Mit dem 2:0-Auswärtssieg bei Yukatel Denizlispor hat Fenerbahce den Abstand auf die Tabellenspitze verkürzt und dabei auch die neu entdeckte Auswärtsstärke nochmals unter Beweis gestellt. In den bisherigen sechs Partien in der Fremde holte die Mannschaft von Erol Bulut bei fünf Siegen und einem Remis 16 von möglichen 18 Punkten. Damit stellt der Chefcoach der „Kanarienvögel“ einen neuen Bestwert auf und egalisiert die Bilanz von Otto Baric aus der Saison 1997/98, als man ebenfalls 16 Punkte aus den ersten sechs Auswärtsspielen holen konnte. In der laufenden Saison gewann Fenerbahce die Partien bei Caykur Rizespor (2:1), Göztepe (3:2), Fraport-TAV Antalyaspor (2:1), Genclerbirligi (5:1) und Denizlispor (2:0), das Derby gegen Galatasaray im Türk Telekom-Stadion endete 0:0.
Fenerbahce auswärts besser als zuhause
Warum es in der Fremde aktuell besser läuft, konnte Bulut auf der gestrigen Pressekonferenz nicht beantworten. Fakt sei, dass sich sein Team in Kadiköy deutlich schwerer tue: „Es sieht so aus, als ob wir die Spiele auswärts leichter gewinnen und auch befreiter aufspielen. Eigentlich müsste das umgekehrt sein. Vielleicht, weil sich die Gegner dann noch mehr hinten reinstellen? Wir müssen versuchen, wie heute Lösungen dafür zu finden.“ Einen kurzen Kommentar gab es von Bulut auch zu Referee Ali Palabiyik, der nach dem Spiel im Atatürk-Stadion auf Grund seiner Spielleitung massiv in der Kritik stand: „Beim Platzverweis von Serdar Aziz war ich, wie jeder andere auch, sehr überrascht. Der Ball prallt von seinem Kopf an seine Hand. Das muss man den Schiedsrichter fragen. Doch ich sage nichts gegen ihn. Wir müssen unsere jungen Referees unterstützen. Danach werden wir weitersehen.“
Denizlispor in tiefer Krise
Auf der Gegenseite ging das Debüt von Kenan Atik auf der Denizlispor-Trainerbank in die Hose. Die „Hähne“ befinden sich mit neun Zählern als Tabellenvorletzter weiterhin in einer tiefen Krise. „Nach unserer Leistung in der zweiten Hälfte ist dieses Resultat unverdient. Der Elfmeter war die entscheidende Szene in diesem Spiel“, so Atik. Dennoch lobte der 55-Jährige den Kampfgeist seiner Mannschaft: „Wir haben bis in die achte Minute der Nachspielzeit hinein alles versucht. Doch manchmal kann man trainieren so viel man will und der Gegenspieler kommt dennoch zum Kopfball und trifft. Wir hatten sämtliche Vorkehrungen für Gökhan [Gönül] getroffen, dennoch hat er ein Tor erzielt.“ Gescheitert sei man an diesem Abend auch am stark aufgelegten Altay Bayindir, so der Denizli-Coach weiter. „Er ist heute wohl der Spieler des Spiels. Altay ist einer der besten Keeper, die der türkische Fußball in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Gegen Besiktas hat er noch sehr unglückliche Tore kassiert, doch heute war er sehr gut.“
Spielerstimmen
Gökhan Gönül (Fenerbahce): „Wir freuen uns sehr über den Sieg. Wir haben vor 2-3 Tagen über die sozialen Netzwerke gesehen, wie motiviert Denizlispor war. Das hat uns angestachelt. […] Seit Jahren treffe ich aus den gleichen Situationen heraus. Auch uns passiert das, dass man sich darauf einstellt, dennoch die Gegentore bekommt. Solange wir gewinnen, spielt es keine Rolle, wer die Tore macht.“
Neven Subotic (Denizlispor): „Hätten wir in der ersten Halbzeit so gespielt wie in der zweiten, wäre es heute anders gelaufen. Wir haben eine gute Reaktion gezeigt und das Spiel in unsere Hand genommen. Chancen hatten wir auch, die wir allerdings nicht nutzen konnten. Das Spielglück ist auch entscheidend. Wir geraten immer wieder in Rückstand und treffen dann nicht.“
Altay Bayindir (Fenerbahce): „Ich habe heute ein gutes Spiel gezeigt, doch wichtig waren die drei Punkte. Wir müssen jetzt dranbleiben, positiv sein und die Saison erfolgreich zu Ende bringen. Nächste Woche steht schon das nächste Spiel an. Da wird keiner mehr an die Paraden von heute denken.“
Angelo Sagal (Denizlispor): „Wir hatten so viele Torchancen, doch der Ball wollte einfach nicht über die Linie. Es gab so viele Gelegenheiten, ich kann sie gar nicht mehr alle aufzählen. Heute weiß ich nicht, was ich noch dazu sagen soll.“
Ferdi Kadioglu (Fenerbahce): „Ich danke dem Team und Altay Bayindir. Er hat fantastisch gehalten. Wir haben nicht aufgegeben und gewonnen. Die Niederlage letzte Woche mussten wir unbedingt wiedergutmachen, das ist uns heute gelungen.“
Serdar Aziz (Fenerbahce): „Ich habe dem Schiedsrichter nichts Böses gesagt sondern nur, dass der Ball von meinem Gesicht an meine Hand abgeprallt ist. Die Kameras waren auf mich gerichtet, das sah man ja auch im TV. Ich habe ihn keinesfalls beleidigt.“
Ein Kommentar
Ich streite nicht ab, das wir heuer Auswärts eine sehr gute Statistik vorzuweisen haben, das sind für die FB Anhänger wirklich sehr erfreuliche Nachrichten, jedoch können wir nicht darüber hinwegsehen, das FB einen geradezu erbärmlichen Fussball auf dem Platz zeigt.
Nie und nimmer, darf FB wegen einem Platzverweis gegen eine Mannschaft wie Denizlispor das m.M.n. mit weitem Abstand schlechteste Team der Süperlig ist auf diese Art zusammenbrechen.
Es gibt auch ein richtiges Spiel mit 10 Spielern auf dem Platz, und sich mit Mann und Maus hinten einzuigeln und das Ergebnis 50 Minuten oder länger zu halten gehört jedenfalls nicht dazu.
Mit dieser kleingeistigen Denkweise kannst du eine Anadolumannschaft trainieren Erol Bulut, du bist anscheinend immer noch nicht in Istanbul angekommen, sondern steckst mit deiner Denkweise noch irgendwo tief in der anatolischen Pampa fest.
Wir hätten zu diesem Zeitpunkt ein sicheres Punktepolster zur Konkurrenz aufbauen müssen, insbesondere jetzt wo bei GS wichtige Leistungsträger wie Muslera verletzt ausgefallen sind, leider ist davon absolut nichts zu sehen.
GS will zur Winterpause 3-4 neue Spieler transferieren, außerdem kehrt Muslera in den Kader zurück, wie wollen sie hier mit diesem erbärmlichen FB Fussball und ihrer feigen Denk. und Spielweise mithalten?
Wenn ich das Spiel unserer Mannschaft auf dem Platz sehe, denke ich nicht, das sie hier irgendwelche Lösungsvorschläge parat haben. Mit diesem individualisten Fussball kommen wir nicht sehr weit, Altay kann uns nicht jedes Spiel retten, und sie sind auch nicht im Stande das FB Spiel sportlich weiter zu entwickeln, geschweige denn Lösungen aufzuzeigen.