Der Saisonauftakt nach der Sommerpause ist in den Ligen weltweit im Grunde immer einer der Tage, an denen sich die Vereine über volle Stadien und volle Kassen freuen können. Nicht so in der Türkei. Da war der Zuschauerzuspruch zum Auftakt der Saison 2019/20 eher verhalten. Nicht einmal 120.000 Zuschauer wollten die neun Spiele in den Stadien verfolgen.
Den größten Zuschauerzuspruch erfuhr am ersten Spieltag der Süper Lig Fenerbahce in seinem Heimspiel in Kadiköy gegen Aufsteiger Gazisehir Gaziantep. Etwas mehr als 36.000 Fans fanden den Weg ins Ülker-Rund. Damit war die Hütte in Kadiköy auch nicht voll, denn das Stadion hat ein Fassungsvermögen von knapp 51.000 Zuschauern. Auf dem zweiten Rang liegt Konyaspor, das daheim gegen den Hauptstadt-Klub Ankaragücü antreten musste. Knapp 21.000 Zuschauer sorgten dafür, dass das Stadion mit einem Fassungsvermögen von circa 42.000 Zuschauer zur Hälfte ausgelastet war.
Zwei Bundesligaspiele ziehen mehr Zuschauer als alle Süper-Lig-Partien
Recht gut gefüllt war auf dem dritten Rang das Atatürk Stadion von Denizlispor, das den Double-Sieger und amtierenden Meister Galatasaray Istanbul empfing. Von knapp 15.500 zu besetzenden Plätzen waren hier immerhin rund 13.700 gefüllt. Was sicherlich am attraktiven Gegner lag und der Tatsache geschuldet war, dass Denizli endlich wieder Erstliga-Fußball sehen kann. Schlusslichter waren Kasimpasa, das in sein Stadion mit einem Fassungsvermögen von 14.300 gegen Trabzonspor nur 4900 Menschen locken konnte sowie Aufsteiger Genclerbirligi, der gegen Rizespor nur circa 2600 Menschen ins Stadion zog, welches ein Fassungsvermögen von 21.300 Zuschauern hat.
Im Mittelwert saßen somit noch nicht einmal 12.900 Zuschauer in allen neun Partien auf den Rängen. Anders lief es da in der Bundesliga zum Saisonauftakt. Alle neun Spielstätten waren zum Saisonauftakt bis auf den letzten Platz ausverkauft. Knapp 384.000 Menschen sahen die Matches des ersten Spieltages der Bundesliga. Ganz vorne lagen natürlich Borussia Dortmund mit mehr als 81.300 Zuschauern und der FC Bayern München, wo 75.000 Menschen für ein volles Haus sorgten. Selbst beim Aufsteiger Union Berlin war die Bude voll und 22.000 Menschen sahen die Auftaktniederlage gegen RB Leipzig. Unter dem Strich sahen mehr Menschen die Spiele vom BVB und Eintracht Frankfurt im Stadion, als dies vergleichsweise bei allen neun Begegnungen der Süper Lig der Fall war.
Das Gebot der Stunde für die Klubs der Süper Lig darum muss lauten, dass man die Stadien voll bekommt. Nur dann lässt sich im Stadion Merchandise verkaufen und über die hohen Zuschauerzahlen der horrende Schuldenstand abbauen.
Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst auf www.hurriyet.de
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2 Kommentare
Wie kann man denn die türkischen Stadien voll kriegen Hr. Ufak? Ich glaube nicht, das man mit Passolig, PFDK Tribünensperren, Kameraüberwachung und sonstigen Drangsalierungen die türkischen Fussballanhänger in die Stadien bekommt oder?
Ich behaupte sogar, das es der TFF scheißegal ist, ob türkische Zuschauer in die Stadien kommen oder nicht, Hauptsache die bekommen ihre Kohle aus dem TV Vertrag mit beIN Sports oder?
Übrigens habe ich überhaupt keinen Bock in ein türkisches Stadion zu gehen, ich meine was erwartet mich denn da? Alkoholisierte Vollidioten die 90 Minuten lang den Gegner auspfeifen und beleidigen plus grottenschlechte Spiele, Spieler und Schiedsrichter sonst gar nichts oder?
Wieso sollte man sich als normal tickender Mensch so eine Umgebung antun wollen?
Gala, Besik und Trabzon haben auswärts gespielt… Wenn dem nicht so gewesen wäre, wären die Zahlen höher gewesen