Vor wenigen Tagen kam die Ligavereinigung der Süper Lig mit den Klubpräsidenten zusammen. Auch die Vertreter der Liganeulinge Erzurumspor und Hatayspor nahmen an der Versammlung teil. Nach den Gesprächen teilte der Vorsitzende Mehmet Sepil die getroffenen Entscheidungen der Presse mit: „Um den Saisonverlauf zu evaluieren, haben wir dieses Treffen initiiert. Wir gratulieren Basaksehir für die gewonnene Meisterschaft. Hatayspor und Erzurumspor waren ebenfalls eingeladen.“ Auch die Süper Lig sei wie alle anderen Ligen auf der Welt durch schwere Zeiten gegangen. „Die intensive Phase haben wir langsam aber sicher erfolgreich zu Ende gebracht, indem wir die Liga ohne große Probleme beenden konnten“, so Sepil. In Summe traf die Ligavereinigung fünf wichtige Entscheidungen für die kommende Zeit in der höchsten Spielklasse des Landes.
Punkt 1: Keine Absteiger
Der erste Punkt beziehe sich darauf, dass es für die vor kurzem beendete Saison keine Absteiger geben wird: „Vor allem die Abstiegskandidaten vertraten die Ansicht, dass die Liga-Unterbrechung aufgrund von COVID-19 eine Wettbewerbsverzerrung verursacht. Einen ersten Antrag lehnte der Verband ab. Nach dem Saisonende gab es eine weitere Sitzung mit dem TFF. In der Sitzung entschied man sich mit allen Teams dafür, die Saison ohne Absteiger zu beenden.“
Punkt 2: Nachlassforderung von „Digiturk“
Des Weiteren habe „Digiturk“ als Halter der TV-Rechte für die Süper Lig vor kurzem einen Kostennachlass beim türkischen Fußballverband gefordert. TFF-Präsident Nihat Özdemir einigte sich auf einen ausgehandelten Betrag, so Sepil. Allerdings könne man so eine Entscheidung nicht in Abwesenheit der Ligavereinigung fixieren: „Einige Einnahmen der Anadoluteams bestehen fast komplett aus den TV-Rechten. Diese Bedenken habe ich unserem Verband geäußert. Nun werden auch unsere Repräsentanten an diesen Meetings teilnehmen.“ Wichtig sei, dass vor allem die Liquidität der Teams in einer globalen Krisenzeit nicht zu sehr beeinträchtigt werde.
Punkt 3: Verschiebung der Ausländerregelung
Überdies sei auch die Verschiebung der Ausländerregelung eine gemeinsame Entscheidung aller Klubvertreter gewesen: „Unser Angebot an den Verband war eindeutig. Wir wollten dieses neue Regelwerk verschieben, denn so eine schnelle Entscheidung stiftet niemandem einen Mehrwert. Natürlich sind die Vorstellungen hinsichtlich der Umsetzung bei unseren Klubs unterschiedlich. Allerdings sind sich alle darüber im Klaren, dass man diese Entscheidung nicht derart kurzfristig treffen kann.“
Punkt 4: Festlegung der Ausgabelimits
Zusätzlich wurden auch die erstmalig im vergangenen Winter eingeführten Ausgabelimits durch den TFF angesprochen. In dieser Thematik bestehe eine große Uneinigkeit zwischen dem Verband und den Klubs: „Die Vereine halten die Limits nicht für ausreichend. Mit den vorgegebenen Beträge kann man das Fußballgeschäft nicht nachhaltig führen. Deshalb werden wir das Gespräch mit dem Verband suchen und um eine Modifikation der Vorgaben bitten.“
Punkt 5: Einführung einer Reserveliga
Ein letzter Agendapunkt betrifft die Einführung einer Reserveliga. Vor allem jungen Spieler werde nicht die Möglichkeit geboten, genügend Einsatzzeiten zu bekommen. Demnach müsse man den Akteuren eine Plattform bieten, auf der sie sich fit halten können. Vor zwei Jahren habe man die U21-Liga abgeschafft und bis heute keine neue Lösung in die Wege geleitet. Auch diesen Wunsch habe die Ligavereinigung dem Verband mitgeteilt, doch bislang keine konstruktive Rückmeldung erhalten. „Die Reserveliga ist sehr wichtig für die Zukunft des türkischen Fußballs. Wenn wir in die Talente unserer Jugendabteilungen nicht investieren, können wir als Land langfristig nur verlieren“, betonte Sepil.