GazeteFutbol-Redakteur Ümit Yücel widmet sich heute den besten Spielmachern bzw. „Zehnern“ der Türkei. Unter anderem mit dabei: Die heutigen Cheftrainer von Besiktas und Caykur Rizespor.
Sergen Yalcin
Kaum ein anderer Spieler in der Geschichte des türkischen Fußballs hat mehr polarisiert als Sergen Yalcin. Genie und Wahnsinn lagen selten so nah beieinander wie beim heutigen Besiktas-Chefcoach. Sein unnachahmlicher linker Fuß hat während seiner Karriere für unzählige Highlights gesorgt. Yalcin, der für alle großen Teams der Türkei (Besiktas, Fenerbahce, Galatasaray und Trabzonspor) auflief, feierte seine größten Erfolge bei seinem Herzensverein Besiktas. Ohne sein ausschweifendes Privatleben sowie seine berühmt berüchtigte Trainingsfaulheit wäre Yalcin womöglich in Fußball-Europa gelandet. Bekannt war hierbei das konkrete Interesse des FC Bayern, zu einem Transfer kam es letzten Endes aber nie. Mit seinem Tor gegen Galatasaray im Saisonfinale 2003 bescherte Yalcin Besiktas unter anderem die Meisterschaft im 100. Gründungsjahr.
Yildiray Bastürk
Der kleine Wirbelwind sorgte bereits im Dress von Wattenscheid 09 für Schlagzeilen. Nacheinander kamen dann Wechsel zu Vereinen wie dem VfL Bochum, Bayer Leverkusen, Hertha BSC Berlin, VfB Stuttgart und den Blackburn Rovers. In der Blütezeit seiner Karriere feierte Bastürk große Erfolge und gehörte stets zu den Leistungsträgern seiner Teams. Ohne Probleme hätte er auch das Angebot des DFB annehmen können. Bastürk aber entschied sich für die türkische Nationalmannschaft. Mit der „Milli Takim“ konnte er bei der WM 2002 für Furore sorgen. Unvergessen bleibt auch seine Darbietung im Dress von Bayer Leverkusen, als er mit der „Werkself“ bis ins Finale der Champions League einzog, sich dort aber der Übermacht aus Madrid geschlagen geben musste.
Mehmet Özdilek
Die Karriere des torgefährlichen Mittelfeldspielers begann in Ladik, einer Provinz in Samsun. Es dauerte nicht lange bis Besiktas auf Mehmet Özdilek aufmerksam wurde. Auf Anhieb wurde er bei den „Kara Kartal“ zum Leistungsträger. „Sifo Mehmet“ war einer der ersten Mittelfeldspieler, der sich mit einer immensen Torgefahr auszeichnete. In den meisten Spielen agierte Özdilek als hängende Spitze und konnte so während seiner Karriere stolze 124 Treffer für Besiktas erzielen. Kein Spieler in der Geschichte von Besiktas hat mehr Ligatore auf dem Konto als „Sifo Mehmet“.
Ünal Karaman
Ünal Karaman war der Leader jener starken Trabzonspor-Mannschaft, die in den 90er Jahren für Furore gesorgt hat. Auch dank Karaman musste man sich vor der Übermacht aus Istanbul nie verstecken und war stets konkurrenzfähig. Die Stärken des heutigen Rizespor-Coaches waren seine Physis sowie sein starker Drang Richtung gegnerisches Tor. 67 Tore und 50 Torvorlagen sprechen ganz klar für sich. Sein Auftreten, seine Aura sowie seine Führungsqualitäten auf und außerhalb des Platzes machten Karaman bis heute zu einem hochgeachteten Spieler bzw. Trainer in der Süper Lig.
Ilyas Tüfekci
Seine „Grundausbildung“ absolvierte Ilyas Tüfekci quasi auf den Straßen Istanbuls, ehe er mit seinen Eltern aus der Türkei nach Berlin zog. Der als ehrgeizig und professionell geltende Tüfekci hatte seine Stärken insbesondere im Dribbling. Über Hertha BSC Berlin landete der heute 60-Jährige 1979 beim VfB Stuttgart und legte bei den Schwaben einen starken Start hin, so dass er in der Saison 1980/81 die interne Torjägerliste des VfB mit 13 Toren anführte. Nach zwei Jahren auf Schalke mit u.a. einem Zweitligatitel landete der 19-fache türkische Nationalspieler schließlich wieder in seiner Heimat, wo er mit Galatasaray zwei sowie mit Fenerbahce einen Meistertitel holte.