Am gestrigen Samstagabend hat Besiktas mit der knappen 1:2-Niederlage gegen Fraport-TAV Antalyaspor noch einmal aufgezeigt, dass es nicht von Bedeutung ist, ob man viel Ballbesitz (76,2 Prozent) hat, viele Passstafetten (633) spielt oder viele Strafraumszenen (59 mal – Ligarekord) kreiert. Man kann die Statistiken anführen und sogar den Gegner in dieser Sache an die Wand spielen. So ist es im Grunde auch nicht essentiell, dass man häufig im gegnerischen Sechzehner verweilte, sondern, ob man daraus auch Profit schlagen konnte.
Statistiken bedeuten Besiktas-Trainer Sergen Yalcin nichts
BJK-Coach Sergen Yalcin war nach der Partie aufgrund der Statistiken ebenfalls nicht positiv gestimmt: „Ich mag es nicht, in großem Maße über Statistiken zu sprechen, da es nicht von Bedeutung ist. Wenn man die Tabelle betrachtet, dann haben diese Statistiken alle keinen Wert. Die Einstellung meiner Spieler in der ersten Halbzeit kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Wir haben das in der Halbzeitpause auch angesprochen. Ich verstehe immer noch nicht, wie sie die erste Halbzeit angegangen sind. Wir haben von einigen Spielern mehr erwartet, aber es hat leider nicht geklappt. Sie hatten mit erheblichen Konzentrationsproblemen zu kämpfen. Die fußballfreie Zeit von drei Monaten ist hier keine Ausrede.“
Besiktas schmiedet Zukunftspläne
Yalcin weiter: „Die zweite Halbzeit hingegen verlief unter unserer Kontrolle, aber die Chancenverwertung war sehr unglücklich. Wir hatten sehr klare Chancen und die zweite Halbzeit allein hätte 4:2 oder sogar 5:2 enden können. Einige Sachen werden sich definitiv ändern. Ich war heute mit den Leistungen von Ersin Destanoglu und Ridvan Yilmaz sehr zufrieden. Ersin hat ein Bild eines sicheren Rückhalts abgegeben. Er hat keine Fehler bei den Gegentreffern gemacht. Ridvan hingegen ist jung, schnell und ein sehr mutiger Spieler. Mit diesen Spielern werden wir die Zukunft von Besiktas angehen. Die nächsten sieben Spiele werden richtungsweisend für uns alle sein. Eine Art Test für alle Spieler bezüglich ihrer Zukunft. Wir haben Spieler, von denen wir ständig was erwarten, aber wir werden nur mit denen weitermachen, die uns auch wirklich zufriedenstellen.“ Zudem kritisierte der 47-jährige Übungsleiter Offensivspieler Güven Yalcin: „Güven ist ein sehr talentierter und junger Spieler. Wir glauben an ihn, aber heute war er weit weg von den Erwartungen. Bei Klubs wie Besiktas müssen Stürmer ganz andere Qualitäten zeigen. Leider hat es bei Güven heute nicht geklappt. Ich hoffe, dass er sich schnell wieder sammelt.“
Antalyaspor seit neun Spielen ungeschlagen
Die Gäste aus Antalya hingegen waren glücklich über den 2:1-Auswärtserfolg. Coach Tamer Tuna machte auf die ungeschlagene Serie von neun Spielen aufmerksam: „Wir sind mit einer Serie von acht Spielen ohne Niederlage hier angekommen. Nach der Hinrunde ist es toll, dass wir uns mit diesem Sieg heute etwas aus der Gefahrenzone befreien konnten. Heute haben wir die Schwächen von Besiktas ausgenutzt und sie spielen lassen. Wir wissen um unsere Stärken in der Abwehr. Wir wussten zudem, dass wir mit unseren beiden Flügelspielern und Lukas Podolski erfolgreich werden würden. Auch wenn wir in der zweiten Halbzeit mehr Chancen zugelassen haben, ist es schön heute als Sieger den Platz verlassen zu haben. Die Statistiken sprechen nicht für uns, aber bis zur 35. Minute haben wir nichts zugelassen. Wir haben Besiktas erlaubt ihr Passspiel aufzuziehen, aber das war es dann auch.“
Weitere Spielerstimmen:
Ersin Destanoglu (Torwart, Besiktas): „Als ich hörte, dass ich spiele, war ich sehr aufgeregt. Es war mein Traum, vor unseren Fans zu spielen. Aber mein erster Einsatz fand ohne sie statt. Sollte ich meine Leistung in jedem Spiel etwas mehr verbessern können, so denke ich nicht, dass ich meinen Platz verliere.“
Ridvan Yilmaz (Linksverteidiger, Besiktas): „Zu aller erst denke ich, dass wir gut gekämpft haben, aber ich bin enttäuscht. Wir haben viele Chancen vergeben. Hätten wir getroffen, wäre alles ganz anders verlaufen. Wir haben Erfahrungen gesammelt, sind jedoch sehr betrübt über das Resultat. Vor dem Spiel haben alle Ersin und mich unterstützt und motiviert. Ich habe mein Möglichstes getan und sollte ich unsere Besiktas-Gemeinde mit meiner Leistung erfreut haben, dann macht mich das sehr glücklich.“
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