Trabzonspor-Präsident Ahmet Agaoglu sprach im Interview mit dem türkischen Sportblatt „Fanatik“ über die Situation seiner Mannschaft seit der Ankunft von Cheftrainer Abdullah Avci, über die vergangene Transferphase und seine zukünftigen Ziele: „Eine Mannschaft, die letztes Jahr die Meisterschaft knapp verpasst hat, schlecht in die neue Saison gestartet ist und dadurch sein Selbstvertrauen verloren hat, konnte in einer sehr kurzen Zeit zu seiner alten Stärke und Mentalität wiederkehren“, so Agaoglu.
„Zum Glück haben wir so einen Trainer!“
Der 64-jährige Präsident erklärte die Wichtigkeit Avcis für die Mannschaft: „Die Leute schauen immer auf die Taktik oder auf das Ergebnis. Das Wichtigste ist jedoch, dass Abdullah Avci das Team mental wieder aufbauen konnte und somit gezeigt hat, dass sich Trabzonspor an das Siegen gewöhnen kann. Mit seiner Erfahrung und seinem Wissen konnte er das Team mit demselben Kader zu einer viel besseren Position bringen. Trabzonspors momentane Lage kann also nicht durch Zufälle erklärt werden.“ Des Weiteren sprach Agaoglu über Eddie Newton, welcher Trabzonspor zu Beginn der Saison nach einer kurzen Amtszeit wieder verließ: „Newtons größter Fehler war, dass er die Jugendspieler nicht in die erste Mannschaft integriert hat. Er wollte, dass sie in der Jugend trainieren. Solch eine Philosophie passt nicht zu einem Verein, der durch seine Jugendarbeit bekannt ist. Alle Trainer in unserer Vergangenheit haben einen Beitrag zur Entwicklung Trabzonspors geleistet. Es gab auch Fehler, die wir jedoch nicht rückgängig machen können. An diesem Punkt kann ich es nur nochmal betonen: Zum Glück haben wir so einen Trainer wie Abdullah Avci.“
„Wir haben das beste Innenverteidiger-Duo der Liga!“
Auf die Frage, ob Agaoglu mit den Transfers zufrieden sei und ob sie noch weitere Spieler nach Trabzon bringen wollen, antwortete er: „Unser Trainer hatte vier bis fünf Wunschtransfers geäußert, von denen wir drei fest verpflichten konnten. Yunus Malli kam für viel weniger Gehalt als er in Deutschland verdiente. Dieser Transfer kam allein durch die Bemühungen Avcis zustande. Bei den Transfers von Berat Özdemir und Anastasios Bakasetas spielten Murat Cavcav und Hasan Cavusoglu eine große Rolle. Trotz Angeboten von anderen Vereinen haben sich beide Spieler für uns entschieden. Wir konnten alle gut in die Mannschaft integrieren und ihnen eine familiäre Atmosphäre bieten. Für zwei bis drei weitere Spieler, an denen wir interessiert waren, wurden erhebliche Summen verlangt. Ich bin froh, dass wir diese Spieler doch nicht verpflichtet haben.“ In Bezug auf die Sommertransfers, welche zum Teil für den schlechten Start kritisiert wurden, betonte Agaoglu: „Djaniny kam aus Saudi-Arabien. Wir haben sein Potential und sein Talent früh erkannt, er brauchte jedoch Zeit, um sich an die türkische Liga anzupassen. Flavio hat in seinen ersten drei Spielen zwei Rote Karten gesehen. Er dachte sich genau wie Marlon, in was für eine Liga er gewechselt sei. Mit Vitor Hugo und Edgar Ie haben wir das beste Innenverteidiger-Duo der Liga. Lewis Baker hat auch einen großen Beitrag geleistet. Derzeit sind alle in Form. Im Großen und Ganzen hat Abdullah Avci den größten Einfluss auf die Spieler gehabt.“
Vorbereitungen auf die Sommer-Transferphase
Der Blick in die Zukunft und die Planungen für die neue Saison lassen bei den Trabzonspor-Verantwortlichen nicht nach. Diese Vorbereitungen erklärt Agaoglu mit Worten: „Sowohl Ihsan Derelioglu als auch Abdullah Avci setzen sich mit den Planungen für die neue Saison auseinander. Beide arbeiten harmonisch und bereiten sich auf die Zukunft vor. Wenn der Bericht für neue Transfers bei uns eingeht, werden wir uns damit auseinandersetzen. Aktuell stehen ein bis zwei Spieler auf unserer Transferliste.“
Heim-Vorteil gegen Fenerbahce
Zuletzt sprach der 64-jährige Geschäftsmann über die anstehende Partie am Sonntag gegen Fenerbahce. „Die Spiele gegen Fenerbahce haben für uns keinen Unterschied zu sonstigen Spielen. Wir wollen jedes Spiel gewinnen und uns auf dem Platz beweisen. Außerdem haben wir den klaren Heimvorteil gegenüber Fenerbahce“, so Agaoglu. Zu guter Letzt betonte Agaoglu die Stabilität seiner Mannschaft und sprach über das Meisterschaftsrennen: „Mit einem Trainer und einem Team, denen man vertraut, sollte man soweit es geht weitermachen. Man weiß nie, wann die Meisterschaft kommt, aber Trabzonspor nimmt immer an diesem Rennen teil und wird dies auch weiterhin tun. Eines Tages wird man das Ziel erreichen und es gibt keinen Grund, sich nicht mit allen Mitteln dafür einzusetzen.“