Bei Galatasaray rollt der Ball in der neuen Saison noch nicht den Wünschen und Vorstellungen entsprechend. Mit der gestrigen 1:2-Heimpleite im Topspiel gegen Tabellenführer Aytemiz Alanyaspor besiegelten die Schützlinge von Fatih Terim den schlechtesten Saisonstart seit 14 Jahren. In der noch jungen Spielzeit sammelten die Gelb-Roten in den ersten fünf Wochen nur sieben Punkte (2S-1U-2N). Der schlechteste Saisonstart aller Zeiten war in der Saison 1989/90, als man aus den ersten sechs Begegnungen nur sieben Punkte holen konnte. Ein weiteres Problem stellt die Angriffsreihe dar, die die zweitschlechteste aus den vergangenen 28 Jahren bildet. Trotz namhaften Offensivakteuren – angeführt von Radamel Falcao und Ryan Babel – gelang es den “Löwen” des “Imperators” nur sechs Tore zu erzielen. Das entspricht einer Quote von 1,2 Treffern pro Begegnung. Insbesondere Starstürmer Falcao steht trotz vier Treffern in fünf Spielen (drei davon per Elfmeter) in der Kritik. „Beim Namen Falcao ist die Erwartungshaltung natürlich sehr groß. Er wird hoffentlich in den kommenden Wochen noch besser“, so Terim im Post-Match-Interview.
Schlechtester Saisonstart unter Coach Terim
Zudem ist es unter der Regie von Coach Terim in Betracht der ersten fünf Spieltage der schlechteste Saisonstart überhaupt. Die Gelb-Roten gehen zum zwölften Mal eine Saison unter der Leitung des 67-Jährigen an und erleben hierbei ungewohnte Dinge in puncto Punkteausbeute. Auch zum ersten Mal gab es zwei Niederlagen in den ersten fünf Wochen. Dass es beim 22-maligen Meister nicht wirklich läuft, ist auch dem Trainerstab bewusst. Nichtsdestotrotz konnte es sich Terim nicht nehmen, das Schiedsrichtergespann in die Zange zu nehmen: „Jede Woche arbeiten wir, um unsere Mängel zu beheben. Genau dann, wenn wir etwas davon aus der Welt schaffen, kommt stets etwas Neues dazu. In diesem Spiel mussten wir uns mit zehn Mann auf dem Platz helfen. Natürlich können Referees auch Fehler begehen. Das kritisiere ich überhaupt gar nicht. Eigentlich hat der Schiedsrichter kein schlechtes Spiel gepfiffen. Unsere Positionen werden aber durch den VAR wie eine ärztliche Untersuchung unter die Lupe genommen, beispielsweise beim Tor. Zudem wird unser Spieler zu Unrecht mit der Roten Karte bestraft. Gegen Galatasaray wird so etwas problemlos gepfiffen.“
Alanyaspor-Coach Cagdas Atan möchte um den Titel spielen
Bei Alanyaspor hingegen sieht die Welt im Vergleich zum Kontrahenten aus Istanbul völlig anders aus. Nach fünf Spieltagen steht der Verein aus der beliebten Urlaubsregion am Mittelmeer mit vier Siegen und einem Remis als ungeschlagener Tabellenführer da. Zudem überzeugt der Ligaprimus mit tollem Offensivspiel, das bislang ein stolzes Torverhältnis von 13 Toren und lediglich zwei Gegentreffern eingebracht hat. Coach Cagdas Atan, der noch vor Saisonbeginn Co-Trainer von Sergen Yalcin bei Besiktas war, geht motiviert zu Werke und hat sich jetzt schon große Ziele gesetzt: „Wir möchten immer auf dem höchsten Level spielen. Dementsprechend bin ich mit der Leistung in der zweiten Halbzeit nicht zufrieden. Aber nichtsdestotrotz haben wir es heute verdient als Sieger den Platz zu verlassen. Als ich mit Sergen Yalcin zusammenarbeitete, hatte ich immer im Hinterkopf als Chefcoach zu arbeiten. Sogar mein Trainerstab stand bereits nahezu komplett fest. Unsere offensive Spielweise wird weitergehen. Wir werden alle offensiven Systeme ausprobieren. Das Wort „Meisterschaft“ oder der Satz „um die Meisterschaft mitspielen“ ist etwas Großes. Aber wir scheuen uns weder das Wort noch den Satz auszusprechen. Dieses Spiel war für uns gut, um unser Niveau zu sehen. Es ist wichtig konstant zu bleiben. Wir möchten oben mitspielen und ich denke, dass das Wort „Meisterschaft“ auch zu uns passt.“