Atakas Hatayspor-Trainer Ömer Erdogan äußerte sich gegenüber dem Sportsender „Tivibu Spor“ über das kuriose Pokalspiel gegen Eyüpspor, das kommende Spiel gegen Medipol Basaksehir, die potenziellen Neuverpflichtungen im Winter sowie seine persönlichen Ziele. Dabei sieht der gebürtige Kasseler nicht nur ein Engagement bei den großen Klubs des Landes als sein großes Vorhaben. Der 44-Jährige würde gerne die Türkei als Trainer in einer europäischen Liga vertreten. „Es wäre eine große Ehre für mich und für alle Türken, Trainer unseres Landes in den europäischen Top-Ligen zu sehen.“
„So etwas wie in diesem Pokalspiel habe ich noch nie erlebt“
Im Pokalspiel gegen Eyüpspor musste Angreifer Mame Diouf nach dem Platzverweis gegen Keeper Abdullah Yigiter in den Kasten. In der Verlängerung wurde dann Ersatztorhüter Yavuz Bugra Boyar eingewechselt und Diouf agierte wieder auf seiner gewohnten Position. Doch auch der Ersatzkeeper wurde vom Platz gestellt, sodass Diouf im Elfmeterschiessen den Kasten hütete. Für Erdogan waren dies unglaubliche Ereignisse. „Ich bin mir nicht sicher, ob es so etwas in der Vergangenheit gegeben hat. Wir möchten im Pokal so weit kommen wie es nur geht, daher haben wir dieses Spiel sehr ernst genommen. Wir kamen nach dem Rückstand zurück und kurioserweise haben unsere Torhüter die Rote Karte gesehen. Diouf stellte sich in den letzten Wochen immer wieder nach dem Training ins Tor und versuchte Elfmeter zu halten. Wie es der Zufall so will durfte er sein Können unter Beweis stellen und hat sogar überzeugt.“
„Basaksehir ist sehr gut in Form“
Bezüglich der bevorstehenden Partie gegen Basaksehir wies der 44-Jährige auf die ansteigende Formkurve der Istanbuler seit dem Amtsantritt von Trainer Emre Belözoglu hin. „Seit Belözoglu im Amt ist hat Basaksehir einen beeindruckenden Lauf. Neben dem Spielerischen haben sie mittlerweile enorm viel Selbstvertrauen getankt. Sie haben nicht nur einen qualitativ gut bestückten Kader, für jede Position stehen dem Trainer mehrere Optionen zur Verfügung. Es wird ein sehr schwieriges Spiel, doch wir wollen den Heimvorteil nutzen und vor unseren Fans den wichtigen Sieg einfahren.“
„Der Africa-Cup wird uns schwächen“
Erdogan gibt an, mit diversen Spielern in Verhandlungen zu stehen. Abwandern soll planungsgemäß niemand, doch für einige seiner Schützlinge hat der Verein Angebote erhalten. Außerdem bereitet der Afrika-Cup dem 44-Jährigen weitere Sorgen. „Es gibt Spieler, mit denen ich über Social Media in Kontakt bin. Die Neuzugänge, die wir zu Saisonbeginn getätigt haben, hatte ich mit meinem Trainerstab persönlich beobachtet und an den Verhandlungen teilgenommen. Nachdem ich ihnen verdeutlicht habe, dass sie in meinem System eine gute Rolle spielen können habe ich ein positives Feedback erhalten. Ich möchte die Winterneuzugänge jetzt nicht namentlich nennen und für Verwirrung bei den Spielern sorgen. Allerdings werden neue Akteure dazustoßen, die den Konkurrenzkampf weiter anheizen und den Ausfall der Spieler kompensieren, die am Afrika-Cup teilnehmen werden. Aufgrund des Erfolgs erhalten meine Spieler natürlich auch Angebote. Wir wollen selbstverständlich niemanden ziehen lassen, doch Fatih Kurucuk beispielsweise hat ernstgemeinte Offerten und Interessenten aus Europa.“
„Die Türkei in Europa zu vertreten wäre eine Ehre“
Zu den persönlichen Zielen des gebürtigen Kasselers gehört ein Engagement in Europa. „Druck wird überall ausgeübt, da unsere Menschen von Natur aus ungeduldig sind und stets hohe Ansprüche stellen. Allerdings kann ich den Druck hier nicht mit dem bei den Top-Klubs vergleichen. In Hatay bin ich mit einer Platzierung auf Rang fünf oder sieben erfolgreich. Von den vier Großen kann nur einer Meister werden, alle anderen sind in den Augen der Medien und Fans erfolglos. Darauf muss man vor Antritt eines solchen Amtes vorbereitet sein. Ich würde gerne in Europa arbeiten. Es wäre mir eine Ehre, die Türkei als Trainer in einer europäischen Liga vertreten zu dürfen. So wie es uns stolz macht, wenn türkische Spieler in Europa spielen, wird es uns freuen, wenn unsere Trainer in Europa Fuß fassen könnten. Nach Fatih Terim erinnere ich mich an keinen Coach mehr, der in Europa angestellt war. Die Anzahl der türkischen Trainer, die dort gefragt ist, muss steigen.“