Es hätte eine märchenhafte Saison für Spor Toto 1. Lig-Aufsteiger Bodrumspor sein können. Nachdem man zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den Aufstieg in die zweite türkische Liga geschafft hatte, wäre das Team von Trainer Ismet Tasdemir fast in die Spor Toto Süper Lig durchmarschiert. Aber nach einem kuriosen Spiel sollte es nicht sein für den Ägäis-Klub. Zunächst verletzte sich beim Aufwärmen der so wichtige Rechtsverteidiger Üzeyir Ergün, der im Halbfinale den Siegeslauf gegen Eyüpspor eingeleitet hatte und der mit neun Torvorlagen ein unersetzbarer Scorer und Verteidiger für die Grün-Weißen war. Dann vergab Bodrum zu Spielbeginn zwei Riesenchancen. Erst hatte Gökdeniz Bayrakdar (2.) das 1:0 auf dem Fuß, vergab aber kläglich. Danach umkurvte infolge einer Balleroberung Celal Dumanli (8.) den Pendik-Keeper Burak Ögür schoss den Ball aber anstatt ins leere Tor an den Pfosten. Pendik wirkte verunsichert in Anbetracht des Pressings und druckvollen Spiels von Bodrum.
Pendik mit zwei Toren in zwei Minuten – Bodrum fehlt das Zielwasser
Es dauerte eine Weile, doch dann kam auch der Istanbul-Vertreter besser ins Spiel. Erst ließ der Brasilianer Thuram (20.) eine Möglichkeit aus. Dann zog Ahmed Ildiz (21.) plötzlich aus der zweiten Reihe ab und hätte beinahe die Führung erzielt. Sein hoher Schuss senkte sich unerwartet schnell und landete auf der Latte. Dann unterlief Ali Aytemur (28.) bei einem Klärungsversuch ein unglückliches Handspiel. Schiedsrichter Abdulkadir Bitigen zeigte sofort auf den Punkt und gab Elfmeter. Adrien Regattin (29.) nutzte die Chance und erzielte vom Punkt das 1:0. Bodrum war nach dem starken Start und plötzlichem Rückstand sichtlich geschockt, sodass bei einer Flanke von Regattin Bodrums Linksverteidiger Cenk Sen völlig unkonzentriert beim Timing war und leichtfertig Thuram (31.) per Kopf das 2:0 ermöglichte. Doch Bodrum sammelte sich und drückte erneut auf den Anschlusstreffer. Bei einem Standard von Kenan Özer war es Hasan Hatipoglu (38.), der per Kopfballeigentor für den 1:2-Anschluss sorgte. Dies war zugleich der Halbzeitstand.
Rote Karte für Özdamar bremst beherztes Bodrum – Pendik verwaltet Ergebnis
Im zweiten Durchgang sah dann wie aus dem Nichts der zweite Bodrum-Held des Playoff-Halbfinales, Süleyman Özdamar (62.), völlig unnötig die Rote Karte, durch eine extrem unachtsame Aktion und einen Tritt auf das Bein seines am Boden liegenden Gegenspielers. Bodrumspor war damit nur noch zu zehnt. Dennoch waren es die Grün-Weißen, die mehrfach durch Kenan Özer, Aminu Umar, Gökdeniz Bayrakdar oder Musah Mohammed zu guten Möglichkeiten kamen, aber den Ball einfach nicht über die Linie brachten. So plätscherten die Minuten dahin, die Pendikspor-Spieler nutzen jede Gelegenheit, um auf dem Boden liegenzubleiben und Zeit zu schinden, was nach der ereignisreichen und unterhaltsamen ersten Spielhälfte für eine sehr zermürbende zweite Halbzeit sorgte. Auch zehn Minuten Nachspielzeit reichten Bodrum nicht zum Ausgleich in Unterzahl, sodass Pendikspor das Resultat über die Zeit schaukelte und als letzter Klub nach Yilport Samsunspor und Caykur Rizespor den Aufstieg in die Süper Lig klarmachte.
Aufstellungen
Bodrumspor: Sousa – Imeri, Özdamar, Aytemur, Sen – Degismez (46. Özmert), Yalcin, Mohammed – Bayrakdar, Özer, Dumanli
Pendikspor: Ögür – Hatipoglu, Akca, Tekdal (46. Sülüngöz) – Kaya (46. Öztorun), Kilic, Ildiz (72. Özdemir), Regattin – Asatekin (80. Tuncer), Bitin (72. Kappel), Thuram
Tore: 1:0 Regattin (29./HE), 2:0 Thuram (31.), 2:1 Hatipoglu (38./ET)
Rote Karten: Özdamar (62./Bodrumspor)
Gelbe Karten: Kappel, Ögür, Özdemir, Thuram, Tuncer (Pendikspor) – Aytemur, Özmert, Akbay (Bodrumspor)