Durch einen lockeren 3:0-Sieg bei Genclerbirligi ist Besiktas weiterhin ein Teil des Istanbuler Trios ganz oben an der Spitze der Süper Lig. Die Truppe von Sergen Yalcin hatte nach einem frühen Treffer trotz zahlreicher Torchancen Schwierigkeiten den Sack zuzumachen. Am Ende war es Rückkehrer Cenk Tosun, der mit einem Doppelpack bei seinem Süper Lig-Comeback die “Schwarzen Adler” erlöste. Die Everton-Leihgabe wirkte im Post-Match-Interview sehr selbstbewusst und sprach vom Titelgewinn: „Ich bin gekommen, um Besiktas zum Meister zu machen. Ich bin hier, um meine Freunde zu unterstützen. Nach einer langen Zeit konnte ich meiner Mannschaft mit Toren weiterhelfen. Mir hat das unglaublich gut getan. Ich versichere unseren Fans, dass ich auf dem Platz alles geben werde. Dieses Jahr können wir Meister werden.“
Entwarnung bei Ghezzal – Algerier in der Form seines Lebens
Lange hatten die Besiktas-Fans auf einen Treffer von Rachid Ghezzal gewartet. Ständig wurde der Algerier trotz zehn Assists dafür kritisiert, dass er selbst zu wenig den Abschluss suche. Gestern ließ die Leicester-Leihgabe seine Kritiker verstummen und erzielte einen Traumtreffer. „Ich bin glücklich über das Ergebnis und meinem ersten Treffer für Besiktas. Es ist schön nach den Assists auch mal zu treffen. Jetzt haben wir Zeit, um uns auszuruhen“, so der 28-Jährige, der bei den Schwarz-Weißen in der Form seines Lebens ist. In den letzten Jahren konnte Ghezzal nicht wirklich überzeugen. Beim AC Florenz gelangen ihm in der letzten Saison nur ein Tor und ein Assist in 21 Spielen. In Leicester kam er zwei Spielzeiten zuvor lediglich zu drei Torerfolgen in 23 Begegnungen. Seine Performance (zwei Tore und vier Vorlagen) beim AS Monaco (35 Spiele), die ihn für eine 14 Millionen Euro-Ablöse zu den „Foxes“ lotste, ist auch bei weitem nicht so gut wie in der Türkei. Zuletzt gab der Außenbahnspieler auch Entwarnung bezüglich seiner vorzeitigen Auswechslung: „Meine Verletzung ist nichts ernstes. Ich hatte auch vorher Schmerzen in dem Bereich gemerkt. Schließlich habe ich mich auswechseln lassen, um nichts zu riskieren.“
Yalcin: „Die VAR-Referees trinken Tee und Kaffee und wir sollen schweigen?“
Besiktas-Coach Sergen Yalcin war nach dem Auswärtssieg in der Hauptstadt mit der Chancenverwertung seiner Schützlinge nicht zufrieden: „Wir lassen viel zu viele gute Torchancen liegen. Meine Spieler sind vor dem Tor etwas zu lässig. Wir hätten viel früher den Deckel draufmachen müssen. Aufgrund der Siege der Konkurrenz war der Dreier aber immens wichtig.“ Im weiteren Verlauf konnte es sich der 48-jährige Übungsleiter nicht verkneifen wieder einmal die Referees und die Medien in die Zange zu nehmen: „Mir kommt zu Ohren, dass ich viel zu sehr über die Referees schimpfen würde. Ja, das stimmt. Schauen sie sich mal die nicht gepfiffenen Elfer in den beiden Konya-Spielen an und dann dürfen sie entscheiden. Sollen wir nicht darüber reden oder wie? Die VAR-Referees trinken Tee und Kaffee und wir sollen schweigen? Und sollen auch noch im Pokal ausscheiden und in der Liga den Anschluss verlieren? So hätten sie es gerne, aber so wird es von nun an nicht mehr sein. Wenn die Matches so ablaufen, dann haben wir es nicht leicht. Lasst uns doch die Spiele auf dem Platz entscheiden. Die VAR-Schiedsrichter sollen aufpassen. Sie können das Schicksal eines Vereins und eines Trainers bestimmen. Ich habe das bereits vor 15 Wochen gesagt. Wir sind gekommen, um erfolgreich zu sein. Sie sollen nicht mit unserem Schicksal spielen.“
Genclerbirligi-Coach Altiparmak: „Besiktas ist eiskalt vor dem Tor“
Bei Genclerbirligi hingegen konnte man nach der Amtsübernahme von Coach Mehmet Altiparmak Verbesserungen im Spiel sehen. Am vergangenen Wochenende durfte man den ersten Punktgewinn nach fünf Niederlagen in Folge feiern. Gegen Besiktas konnte der angestrebte Aufwärtstrend nicht fortgesetzt werden. Der Ex-Spieler der Rot-Schwarzen hatte eine Erklärung für die 0:3-Heimschlappe: „Wir haben sowohl am Anfang als auch am Ende der Begegnung schlecht gespielt. Der Treffer von Ghezzal hat meine Spieler emotional gesehen 15 Minuten gekostet. Die ganzen Vorbereitungen für die Partie konnten wir dann erst ab der 30. Minute umsetzen. Auch nach dem Seitenwechsel knüpften wir daran an. Wir wollten uns schnelle Angriffe erarbeiten und das gelang uns auch. Allerdings haben wir unsere Chancen nicht nutzen können. Es gab viele Wendepunkte im Spiel. Wenn man Besiktas zu Chancen kommen lässt, dann sind sie nun mal eiskalt vor dem Tor. Wir haben den Großteil der Begegnung gut gespielt und wollten gewinnen. Besiktas hat aber seine Erfahrung sprechen lassen und mit einem frühen Treffer zur Ruhe gefunden. Ich gratuliere den Spielern beider Mannschaften für ihren Einsatz unter diesen Wetterbedingungen. Wir müssen dieses Spiel nun abhaken und uns auf die Finalspiele konzentrieren. Besiktas wäre ohnehin nur ein zusätzlicher Pluspunkt für uns gewesen.“
Ein Kommentar
Das was Sergen Yalcin über die türkischen VAR Schiedsrichter sagt ist vollkommen richtig, nur muss ich ihm in einem wesentlichen Punkt widersprechen.
Ich glaube nicht, dass diese Vögel vor den VAR Bildschirmen nur Tee und Kaffee, sondern hochprozentigen Alkohol trinken und nebenbei noch irgendwelche illegalen Drogen und Phamazeutika zu sich nehmen, ansonsten kann ich mir diese haarsträubenden Fehlentscheidungen aus den VAR Zimmern während den Süperligspielen nicht rational erklären.
Finger weg von Alkohol und Drogen sag ich da bloß, ansonsten endet man irgendwann in der Süperlig als VAR Schiedsrichter.