Der (noch) Galatasaray-Präsident Mustafa Cengiz sorgt an seinen letzten Tagen als Vereinsboss für ordentlich Schlagzeilen! Beim vereinsinternen Sender „GSTV“ ließ der ehemalige Unternehmer seine Amtszeit Revue passieren und nahm kein Blatt vor den Mund. Vor allem gab Cengiz offenkundig zu, dass der Transfer von Radamel Falcao aus rein finanziellen Gesichtspunkten ein großer Fehler war. GazeteFutbol fasst zusammen! Mustafa Cengiz über…
… seine Entscheidung, bei den anstehenden Wahlen nicht zu kandidieren
„Meine Gesundheit lässt es leider nicht zu. Ansonsten wäre ich definitiv angetreten. In den vergangenen Tagen und Wochen haben mich unsere Klubmitglieder an den Pranger gestellt. Sie können nun beruhigt sein. Oft warf man mir vor, dass ich mich nicht an die Vereinsethik von Galatasaray halte. Mich würde gerne einmal interessieren, ob mir jemand diese Vereinsethik im Kontext definieren kann.“
… seine größten Enttäuschungen während der Amtszeit
„Es gibt in der Hinsicht sehr viele Themen. Einige davon beruhen auch auf meinen eigenen Fehlern. Galatasaray ist eine sehr große Marke. Nach Atatürk und Istanbul ist der Verein meiner Meinung nach die größte Marke des Landes. Deshalb taten mir die haushohen Niederlagen gegen Real Madrid und Paris Saint-Germain in der Champions League enorm weh. Ich bin nach diesen Duellen förmlich wie ein Betrunkener in die Türkei zurückgekehrt.“
… das Arbeitspensum als Vereinschef von Galatasaray
„Wenn die Vorstandskandidaten die Erwartungshaltung haben, dass sie hier einmal die Woche kurz die Lage checken können, sollten sie gleich zurücktreten. Man kann die private Arbeit nicht mit dem Posten im Verein verbinden. Wir hatten in der Vergangenheit viele Klubchefs, die an Burnouts litten und krank wurden.“
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… den Transfer, den er am meisten bereut
„Am meisten wird der Falcao-Transfer kritisiert. Zugegeben, hat sein Berater sehr abgezockt in den sozialen Medien gehandelt. Auch unser Trainerstab äußerte sich positiv über diesen Deal. Am Flughafen haben 70.000 Fans auf ihn gewartet. Wenn ich erneut vor der Abwicklung dieses Deals stehen würde, hätte ich wahrscheinlich etwas anders verhandelt.“
… die Behauptungen, dass er die Spieler als „ehrenlos“ bezeichnet hat
„Das ist gelogen. Ich habe keinen der Spieler mit solchen Beleidigungen angegriffen. Meine Aussage beruhte lediglich darauf, dass sie nicht Gelb-Rot im Blut sind. Gegen den Trainerstab habe ich mich kaum geäußert. Nach dem Rize-Spiel war auch ich maßlos enttäuscht. Ich bitte die Medien darum, keine Lügen zu verbreiten.“
… seine Diskrepanzen mit Fatih Terim
„Fatih Terim betonte offenkundig, dass mein Vorstand sein Feind ist. Wie soll ich so mit ihm zusammenarbeiten? Es ist unschön, dass der Verein gerade keinen Cheftrainer hat. Allerdings überlasse ich diese Entscheidung dem kommenden Vorstand. Mit Okan Buruk gab es bislang keinerlei Gespräche. Wenn Fatih Terim eine Option ist, sollte man keine Verhandlungen hinter seinem Rücken führen. Das wäre moralisch falsch.“
… die Vertragsauflösung von Younes Belhanda
„Diese Entscheidung tut mir keineswegs Leid. Belhanda und Feghouli haben uns bei der FIFA angeklagt. Der Vorfall mit dem Rasen war der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Parallel dazu hätte sich unser Trainerstab nicht zu diesem Thema äußern dürfen. Ich zeige in der Causa Belhanda keine Reue. Es war die richtige Vorgehensweise.“
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3 Kommentare
Mustafa Cengiz hat echt in den letzten Monaten seine ganze Sympathie bei mir verspielt. Dieser Stress mit Terim in der Öffentlichkeit war einfach nur peinlich und hat alle in ein schlechtes Bild geworfen.
Leider müssen Präsidenten in Vereinen ihre Macht demonstrieren und hauen dann vor der Kamera einfach ein Ding nach dem anderen raus.
Sogar ein Albayrak hat sich von solchen Aussagen distanziert. Ich bin ehrlich gesagt glücklich, dass Cengiz nicht erneut kandidiert und nicht mehr auf der Bildfläche ist.
Seine Arbeit war bis dato echt gut. Hat die Auflagen erfüllt um in der CL spielen zu können und hat Sperren oder ähnliches verhindert. Bei den Transfers hatte er und Albayrak immer ein schlechtes Händchen, so dass die Fangruppen immer erst Druck aufbauen mussten damit etwas ins Rollen kommt.
„Wenn Fatih Terim eine Option ist, sollte man keine Verhandlungen hinter seinem Rücken führen. Das wäre moralisch falsch.“
Moralisch falsch? …. puh. Die Türken lernen nie zu. Kein Wunder, dass die Liga so schlecht abschneidet.
Dogru Baskanim. Und gut so, achte auf deine Gesundheit. Erneut muss ich mich bei dir bedanken. Für all deine Dienste. Deine harte Arbeit können jetzt die anderen „Liseli“ auskosten.
Belhanda´s Vertragsauflösung war sogar viel zu spät…