Nach 37 Sekunden bereits der Traumstart für Demir Grup Sivasspor im dritten Spiel der UEFA Europa Conference League-Gruppe G. Beim Assist von Dia Saba brachte Fredrik Ulvestad die Gastgeber in Führung und ließ diese bereits vom Weiterkommen träumen. Dies war zugleich der schnellste türkische Europapokaltreffer überhaupt. Doch KF Ballkani, das vermeintlich schwächste Glied in der Gruppe, holte den türkischen Pokalsieger innerhalb von elf Minuten per Doppelstreich schnell auf den Boden der Tatsachen zurück. Zunächst glich Armend Thaqi (20.) aus ehe Arber Potoku (31.) die Partie schließlich auf den Kopf stellte. Mit einem 1:2-Rückstand mussten die Rot-Weißen den Gang in die Kabine antreten. Teamchef Riza Calimbay wollte seine passiv aufspielende Mannschaft wachrütteln und reagierte nach dem Seitenwechsel mit einem Doppelwechsel. Robin Yalcin und Clinton N’Jie kamen für Charilaos Charisis und Max Gradel in die Begegnung. Doch es kam schlimmer als erwartet. In der 66. Minute erhöhten die Kosovaren durch Meriton Korenica tatsächlich auf 3:1 und stellten die Hausherren knapp 25 Minuten vor dem Spielende vor eine Mammutaufgabe.
Irre Schlussphase in Sivas
Die Antwort darauf ließ nicht allzu lange auf sich warten. Eine Viertelstunde vor Schluss zündete der gebürtige Euskirchener, Erdogan Yesilyurt, das vermeintliche Comeback-Feuer – 2:3. Nun hatten die Zentralanatolier Blut geleckt und ihnen gelang in der ersten Minute der Nachspielzeit auch das wohlverdiente 3:3. Erneut stand Yesilyurt im Fokus, der Mustapha Yatabare im Strafraum anköpfte und von dort den Ball im Netz zappeln ließ. Die wenigen Fans im Stadion dachten sich, dass noch genug Zeit sei und ihre Männer jetzt auf Sieg gehen würden. Allerdings nahm die Begegnung eine irre Wende in der Schlussphase. Die Rot-Weißen drückten vermeintlich auf den Siegtreffer, aber der Fußballgott meinte es am heutigen Abend gut mit den Kosovaren. Die Schützlinge von Nderim Nedzipi starteten einen Entlastungsangriff, um dem Druck des Gastgebers für ein paar Augenblicke zu entkommen. Durch die Abwehr von Sivasspor schien dies aber bereits geklärt zu sein. Allerdings lag der Ball dann wie aus dem Nichts vor Ermal Krasniqi, der dem bereits geschlagenen Goalie Ali Sasal Vural keine Chance ließ und den Ball ohne Bedrängnis über die Linie zum 4:3-Endstand bugsierte.
Aufstellungen
DG Sivasspor: Vural – Ciftci, Osmanpasa, Goutas, Yesilyurt – Charisis (46. Yalcin), Ulvestad (90. Angielsky), Arslan (60. Paluli) – Gradel (46. N’Jie), Yatabare, Saba
FK Ballkani: Frasheri – Potoku, Jashanica, Sinani, Thaqi – Zyba (90. Kapra), Emerllahu, Dellova – Krasniqi, Rrahmani (85. Berisha), Korenica
Tore: 1:0 Ulvestad (1.), 1:1 Thaqi (20.), 1:2 Potoku (31.), 1:3 Korenica (66.), 2:3 Yesilyurt (75.), 3:3 Yatabare (90.+1.), 3:4 Krasniqi (90.+4.)
Gelbe Karten: N’Jie, Ciftci, Saba (Sivasspor) – Emerllahu, Zyba (Ballkani)