Seit 2004 hat Mert Nobre, vor seinem Staatsbürgerschaftswechsel unter dem Namen Márcio Ferreira Perreira Nobre bekannt, (fast) ununterbrochen in der Türkei gespielt (Saison 2015/16 beim FC Will 1900). Seine aktive Karriere als Fußballer beendete der in Jatei geborene, gebürtige Brasilianer erst mit Ablauf der vergangenen Saison. Der 38-Jährige spielte unter anderem für Fenerbahce, Besiktas, Mersin Idman Yurdu, Kayserispor, BB Erzurumspor und zuletzt Genclerbirligi.
Der ehemalige Angreifer brachte es in seiner Laufbahn auf 290 Süper Lig-Einsätze, bei denen ihm stolze 109 Treffer und 32 Assists gelangen. In der zweitklassigen Spor Toto 1. Lig kommen 77 Begegnungen hinzu, in denen ihm weitere 32 Tore und sieben Vorlagen gelangen. Im Pokal lief Nobre 33 Mal auf und konnte hierbei zwölf Torerfolge und fünf Assists verzeichnen. Außerdem war er sogar in der dritten türkischen Liga (2. Lig Beyaz) aktiv und kam in 24 Spielen auf zwölf Treffer.
Spieler zu sein leichter als Trainerjob
Nach seinem erst kürzlich erfolgten Karriereende entschied sich Nobre, dem Fußball verbunden zu bleiben und eine Trainer-Laufbahn einzuschlagen. Und auch seine erste Trainerstation wird in der Türkei sein. Nobre wird Assistenztrainer von Chefcoach Mehmet Altinparmak bei Süper Lig-Absteiger TM Akhisarspor. Der neue Co-Trainer hat seine Arbeit bereits im Trainingslager von Akhisar in Erzurum aufgenommen und nahm sich nach einer morgendlichen Trainingseinheit die Zeit, mit der Presse über seine neuen Karriereweg zu sprechen: „Ich habe vor zwei Wochen mit der Arbeit als Trainer begonnen. Es gibt große Unterschiede zwischen den Abläufen als Spieler und Trainer. Es sind zwei unterschiedliche Arbeitsvorgänge. Es war leichter Spieler zu sein. Trainer zu sein, scheint definitiv schwieriger zu sein. Jetzt denkst 24 Stunden nach. Denkst über Trainingsalternativen nach. Als Spieler hast du nur trainiert und dich dann ausgeruht“, resümierte Nobre ersten Erfahrungen als Übungsleiter.
„Die Türkei ist mein Zuhause“
Obwohl es Offerten aus seinem Geburtsland Brasilien gab, habe er sich aus einem bestimmten Grund für den Verbleib in der Türkei entschieden: „Ich habe bestimmte Ziele. Mein erstes Ziel ist es, ein guter Cheftrainer zu werden. Ich habe aus Brasilien einige Angebote als Trainer bekommen. Aber ich habe mich für die Türkei entschieden. Denn ich fühle mich als Türke und bin hier sehr glücklich. Das gilt nicht nur für mich. In meinen Augen sind auch meine Kinder und meine Frau Türken. Die Türkei ist mein Zuhause. Mit unserem Trainer Mehmet Altiparmak haben wir ein Jahr in Erzurum zusammengearbeitet. Ich weiß, welchen guten Charakter er als Mensch besitzt. Damals wurden wir Meister (Meister der Playoff-Runde, Anm. d. Red.) und ich war ein Meisterspieler. Hoffentlich werden wir jetzt Meister mit Akhisarspor und ich ein Meistertrainer.“