Vorstandsmitglied Ertugrul Dogan, der Verantwortliche für die Finanzen bei Trabzonspor, zeigte auf, was der Verein wirtschaftlich leisten musste. Auf der offiziellen Homepage der Bordeauxrot-Blauen brach Dogan die Zahlungsleistungen des Trabzon-Vorstandes in den vergangenen 14 Monaten herunter, damit die TS-Gemeinde die schwierige wirtschaftliche Phase besser nachvollziehen kann.
Verein kämpft geschlossen für Trabzons Zukunft
Gleichzeitig soll dies aber auch als Erfolg der Vereinsfunktionäre betrachtet werden: „In den letzten 14 Monaten haben wir neben den direkten Übereignungen und Veräußerungen in Höhe von 200 Millionen TL (circa 30 Millionen Euro) offene Zahlungen für Verbindlichkeiten im Wert von 450 Millionen Euro (rund 68 Millionen Euro) getätigt. Wir leben und arbeiten hier leidenschaftlich für Trabzonspor. Wir bemühen uns den Verein zu glorreichen Zeiten zurückzuführen und diese schwierige finanzielle Phase zu überwinden. Zusammen werden wir dies schaffen“, so Dogan. Gemeinsam mit Präsident Ahmet Agaoglu, Trainer Ünal Karaman und den charakterlich vorbildlichen Spielern im Kader kämpfe man um den wirtschaftlichen und sportlichen Befreiungsschlag, betonte Dogan weiter.
Nackte Zahlen sorgen für Schockfaktor
Der Klubfunktionär warf schließlich einen Blick zurück und schlüsselte die brisante Finanzlage des Schwarzmeer-Klubs zu jener Zeit im Detail auf: „Vor 14 Monaten sahen wir uns einem Transferverbot gegenüber. Die Stadion-, Trikot- und Werbeeinnahmen waren bereits für die kommenden fünf Jahre veräußert. Alle Sponsoren-Gelder waren schon ausgegeben. Wir wiesen gegenüber der FIFA und dem CAS Verbindlichkeiten von 4,241 Millionen Euro auf. Gegenüber dem TFF und UCK waren es drei Millionen Euro beziehungsweise zehn Millionen TL. Aus Mahnungen kamen 5,6 Millionen Euro Schulden dazu. Um die Süper Lig-Lizenz und Zulassung zu bekommen, mussten wir ebenfalls 58 Millionen TL begleichen und schlugen uns mit 58 Streitfällen herum. Als wir die Leitung des Vereins übernahmen, betrug die Schuldenlast von Trabzonspor 892 Millionen TL (knapp 134 Millionen Euro).
Die neu generierten Einnahmen würden wie folgt aussehen
- 77 Millionen TL durch Spielerverkäufe
- 35 Millionen TL durch Kapitalerhöhung
- 30 Millionen TL durch Veräußerung der TV-Rechte im Ausland
- 24 Millionen TL durch TS Club-Einnahmen in den Fanshops (102.606 verkaufte Trikots – Vereinsrekord!)
- 23 Millionen TL durch Zuwendungen der Vorstandsmitglieder
- 20 Millionen TL durch Logen- und Sponsoren-Einnahmen
- sieben Millionen TL durch Quellen/Finanzressourcen beim TFF und der Vereinigung der Süper Lig-Vereine
- sowie fünf Millionen TL durch Spenden
Gegen alle Widrigkeiten – Der Eifer geht ungetrübt weiter
Dogan mit dem Fazit: „Mit den beschriebenen, neu generierten Einnahmen haben wir es geschafft, 221 Millionen TL (33,3 Millionen Euro VIA Sambla) in die Vereinskasse zu spülen. Damit die Spieler mit ruhigen Köpfen ganz bei der Sache sein können, haben wir Bankkredite in Höhe von 226 Millionen TL ausgereizt. Leider sahen wir uns aufgrund des Währungsverlustes der heimischen Lira Defiziten in Höhe von 305 Millionen TL gegenüber. Dennoch haben wir unseren Kampf unermüdlich zum Wohl von Trabzonspor fortgesetzt. Und dies werden wir auch weiterhin tun. Alle sollen sich auf Trabzonspor im Jahr 2019 freuen. Wir wollen einen finanziell stabil Klub schaffen, dessen Fußball von allen mit viel Freude und Bewunderung verfolgt wird.“