Neun Spieler verpflichtete Trabzonspor zu Beginn der Saison 2021/22. Darunter Hochkaräter wie Marek Hamsik, Bruno Peres oder Gervinho. Auch wenn der Großteil der Neuzugänge überzeugt und eine maßgebliche Rolle am Erfolg der Bordeauxrot-Blauen hat, war nicht jeder Griff ein Volltreffer. Im Großen und Ganzen kann Trainer Abdullah Avci, der vermehrt auf ältere Spieler setzt, mit der Transferpolitik zufrieden sein. Trabzonspor steht nämlich nach zwölf Spieltagen als unangefochtener Spitzenreiter noch ohne Niederlage da. GazeteFutbol mit einem detaillierten Blick auf die Neuverpflichtungen.
Transfercheck – Die Tops und Flops bei Trabzonspor
Andreas Cornelius (28, ST): Der Däne war zugleich der teuerste Einkauf des Schwarzmeerklubs. Für 5,12 Mio. Euro kam der großgewachsene Angreifer von Parma Calcio und konnte gleich mit einem Treffer gegen die AS Rom in der UEFA Europa Conference League überzeugen. Mittlerweile kommt der 28-Jährige in elf Einsätzen in der Süper Lig auf vier Tore und hat dabei gegen Galatasaray und Besiktas getroffen. Hin und wieder ist der dänische Nationalspieler angeschlagen und kommt daher von der Ersatzbank, doch wenn er auf dem Platz steht, sorgt er stets für Unruhe in der gegnerischen Abwehrreihe.
Manolis Siopis (27, DM): Der Grieche kam zu Saisonbeginn für eine Million Euro vom Liga-Konkurrenten Aytemiz Alanyaspor und ist damit die zweitteuerste Verpflichtung. Der giftige Mittelfeldspieler überzeugte nicht nur mit seinem aggressiven und erfolgreichen Zweikampfverhalten, auch durch seine unermüdliche Laufbereitschaft spielte er sich relativ früh in die Herzen der Fans. Zwar kommt der griechische Nationalspieler meistens von der Bank, doch seine Aufgabe als Abräumer vor der Abwehr erfüllt er stets tadellos.
Ismail Köybasi (32, LV): Der 32-Jährige kam ablösefrei vom Nachbarstadt-Klub Caykur Rizespor. Der Linksverteidiger wurde hauptsächlich aufgrund der Ausländerregelung verpflichtet, um eine günstige Lösung für das Problem auf der besagten Position zu finden. Köybasi kam in sieben Partien zum Einsatz und konnte keineswegs überzeugen. Er war stets die Schwachstelle im Team und kein Rückhalt für Vordermann Anthony Nwakaeme, der mehr mit dem Aushelfen in der Abwehr beschäftigt war, als in der Offensive für Wirbel zu sorgen. Seit vier Spielen erhält Köybasi keine Einsatzzeiten mehr und über eine Vertragsauflösung im Winter wird bereits spekuliert.
Stefano Denswil (28, IV): Der Niederländer kam ablösefrei auf Leihbasis vom FC Bologna und wurde überwiegend auf der linken Außenverteidigerposition eingesetzt. In seinen sieben Einsätzen, wovon vier Kurzeinsätze waren, zeigte der 28-Jährige durchschnittliche Leistungen. Als Backup wird der ehemalige U21-Nationalspieler der Niederlande den Anforderungen gerecht. Sollte er in Zukunft regelmäßiger spielen, wird er sich mit besseren Leistungen empfehlen müssen.
Bengali-Fodé Koita (30, ST): Der gebürtige Pariser ist der Flop des Jahres. Nach seiner ablösefreien Verpflichtung von Kasimpasa zu Beginn der Saison kommt der Angreifer nach zwölf Spieltagen auf ganze 24 Minuten Einsatzzeit. Der Stürmer aus Guinea sorgte eher mit Verletzungen und unzureichender Fitness für Schlagzeilen, anstatt mit Toren.
Dorukhan Toköz (25, ZM): Wie die meisten Neuverpflichtungen erfolgte auch der Transfer von Toköz von Besiktas ablösefrei. Der 25-Jährige fiel zunächst aufgrund einer Oberschenkelverletzung aus. In der Partie gegen Fenerbahce wurde er für den verletzten Bruno Peres eingewechselt und gab eine gute Rolle auf dieser Position ab. Toköz zeigte sich nicht nur kämpferisch und technisch stark, sondern auch taktisch clever und konnte seine Qualitäten auf seiner Alternativposition sofort unter Beweis stellen.
Gervinho (34, LA): Gervinho legte nach seinem ablösefreien Transfer von Parma Calcio einen durchschnittlichen Start bei Trabzonspor hin. Der Ivorer konnte hin und wieder durch Dribblings überzeugen, doch viel zu oft verlor er durch seine eigensinnige Spielweise in wichtigen Situationen den Ball und vertändelte gute Angriffe. Zudem war ihm seine unzureichende Fitness stets anzumerken. Mit seinem Treffer im Auswärtsspiel bei Göztepe bescherte er dem Team einen enorm wichtigen Sieg. Eine Woche später zog er sich im Derby gegen Caykur Rizespor einen Kreuzbandriss zu und beendete die Saison. Ob der 34-Jährige künftig nochmal für Trabzonspor auflaufen wird, bleibt abzuwarten.
Bruno Peres (31, RV): Peres kam ablösefrei von der AS Rom und war sofort auf der rechten Außenverteidigerposition gesetzt. Der Brasilianer glänzte durch seine überragende Technik und Spielübersicht. Außerdem stach er immer wieder durch sein gefährliches Offensivspiel hervor und bediente die Angreifer mit guten Flanken – so auch beim zwischenzeitlichen 1:1 durch Cornelius gegen seinen Ex-Klub AS Rom. Seit der Verletzung in der Partie gegen Fenerbahce pausiert der 31-Jährige. Peres hat durch seine bisherigen Leistungen bewiesen, dass sich seine Verpflichtung auszahlen wird.
Marek Hamsik (33, ZM): Der mit Abstand hochkarätigste Transfer der Bordeauxrot-Blauen im Sommertransferfenster war Hamsik. Der Slowake wechselte vom IFK Göteborg ablösefrei an die Schwarzmeerküste. Der Mittelfeldregisseur nahm unmittelbar nach seiner Ankunft das Zepter in die Hand und fungiert auf dem Platz praktisch als rechte Hand von Trainer Avci. Der 33-Jährige legt trotz seines Alters in jedem Spiel die meisten Kilometer zurück und sticht mit seinem unglaublichen Passspiel hervor. Mit einem Tor und vier Vorlagen in elf Partien hat der slowakische Nationalspieler zudem einen maßgeblichen Anteil am Erfolg der Avci-Elf. Hamsik zeigt mit seinen Leistungen, dass nicht jeder „Oldie“ mit einer großen Karriere zum Abkassieren in die Türkei wechselt. Bis dato ist der Mittelfeldregisseur jeden Cent wert.
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