Die öffentliche Auseinandersetzung zwischen Trabzonspor und Burak Yilmaz droht zu eskalieren. Nachdem Klubboss Ahmet Agaogluseinen Stürmer nach dessen Gang zum TFF in der Presse kritisiert hatte, schlug der 33-Jährige am gestrigen Dienstag via „Twitter“ zurück. „Alle reden ununterbrochen und ich höre nur verwundert zu. Eigentlich wissen alle, dass das Ganze überhaupt nichts mit Geld zu tun hat. Doch keiner sagt die Wahrheit. Wenn es um Geld gehen würde, hätte ich letztes Jahr genauso reagiert. Ich habe nie über Geld gesprochen“, so Yilmaz vorwurfsvoll gegenüber den Klubverantwortlichen. Die Antwort des Vereins ließ nicht lange auf sich warten. In einer schriftlichen Stellungnahme auf der Vereinshomepage wurde der Öffentlichkeit penibel genau vorgerechnet, welches Geld Yilmaz zusteht und welches nicht.
Yilmaz als Kapitän abgesetzt
Der vorläufige Höhepunkt des Ganzen ereignete sich schließlich in den Abendstunden, als die nächste Pressemitteilung seitens der Bordeauxrot-Blauen folgte. Darin wurde das bestätigt, womit tagsüber in den Medien bereits spekuliert worden war. Burak Yilmaz wurde als Mannschaftskapitän Trabzonspors abgesetzt. Pressesprecher Zeyyat Kafkas erklärte darin: „In unserer wöchentlichen Vorstandssitzung haben wir entschieden, Burak Yilmaz die Kapitänsbinde abzunehmen. Er wird der Vorbildfunktion für die jüngeren Spieler aufgrund seines Verhaltens nicht gerecht, daher diese Entscheidung. Weiterhin haben wir ihn darauf hingewiesen, künftig auf seine Aussagen in den sozialen Netzwerken zu achten.“ Ob richtig oder nicht – warum die Verantwortlichen des Schwarzmeerklubs diese Maßnahme öffentlich kommuniziert haben, liegt nach den Vorfällen in den letzten Tagen auf der Hand.
„Sie wollten mich an Besiktas verkaufen!“
Doch auch Yilmaz ließ sich die öffentliche Denunzierung nicht gefallen. Der 33-jährige Angreifer antwortete – und das mit schweren Anschuldigungen gegenüber Vereinspräsident Ahmet Agaoglu. „Der Präsident sagt ja, dass man offiziell mit niemandem verhandelt habe. Aber die Wahrheit ist, dass man sich mit Besiktas geeinigt hatte. Ich sollte für 2,5 Millionen Euro wechseln, im Gegenzug Atiba Hutchinson kommen. Zudem sollten mein Berater und ich auf 1,4 Millionen Euro verzichten. Die Nachrichten sind allesamt auf meinem Handy. Es hätte gelangt, wenn man mich um Hilfe gebeten hätte. Deswegen übrigens auch mein Tweet das ich bei Trabzonspor bleiben will“, so Yilmaz gegenüber Ersin Düzen von der türkischen Tageszeitung „Vatan“.
Yilmaz rechnet mit Suspendierung
Yilmaz holt aber noch weiter aus. „Nach den Wahlen hat der Präsident die Mannschaft versammelt und die Begleichung der ausstehenden Gehälter bis zum 15. Mai versprochen. Ich habe sogar gesagt, dass es bis zum 30. Mai Zeit hat. Schließlich wurden alle bezahlt, nur ich nicht. Danach war ich das erste Mal beim TFF. Da ich es aber angekündigt hatte wussten sie darüber Bescheid. Es ging nie um Geld, sondern immer nur darum, wie man mit mir umgegangen ist.“ Inzwischen ist der Trabzonspor-Stürmer bereit mit sämtlichen Konsequenzen zu leben, wie er abschließend erklärt: „Sie haben mich nicht mehr gewollt, konnten mir das aber nie ins Gesicht sagen. Ich weiß nicht, wie das Ganze jetzt enden wird. Ich bin sogar bereit meine Karriere zu beenden. Wenn sie mich suspendieren, interessiert es mich genauso wenig. Ich wäre nur traurig darüber, dass ich mein Trabzonspor-Trikot nicht mehr anziehen könnte.“