Die Süper Lig bleibt sich auch in dieser Saison treu: Die fußballerische Qualität in der Hinrunde war wie schon in den Jahren zuvor höchstens Mittelmaß. Auch wenn bei den Zuschauerzahlen ein leichter Anstieg zu vermelden ist, blieben die Ränge insbesondere bei den Anadolu-Teams leer. Und abseits des Rasens geht der verbale Kleinkrieg zwischen den Top-Klubs weiter. Doch irgendwann ist genug! Der türkische Fußball-Fan hat keine Lust mehr auf das ewige Geplänkel der Vereinspräsidenten.
Zu Wort gemeldet hat sich zuletzt Fenerbahce-Präsident Ali Koc. Während die Fans der Gelb-Marineblauen die Pressekonferenz als „historische Ohrfeige“ für die Rivalen werteten, dauerte es nicht lange bis es die ersten Reaktionen aus dem Galatasaray- und Trabzonspor-Lager gab. Die Vereine sind an dieser Stelle beliebig austauschar. Heute ist es Fenerbahce, morgen Besiktas, übermorgen ist es Galatasaray mit einem sogenannten „Rundumschlag“. Die obligatorischen Stellungnahmen der Gegenseite lassen anschließend nicht lange auf sich warten.
Wer sagt denn jetzt die „absolute Wahrheit“? Ist es Ali Koc? Ist es Mustafa Cengiz, Ahmet Nur Cebi oder Ahmet Agaoglu? Die Öffentlichkeit weiß es nicht, der einfache Fußball-Fan schon gar nicht. Was bleibt folglich übrig? Neben den Vereinsfunktionären selbst nur noch der türkische Fußballverband. Doch genau hier liegt der Hund begraben. Wieso kann der TFF nicht alle Fakten auf den Tisch legen? Wieso werden die elendigen Betrügereien von Besiktas, Fenerbahce, Galatasaray und Trabzonspor auch vom neuen TFF-Vorstand um TFF-Boss Nihat Özdemir nach wie vor toleriert? Die Antwort ist einfach: Weil eben auch der türkische Fußballbund mit den falschen, womöglich sogar illegalen Mitteln arbeitet. Dass so viele Verbandsfunktionäre es gemeinsam nicht hinbekommen, einheitliche und faire Regelungen aufzustellen ist ein Armutszeugnis – eines von mehreren in den letzten Jahrzehnten.
Am Ende des Tages steckt in den Aussagen der Klubfunktionäre immer ein Funken Wahrheit – aber nur wenn es darum geht, die anderen Vereine in die Pfanne zu hauen. Auch der Fußball in Europa läuft definitiv nicht sauber ab. Das steht außer Frage. Aber in der Türkei ist man in Dimensionen angelangt, die einem die Sprache verschlagen.
Danke Herr Ali Koc, Mustafa Cengiz, Ahmet Agaoglu und Ahmet Nur Cebi, dass ihr euch untereinander so gut versteht, ihr es aber perfekt beherrscht, die Fan-Lager weiter zu spalten.
2 Kommentare
Wie ein Anhänger von einem Verein der den türkischen Fußball vor der gesamten Welt bis auf die Knochen mit seinerm Korriptions- und Manipulationsskandal blamiert hat auch noch wagt irgendjemanden was zu unterstellen entschließt sich meinem Verständnis. Der Präsident persönlich ist Vereinsmitglied bei Fenerbahçe und hat sie auch persönlich 2011 vom Zwangsabstieg bewahrt. Die UEFA hat Sikebahce 3 Jahre aus allen Wettbewerben ausgeschlossen, alle Gerichte inklusive CAS, FIFA und UEFA haben zwar bestätigt dass eine Manipulation Tatsache ist jedoch nicht ihr Rechtsbreich. Juventus musste damals zweitklassig spielen aber für die TFF wäre es natürlich ein Skandal wenn das große Fenerbahçe rund um Mafia Präsident Aziz und Hüter Tayyip Erdogan absteigen müsste. Und so ergötzen sich die Anhänger auch 9 Jahre später an der schmutzigsten Trophäe in ihrem Museum als wäre es die wertvollste. Aber das ist ja auch egal. Es ist ja verständlich dass ein Ali Koc bei dieser verzweifelten Pressekonferenz so aussteilen musste damit die Fans bei Laune gehalten werden und vom eigenen Misserfolg abgelenkt wird. Seitdem Agaoglu im Amt ist, ist unser stolzes Fenerbahce nämlich imme tieferplatziert als Trabzonspor und dass auch mit den 3fachen an Personalausgaben.
Dieser Kleinkrieg zwischen den verschiedenen Vereinspräsidenten wird sich in der Rückrunde noch exponentiell steigern machen wir uns hier nichts vor.
Die Beschuldigungen und vor allem die Intensität der Aggression wird zunehmen, wenn es auf dem Platz keinen Fussball zu sehen gibt, muss man sich eben mit solchen Dingen beschäftigen.
Sicherlich gibts Themen, wie z.B. die horend dotierten Logenplätze in Trabzon die von regional wie Landespolitikern aufgekauft werden und TS hier Einnahmen von 7,2 Millionen Euro generiert hat einen unlauteren Wettbewerb darstellen das öffentlich angesprochen werden muss.
Nichtsdestotrotz interessiert uns FB Anhänger zu allerest der Fussball unserer Mannschaft auf dem Platz, falls es darüber hinaus Themen gibt die eine Wettbewerbsverzerrung darstellen kann man sein Anliegen bei der TFF, UEFA, dem CAS oder sonstwo vortragen, das hat uns FB Anhänger primär nicht zu interessieren.