Galatasaray hat am vergangenen Sonntagabend womöglich seine Hauptfigur der letzten zehn Jahre verloren. Dass es sich um keinen Ausfall handelt, den man umgehend kompensieren kann, vermittelten die verzweifelten Blicke von Falcao & Co., als Fernando Muslera von Rettungssanitätern Richtung Krankenhaus transportiert wurde. Es war der Augenblick, an dem das gesamte Team vielleicht den Glauben an den Titelgewinn verloren hat. Entsprechend war auch die Mannschaftsleistung. Man wirkte wie gelähmt und war total hilflos.
Glaube an den Titel ist weg
Muslera ist eine besondere Persönlichkeit. Ein Dirigent, ein wahrer Kapitän. Er hat oft genug bewiesen, dass er in stürmischen Zeiten ein guter Steuermann ist. Keine individuelle Leistung hat in den letzten zehn Jahren mehr Endergebnisse in der Süper Lig beeinflusst wie seine. Zahlreiche Galatasaray-Fans sind sich nicht umsonst darüber einig, dass „Nando“ vor UEFA-Cup-Hero Claudio Taffarel bereits zur größten Torwartlegende der Vereinsgeschichte geworden ist. Der Uruguayer nimmt seinen Job immer ernst, gleichzeitig kann man ihm die Freude an diesem Sport an den Augen ablesen. Manchmal schläft die ganze Mannschaft über 90 Minuten hinweg, doch auf ihn ist so gut wie immer Verlass. Er platzt vor Ehrgeiz. Dies sieht man insbesondere dann, wenn er ein Tor kassiert und seine Blicke voller Wut auf die Hintermannschaft richtet. Trotzdem hat er seine Gefühle und Emotionen immer im Griff. All seine Rivalen zollen ihm großen Respekt, weil er ein fairer Sportsmann ist. Selbst ein Volkan Demirel richtete ihm mit der Message „Get well soon, Brother“ seine Genesungswünsche aus. Ob er das jemals für einen anderen Galatasaray-Spieler getan hat? Ich denke nicht. Und gerade so ein wichtiger Mann wird Coach Fatih Terim in den nächsten sieben Spielen fehlen. Dies waren die Worte von GazeteFutbol-Redakteur Hüseyin Yilmaz in seiner Kolumne über die verlorene Meisterschaft und die besondere Bedeutung von Muslera.
Muslera hat den Glauben an den Titel nicht verloren
Entgegen aller Behauptungen von Journalisten und Fans, dass die Meisterschaft verloren sei, glaubt Galatasaray-Keeper Fernando Muslera an den Titelgewinn. Der 33-jährige Schlussmann sprach zum ersten Mal nach der erfolgreich verlaufenen Operation gegenüber dem vereinseigenen TV-Sender „GSTV“ als er seine Teamkollegen während einer Übungseinheit auf dem Florya Metin Oktay-Trainingsgelände besuchte: „Zunächst einmal möchte ich mich bei „Liv Hospital“ für ihre Hilfsbereitschaft bedanken. Der heutige Grund, weshalb ich im Training dabei sein wollte, ist der, dass ich als Kapitän dieser Mannschaft eine Message vermitteln wollte. Ich wollte ihnen zeigen, dass ich bei ihnen bin und sie bei mir sind. Ich werde bis zum letzten Schlusspfiff mein Team unterstützen. Mein Herz und meine Gebete sind mit ihnen. Ich habe keine Zweifel, dass meine Kollegen alles was in ihrer Macht steht tun werden, um unsere Pokalsammlung im Museum zu erweitern.“
Warum Patron werden? Hier erfahrt Ihr es!