Der Präsident des türkischen Fußballverbandes (TFF), Mehmet Büyükeksi, sprach mit der Tageszeitung „Sabah“ und äußerte sich dabei über den viel diskutierten nationalen Supercup, die umjubelte Mit-Ausrichtung der EURO 2032, die stark kritisierten türkischen Schiedsrichter und natürlich die türkische Nationalmannschaft: „Wir wollen im Spiel gegen Wales ein gutes Ergebnis erzielen und zum ersten Mal in unserer Geschichte als Gruppenerster die Qualifikationsphase abschließen. Seit dem Tag, an dem wir die Leitung übernommen haben, haben wir den Fußballern gesagt, dass unser Ziel nicht nur die Teilnahme an der Europameisterschaft 2024 ist. Unser Ziel ist es, bei diesem Turnier, das in Deutschland stattfindet, erfolgreich zu sein. Deutschland ist ein Land, in dem nach der Türkei die meisten türkischen Bürger leben. Bei diesem Turnier, das wir wie ein Heimspiel bestreiten werden, geht es in erster Linie darum, die Gruppenphase zu überstehen und dann der türkischen Nation die Hoffnung zu geben, auf größere Ziele zuzusteuern.“
Supercup-Finale im Ausland als Teil einer visionären Expansion des türkischen Fußballs
Büyükeksi sagte in Bezug auf das Supercup-Finale zwischen Meister Galatasaray und Pokalsieger Fenerbahce indes Folgendes: „Im August haben wir von beiden Finalisten die Zustimmung erhalten, dieses Spiel im Ausland auszutragen. Und wir haben Verhandlungen mit verschiedenen Ländern aufgenommen. Saudi-Arabien hat aufgrund der transferierten Spieler, der Investitionen in den Fußball und der Strategien, die Endspiele vieler Länder der Welt, insbesondere Italiens und Spaniens, auszurichten, sowohl finanziell als auch in Bezug auf die Gesamtzuschauerzahl einen großen Durchbruch erzielt.“
Bezüglich des Supercups fügte der 62-Jährige hinzu: „Um die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen der Republik Türkei mit uns auf der globalen Bühne lebendig zu halten, haben wir beschlossen, den Supercup in Saudi-Arabien auszutragen, das im Dezember die Klubweltmeisterschaft und im Januar 2024 den italienischen und spanischen Königspokal ausrichten wird, und damit das attraktivste Angebot zu machen. Wir haben dies in Absprache mit beiden Vereinen getan. Auch wenn einige Kanäle in den sozialen Medien unsere Äußerungen verzerrt und eine völlig falsche Vorstellung vermittelt haben, ist dies der erste Schritt einer visionären Expansion. Wir gehen nicht nur wegen der Einnahmequellen dorthin, sondern wegen der Interessen des türkischen Fußballs. Unser Ziel ist es, türkische Fußballmannschaften in die Welt zu bringen und ihre Marken und Spieler in der globalen Arena zu unterstützen.“
Schiedsrichter-Reform soll kommen
Büyükeksi gab folgende Antwort auf die Frage nach den permanent in der Kritik stehenden türkischen Schiedsrichtern: „Unsere Schiedsrichter zu kritisieren und sie zu beschuldigen, sie zu beleidigen, sind zwei verschiedene Dinge. Vor allem für unsere Mannschaften mit großer Fan-Unterstützung sollte es eine gewisse Grenze für jeden Satz geben, der nach jedem Spiel aus dem Mund eines Offiziellen geäußert wird. Die Schiedsrichter sind ein wichtiger und wertvoller Bestandteil dieses Spiels. Wenn Sie Beweise haben, ist das eine andere Sache. Sie haben es nicht verdient, dass man sie auf Verdacht hin so sehr verunglimpft. Es ist nicht fair und richtig, die Fehler einiger weniger Schiedsrichter auf die gesamte Schiedsrichtergemeinschaft zu übertragen. Gibt es Probleme? Ja, die gibt es. Wir sehen auch die Ermüdung einiger unserer Schiedsrichter. Wir sehen ein, dass wir neue und kreative Wege gehen müssen. Deshalb sind wir gerade dabei, eine Reform vorzubereiten.“
EURO 2032: Bildung eines gemeinsamen Koordinierungsausschuss
Für die Fußball-Europameisterschaft 2032, die gemeinsam mit Italien organisiert werden soll, sagte Büyükeksi abschließend: „Wir haben eine Kommission für 2032 gegründet, um mit den Ministerien zu verhandeln. Es gibt wichtige Entscheidungen, die bis 2026 getroffen werden müssen. Um unserem Land den besten Service zu bieten, arbeiten wir auf einigen Ebenen mit dem italienischen Fußballverband zusammen. Für die Europameisterschaft 2032 bilden wir zusammen mit unseren fünf Ministerien ein gemeinsames Koordinationsgremium im Hinblick auf die Entscheidung, die wir in den letzten Wochen getroffen haben.“