Am Dienstagabend war Besiktas-Coach Sergen Yalcin beim türkischen TV-Sender „Haber Global“ Gast der Sendung „Az Önce Konustum“. Gemeinsam mit Moderator Candas Tolga Isik, Ex-Besiktas-Vorstandsmitglied, entwickelte sich ein sehr unterhaltsamer Talk mit der lebenden Besiktas-Legende. Der 48-jährige Übungsleiter ließ mit seinen Antworten wieder einmal keine Fragezeichen bei den Journalisten und Fans aufkommen. Yalcin offenbarte unter anderem seine Meinung bezüglich Spielern wie Caner Erkin, Gökhan Gönül, Burak Yilmaz, Welinton, Fabrice N’Sakala, Tyler Boyd, Jeremain Lens und Adem Ljajic. Auch unterstellte er in seinen Aussagen, dass innerhalb des Klubs eine Art „Maulwurf“ am Werke ist.
„Ich verdiene so viel wie bei den Anadolu-Klubs“
Zunächst beseitigte der frühere Nationalspieler die Sorgen der Anhänger bezüglich seinem von der türkischen Presse spekulierten Abgang: „In dieser schwierigen Zeit versuchen wir mit dem Vorstand gemeinsam zu agieren. Natürlich teilen wir nicht immer die gleichen Ansichten. Es ist aber wichtig stets einen gemeinsamen Nenner zu finden. Etwa bei der möglichen Personalie Mario Balotelli. In dieser Hinsicht versucht uns Präsident Ahmet Nur Cebi sehr behilflich zu sein. Seit meiner Ankunft habe ich mit ihm noch keine einzige Auseinandersetzung gehabt. Wäre ich nicht glücklich, würde ich das offen gestehen. Ich bin zu Besiktas gekommen, um meine Karriere anzukurbeln und erfolgreich zu sein. Auch bin ich vor allem deswegen hier, weil die Fans und der Präsident das wollten. Wenn die Fans sagen würden, dass ich aufhören soll, wäre ich morgen nicht mehr hier. Beispielsweise verdiene ich hier so viel wie bei meinen Ex-Vereinen in Anadolu. Mir wurden viele Unterlagen vorgelegt, die ich unterzeichnen musste, aber ich habe mir nichts davon durchgelesen.“
„Die Presse weiß bei Besiktas über alles Bescheid“
Anschließend machte Yalcin darauf aufmerksam, dass anscheinend viel zu viele Interna an die Öffentlichkeit gelangen: „Es ist normal, dass man sich beispielsweise bei den Transfers nicht immer einig ist. Aber das Interessante an der ganzen Sache ist, dass alles, was wir bereden, am nächsten Tag in der Presse zu lesen ist. Die Presse weiß bei Besiktas über alles Bescheid. In den TV-Sendungen werden wir kritisiert, wieso Besiktas in der Vorbereitung keine Testspiele absolviert hat. Während sie auf ihren Sesseln sitzen, denken sie an unsere Testspiele, aber mir als Besiktas-Coach fällt so etwas nicht ein oder wie? Ab und an sehe ich mir die Journalisten und Experten im TV an. Sie reden über unsere Mannschaft und haben viel mehr Ahnung und Wissen als ich. Sie sprechen so enthusiastisch darüber, dass ich mir die Frage stelle, ob es tatsächlich wahr sein könnte.“
Kritik an Ex-Teamkollege Tümer Metin
Auf die Kritik von Ex-Teamkollege Tümer Metin angesprochen, sah man dem BJK-Coach an, dass er sich sichtlich gekränkt fühlt: „Ich bin ja nicht die einzige Legende bei Besiktas. Es gibt sehr viele Freunde und Kollegen, die auch dieses Amt hätten bekleiden können. Ich habe zunächst nicht glauben können, dass Tümer so etwas gesagt hat. Während unserer Zeit als Fußballer standen wir uns noch nicht so nah. Aber danach haben wir einen besseren Kontakt zueinander gepflegt. Ich habe es nicht für möglich gehalten, dass Tümer es wagt das Niveau so weit zu senken. Wörter wir „unzureichend“ sind gefallen. Wer bestimmt überhaupt wer unzureichend und wer ausreichend ist? Hat Tümer das Recht über so etwas zu bestimmen? Hat er jemals eine Mannschaft trainiert? Das ist ein sehr heikles Thema und hat nichts mehr mit Kritik zu tun. Das ist eine Rufmordkampagne und geht unter der Gürtellinie. Wir haben gemeinsam Meisterschaften gewonnen. Natürlich kann man mich kritisieren. Aber man kann nicht einfach behaupten, dass ich nur Trainer von Besiktas geworden bin, weil ich eine Legende des Klubs bin. Er soll sich mal die Mannschaften ansehen, die ich trainiert habe, Wie ich sie übernommen habe und in welchem Zustand ich sie zurückgelassen habe. Ich habe das von Tümer einfach nicht erwartet.“
Yalcin zufrieden mit Welinton, N’Sakala, Destanoglu und Yuvakuran
Auch sprach der gebürtige Istanbuler über die vergangene Transferphase im Sommer. Hierbei verteidigte er seine Entscheidungen bezüglich den Zugängen und Suspendierungen: „Ich wollte, dass Gökhan Gönül bleibt, aber Caner Erkin wollte ich nicht. Auch wollte ich, dass Mohamed Elneny bleibt, aber die Zahlen waren nicht realisierbar. Burak Yilmaz beispielsweise muss man danken. Er hatte noch zwei Jahre Vertrag und hätte noch viel Geld bekommen. Das alles sind jetzt keine Angelegenheiten über die wir uns den Kopf zerbrechen müssen. Leider mussten wir bezüglich N’Sakala viel Kritik einstecken. N’Sakala ist vom Niveau her kein überragender Spieler. Es geht hier auch um die Finanzen. Wir haben weder bei ihm noch bei Welinton viel Geld ausgegeben. Dementsprechend sind es sehr gute Transfers. Welinton wollte ich unbedingt und bin bislang auch sehr zufrieden. Natürlich werden die Spieler Fehler machen. Aber es geht darum wie tödlich diese Fehler sind. Wir hatten die Möglichkeit Serkan Kirintili oder Volkan Babacan zu holen. Letzten Endes haben wir es nicht getan. Wir haben sowohl Ersin Destanoglu als auch Utku Yuvakuran unser Vertrauen geschenkt. Ist es riskant gewesen? Ja, definitiv, aber sollen wir keine Risiken eingehen? Ist es falsch jungen Spielern zu vertrauen?“ Vertrauen könnt Ihr auch auf den kostenlosen Bonus ohne Einzahlung bei MrCasinova, wenn ihr, wie in der Vergangenheit oftmals vom 48-Jährigen selbst zur Sprache gebracht, wie Besiktas-Coach Sergen Yalcin Glücksspielen nicht abgeneigt seid.
Ljajic ist zufrieden mit sich selbst – Lens hat ein Einstellungsproblem
Yalcin weiter: „Wenn ein Spieler nicht die nötige Leistung abruft, dann kann man ihn kritisieren. Wenn Ljajic beispielsweise mit seiner Reservistenrolle nicht zufrieden wäre, hätte er das Gespräch mit mir gesucht. Er ist kein einziges Mal zu uns gekommen und hat sich beschwert. Er weiß um seine Schwächen und Probleme. Wenn er diese behebt, dann ist unsere Türe offen für ihn. Er muss aber auf ein bestimmtes Level kommen, damit wir ihn einsetzen können. Lens habe ich suspendiert. Ich mache das nicht einfach so. Wir haben sehr oft mit Lens über seine Einstellung gesprochen und darüber wie er trainieren muss. Leider hat es nicht geholfen. Domagoj Vida ist ein sehr professioneller Spieler. Manchmal klappt im Fußball aber vieles nicht. Wenn eine Mannschaft verliert, dann suche ich die Schuld nicht bei einem Spieler. Wir kassieren 3-4 Tore und sofort heißt es die Abwehr ist Schuld. Was hat das mit der Abwehr zu tun? Jeder verteidigt und greift an. Auch Tyler Boyd ist ein sehr professioneller Spieler, aber seine Qualitäten sind überschaubar. An sich bin ich mit ihm zufrieden, aber in dieser Phase war es die beste Entscheidung ihn auszusortieren. Dorukhan Toköz würde ich gerne weiterhin im Team sehen. Aber das ist keine Angelegenheit, die ich beeinflussen kann. Dorukhan hat einen Berater und der Verein hat Vorsitzende, die das klären müssen. Aber wieso sollte ich Dorukhan, der zudem auch noch Nationalspieler ist, nicht in meinem Team haben wollen?“
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