder 50 Prozent zahlen? Sind es sieben Jahre, sechs Jahre oder acht Jahre?“
TFF richtet eine Schiedsrichterakademie ein
Zu guter Letzt kündigte der gelernte Architekt auch an, dass demnächst eine Schiedsrichterakademie eingeführt werden wird: „Wir richten eine Schiedsrichterakademie ein. Wir werden unsere Unparteiischen hoffentlich nach den Kriterien der Süper Lig, der TFF 1. Lig, der TFF 2. Lig, der TFF 3. Lig und der UEFA ausbilden. Bislang haben nur 16 Süper-Lig-Schiedsrichter diese Schulung erhalten, nicht aber andere Referees. Wir werden alle Schiedsrichter zu einer sechswöchigen Schulung in Teams mit 28 Personen aufs Internat mitnehmen: Acht Schiedsrichter, 16 Assistenten und vier Beobachter. Wir werden alle Schiedsrichter diese Schulungen absolvieren lassen.“