Klare Ansage an die Fans: „Das Derby ist für uns sehr wichtig“
In seiner Analyse betonte Domenico Tedesco, wie hoch die Bedeutung des Stadtduells für Verein, Mannschaft und Fans ist. Normalerweise wolle er vor einem so großen Spiel nicht zu früh darüber sprechen, diesmal machte er jedoch bewusst eine Ausnahme. „Das Derby ist für uns im Team sehr wichtig. Wir müssen zu 100 Prozent bereit sein, genau wie in jedem Spiel“, erklärte der Italiener und schickte damit ein deutliches Signal an die Fenerbahce-Anhänger. Er kündigte an, dass die Mannschaft das Ferencvaros-Spiel schnell hinter sich lassen und sich voll auf die Partie am Montag konzentrieren werde. Tedesco verwies außerdem darauf, dass einige Spieler rechtzeitig zum Derby in den Kader zurückkehren könnten, was dem Team zusätzliche Qualität und Tiefe geben würde.
„Kein Platz für Ausreden“ – voller Fokus auf Galatasaray
Im weiteren Verlauf seiner Aussagen stellte Tedesco klar, dass es rund um das Derby weder organisatorisch noch sportlich Raum für Entschuldigungen geben dürfe. „Mein einziger Fokus liegt auf dem Derby-Spiel eine Stunde nach dem Ende des heutigen Spiels. Ich weiß, wie wichtig dieses Spiel für den Fenerbahce-Fan, für die Fenerbahce-Familie ist“, sagte der 40-Jährige. Die kommenden zwei bis drei Tage würden komplett darauf ausgerichtet sein, die Mannschaft mental und körperlich auf den Punkt vorzubereiten. „Für eine Ausrede ist im Derby kein Platz. In diesem Spiel werden wir sehr appetitlich sein, wir werden frisch sein“, so Tedesco. Die Botschaft: Egal wie eng der Spielplan ist, im Derby zählt nur maximale Bereitschaft.
Stolz auf Yigit Efe Demir und den Charakter der Mannschaft
Besonders hervorgehoben wurde von Tedesco der Auftritt von Youngster Yigit Efe Demir, der in der Startelf stand und eines seiner bisher wichtigsten Spiele im Profiteam absolvierte. „Ich freue mich sowohl für ihn als auch für das Team sehr. Es ist nicht einfach, die ganze Saison über ohne Ihren Spielrhythmus gegen einen solchen Gegner zu spielen. Ich bin stolz auf ihn“, erklärte der Coach. Fenerbahce war mit mehreren verletzten oder gesperrten Spielern angetreten, trotzdem hielt die Mannschaft dem Druck stand und zeigte vor allem nach dem Rückstand Moral. Demir selbst betonte später, wie besonders es sei, für die Profis des Vereins zu spielen, dessen Trikot er seit seiner Kindheit in der Jugend trage. Die Aussage, er wolle das Vertrauen seines Trainers nicht enttäuschen, unterstreicht den Hunger der jungen Generation im Kader.
„Es ist nicht leicht, uns zu besiegen“ – Tedesco über Ausfälle und Tiefe im Kader
Bei der Bewertung des Remis in der Europa League sprach Tedesco zwar die Ausfälle an, vermied aber bewusst, sich dahinter zu verstecken. Die Abwesenheit von wichtigen Akteuren wie Fred, Ismail Yüksek und Jayden Oosterwolde habe den Plan erschwert, doch die Mannschaft habe diese Lücken kämpferisch gut aufgefangen. Der Trainer betonte, man vertraue allen Spielern im Kader und sei überzeugt, aus jeder Konstellation eine konkurrenzfähige Elf formen zu können. Im Laufe der Partie musste Fenerbahce sogar improvisieren: Ederson rückte in die Innenverteidigung, Nelson Semedo übernahm die Rolle auf der Sechs – und dennoch blieb die Struktur im Spiel weitgehend erhalten. „Innerhalb des Teams besteht eine gute Synergie. Es ist nicht einfach, gegen uns zu spielen. Es ist nicht einfach, uns zu besiegen. Wir müssen weiterhin so spielen“, fasste Tedesco zusammen.
Defensivduell mit Barnabas Varga und die Arbeit gegen den Ball
Bereits vor dem Spiel hatte Tedesco die Qualitäten von Barnabas Varga im Luftzweikampf hervorgehoben. Nach der Partie bestätigte er diese Einschätzung, lobte aber gleichzeitig die überwiegend konzentrierte Defensivleistung seines Teams. Fenerbahce habe über 90 Minuten „im Allgemeinen sehr gut verteidigt“, auch wenn Varga beim Gegentreffer einen starken Kopfball setzte. Tedesco erklärte, er habe seinen Verteidigern geraten, im Zweifel clever zu agieren und sich nicht blind in jeden Zweikampf zu stürzen. Einige Situationen seien gegen einen körperlich so präsenten Stürmer schwer zu kontrollieren, insgesamt sei die Reaktion der Hintermannschaft aber ein positives Zeichen – gerade mit Blick auf das Derby, in dem auch die Defensivstabilität ein Schlüssel sein wird.
En-Nesyri, Emotionen und die Rolle im Sturmzentrum
Ein weiteres Thema war Youssef En-Nesyri, der beim Verlassen des Spielfeldes vereinzelt Pfiffe aus dem Stadion hörte. Tedesco wollte diese Reaktion jedoch nicht als generelles Urteil über den Stürmer verstanden wissen. En-Nesyri hatte kurz vor seiner Auswechslung eine große Chance vergeben, und Fußball sei nun einmal „ein Spiel der Emotionen“. Der Trainer ordnete ihn klar als wichtigen Baustein im Offensivspiel ein. Unter den verfügbaren Stürmern sei En-Nesyri der Spieler mit der größten Dynamik in der Tiefe. Während Anderson Talisca eher in der Rolle einer falschen Neun agiere und Jhon Duran ein klassischer Zielspieler sei, bringe En-Nesyri das Profil eines laufstarken, ständig anspielbaren Angreifers mit. Dies könne im Derby, in dem Umschaltmomente entscheidend sein könnten, zu einem wichtigen taktischen Faktor werden.
Talisca mit Derby-Ansage: „Wir haben nur ein Ziel: zu gewinnen“
Nach dem Spiel meldete sich auch Anderson Talisca zu Wort und unterstrich die Ambitionen der Mannschaft. Der Brasilianer zeigte sich zufrieden mit seiner eigenen Leistung und seinem Tor, kritisierte aber zugleich die Chancenverwertung: „Es war ein schwieriges Spiel für uns. Wir hätten die Positionen, die wir hatten, besser verwerten können. In der zweiten Halbzeit waren wir etwas besser. Ich bin sowohl mit meiner Leistung als auch mit meinem Ziel zufrieden.“ Mit Blick auf das Derby fand Talisca klare Worte: „Montag ist ein großes Spiel für alle. Wir haben nur ein Ziel: zu gewinnen. Unser Ziel ist es, in der Rangliste der Liga an die Spitze zu gelangen.“ Die Aussage passt zur Linie des Trainers: keine Zurückhaltung, sondern ein offenes Bekenntnis zum Sieganspruch.
Yigit Efe Demir und der interne Konkurrenzkampf
Yigit Efe Demir nutzte die Bühne, um seine Dankbarkeit und seinen Ehrgeiz zu unterstreichen. Er erinnerte daran, dass ihn die Worte seines Trainers am Vortag besonders motiviert hätten: Es gebe keinen Grund, nicht alles auf dem Platz zu lassen. Dass er nun im Trikot der Profis auflaufen dürfe, für deren Verein er seit frühester Kindheit spiele, beschrieb er als „ein besonderes Gefühl“. Der Youngster war überzeugt, das Vertrauen nicht verspielt zu haben, und kündigte an, weiter hart zu arbeiten, um sich langfristig im Kader zu etablieren. Für Fenerbahce ist dieser interne Konkurrenzkampf ein wichtiger Baustein, um sowohl in der Europa League als auch im Titelkampf der Liga stabil zu bleiben.
Europa-League-Remis als Derby-Generalprobe
Sportlich betrachtet hätte Fenerbahce in der Europa League sowohl gegen Viktoria Pilsen als auch gegen Ferencvaros mehr Punkte holen können. Tedesco sprach offen an, dass man „mehr als zwei Punkte“ aus diesen Spielen verdient gehabt habe und damit der eigenen Zielsetzung näher gekommen wäre. Gleichzeitig machte er deutlich, dass solche Abende zum Fußball dazugehören und akzeptiert werden müssen. Entscheidend sei jetzt, die positiven Elemente aus dem Ferencvaros-Spiel – Widerstandsfähigkeit, defensive Stabilität, gute Reaktion auf Rückschläge und starke Auftritte einzelner Spieler – mitzunehmen und in Kadiköy auf ein noch höheres Level zu bringen. Trainer, Routiniers wie Talisca und Talente wie Yigit Efe Demir ziehen am selben Strang: Am Montag soll das Derby nicht nur ein emotionales Highlight werden, sondern der nächste Schritt auf dem Weg an die Tabellenspitze.



4 Kommentare
Nach dem Spiel unseres Rekordmeisters war die Aufregung bei den Anhängern des Vizemeisters groß, Sir Okan würde ein schlechtes Bild auf unser Land abgeben. Jetzt hat Tedesco sich gestern genauso asozial verhalten und folgerichtig eine gelbe Karte kassiert. Wo bleibt euer Aufschrei?
Der einzige Unterschied war: Sir Okan wird im Fernsehen öfter eingeblendet als Irrelevantesco.
Fenerbahce wird nicht 100, sondern 500 Prozent geben im Derby. Zaten isiniz gücünüz Galatasaray. Das ist euer Highlight-Spiel seit 1907.
Der größte Erfolg eurer 120 jährigen Vereinsgeschichte ist ein 6-0 Sieg über den Rekordmeister. Das sagt schon viel aus!
Hat Fenerbahce je schon mal ein Pflichtspiel gegen einen großen Klub (außer Galatasaray) bestritten? Zum Beispiel Real Madrid, Bayern, Dortmund, Arsenal, Paris, Juventus etc.? Nein!
Ich finde schon, dass in Kadiköy zum Derby alles angerichtet ist, ich meine wir spielen vor 50.000 FB Anhängern, sprich ausverkauftem Haus, es werden 1,5 Millionen Euro an Siegprämien verschüttet, der Präsident wird nicht wie sein Amtsvorgänger in New York seine Geburtstagsparty feiern, sondern in der Kabine vor dem Spiel eine flammende Motivationsrede halten, unter all diesen positiven Rahmenbedingungen sollte bzw. muss die FB Mannschaft auf dem Platz nur noch einen Derbysieg einfahren.
Wenn man den Platz an der Sonne mit einem Heimsieg gegen den ärgsten Meisterschaftskonkurrenten erobern kann, dann muss man das auch tun. Es ist so wie Tedesco sagt, die Zeit der Ausreden ist vorbei man muss hier jetzt Taten auf dem Platz sprechen lassen und einen Derbysieg einfahren, die Tabellenführung in der Süperlig erobern und in den kommenden Spielen mit Vollgas weiterspielen.
Achso Yigit, ja hat gut gespielt der Junge, aber mit 21 Jahren muss er länger auf dem Platz ausharren als sich frühzeitig mit Krämpfen auswechseln zu lassen da musst du noch ein wenig mehr trainieren Junge….
Ich fand das Passspiel viel besser als Kerem draußen war, der Typ macht so vieles kaputt mit seinen anti Dribbling.
Man erwartet von Kerem nicht viel, Lauf! Und bring die scheiss Bälle von außen ins Zentrum aber mach nicht ein auf Messi du anti!
Yigit war auch stabil hat mir gefallen, man hat ihn zwar die Nervosität am Anfang angesehen aber er hat sich gut eingefügt und gut verteidigt.
Schade das wir gestern nicht gewonnen aber haben aber immer noch besser als zu verlieren, noch ist alles offen und erreichbar, jetzt ist Derby time, jetzt heißt es: Eier zeigen, wir brauchen Eier!